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Naccarr Naccari
13. Jahrhunderts, befinden. Diese Bit-
der copirte im Jahre 1841 der Padua»
ner Maler Vincenz Gazzotto mit Hilfe
einiger Schüler, und einer dieser Schü»
ler war Luigi Naccari. Gazzotto
hatte nämlich eine eigene Malerschule
eröffnet, in welche Naccari alsbald,
als er Gazzotto kennen gelernt, eintrat
und unter seines Meisters Anleitung, der
überdieß seine eigenen Studien an Wer«
ken eines Giot to, Man reg na gemacht,
sich in erfreulichster Weise entwickelte.
Indessen sehte aber N. auch, dem Wunscke
seines Vaters entsprechend, die technischen
Studien fort. Bei Gazzotto arbeitete
N. theils nach trefflichen Copien. theils
nach dem Modell oder auch nach der
Natur. Im Jahre 1842 besuchte er mit
seiner Mutter Bologna und sah dort zum
ersten Male Malereien von Raphael,
mit denen fick ihm eine neue Welt der
Kunst erschloß und welche seine Be»
geisterung für eine Kunst, die er ohne»
hin aus voller Seele liebte, nur noch
steigerten. Sechs Jahre — auf diese Zeit
war Mischen Meister und Schüler auch
das Uebereinkommen geschlossen worden
— blieb N. in Gazzotto's Atelier, im
Jahre 1843 eröffnete er schon, wenn
nicht als fertiger, so doch als hoffnungs«
voller Künstler sein eigenes. Der Ruf
seiner Tüchtigkeit verbreitete sich bald
durch einige Arbeiten, welche gefallen
hatten, und so meldeten sich auch bald
Schuler, die von ihm unterrichtet sein
wollten. N. war vornehmlich als Porträt«
maler gesucht und in der That zeichneten
sich seine Bildnisse ebenso durck Aehnlich-
keit, als durck treffliches naturwahres
Colorit und künstlerische Plastik aus. Er
malte in Oel und Aquarell, und von den
Bildern letzterer Art zeichnete sich beson«
dors eines aus, das unter dem aus
S u e's N^störss bekannten Namen äs Naris" beliebt geworden.
Das stürmische Jahr 1848 und die nach»
sten, welche ihm folgten, lebte N. aus»
schließlich seiner Kunst, und zwar sich in
Studien mannigfacher Art über dieselbe
vertiefend, da es sonst wenig Beschafti«
gung gab. Im Iahret830 unternahm er
zu künstlerischen Zwecken eine Reise nach
Mailand, Parma und Florenz, welche sich
auf mehrere Monate ausdehnte und von
der er eine reiche Mappe von Entwürfen,
Kompositionen und verschiedenen Stu»
dien mitgebracht. Unter seinen zahlreichen -
Bildnissen sind als solche von denk-
würdigeren Personen bemerkenswerth,
das seines Meisters Gazzotto, des
Arztes Leopold Biaggi , des berühm«
ten Linguisten vr. Marzo lo , der
Frau A. Iacur . der Grafin Da Rio.
des Herrn Gal t er, eines der gelungen»
sten Werke des Künstlers und der Frau
Sartor i ' .Piovene; ferner ein kleines
Madonnenbild, dann die ksIlsArwa äi
LonOlonä) nach einer französischen Litho«
graphie, ungezählt die zahlreichen Copien
guter alter Bilder, welche zerstreut im
Privatbesitze sich befinden. Mitten in
seiner künstlerischen Thätigkeit befiel ihn
ein anfänglich unscheinbares Leiden, wel<
ches sich aber allmälig so bösartig ent>
wickelte, daß es den Künstler inmitten
seiner hoffnungsvollen Laufbahn im
kräftigen Mcmnesalter von erst vierzig
Jahren dahinraffte.
VeNa Vita äi kn i^ i Naccai-i pittors 2lo-
morlo äi H.. 0. (?käova 1838, xiytro ?ro-
äpsrini, zr. 8«.). — Parträt. Facsimile des
, Namenszuges: I,uiAi NaeeÄi-i. Vincenzo Gaz»
zotto (pwxit), (Pietro Sinigaglia sc.)
(4«. u. gr. 80.). — Ein Fortunat Luigi
Naccari, vielleicht der Vater des obigen
Luigi. hat sich als Naturforscher durch einige
Schriften bekannt gemacht. Diese sind.- „Ittia-
loFia HÄi-iatioa, ossia, ea.ta,1c>Fo Ho' pSLlli äol
Folto s ölslls laFuus 61 V6262ia" (?Hvi»
1822, k'usi, 4«.), auch abgedruckt im »6ior-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Nabielak-Odelga, Band 20
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Nabielak-Odelga
- Band
- 20
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1869
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 514
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon