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Nidasdy 8 Mdasdn
jährend Prinz Kar l von Kollin gegen»
über dem preußischen Lager seine Stel«
lung nahm, von jedem Angriffe auf die
Unseren ab. Im schlesischen Feldzuge des
Jahres 1745 durchstreifte N. mit seinen
leichten ungarischen Reitern Oberschlesien
von einem Ende zum anderen. Besonders
zeichnete er sich in der Schlacht bei Trau«
tenau (am 30. September 1745) aus, in
welcher er mit feinen leichten Reitern
wahrend des Treffens in das feindliche
Lager einfiel, Kriegscaffe, Kanzlei und
daS Feldgeräth des Königs erbeutete.
Auch ferner siel er dem Könige bei seinem
Abzüge nach Schlesien und insbesondere
jener Abtheilung sehr beschwerlich, bei
welcher gerade der König sich befand.
Der Dresdener Friede, der im darauf,
folgenden Jahre abgeschlossen ward,
machte den Kämpfen daselbst ein Ende.
Im folgenden Jahre brach der Krieg in
Italien aus und Nadasdy kam zu der
dort im Felde stehenden
Armee. Gleich im
Anbeginn deS Feldzuges bewährte sich der
edle Held von ehedem. Bei Guastalla
machte er den ersten Angriff auf den
anrückenden Entsatz und schlug den Feind
(17. März 1746); mit aller Bravour
kämpfte er bei Piacenza am Vorabende
und am Tage der Schlacht selbst und
nahm die von 7000 Mann vertheidigte
Stadt; hatte Antheil an dem ehrenvollen
Siege bei Roddosreddo, verfolgte den
geschlagenen Feind und besetzte Novi,
ehe der Gegner dahin sich retten konnte,
auch wirkte ei an der Einnahme von
Genua erfolgreich mit, trug sich freiwillig
zum Angriffe deS starken Paffes auf der
Bocchetra an und führte die Unterneh.
mung mit dem glücklichsten Erfolge aus.
Als dann General Browne, der den
Oberbefehl hatte, im Februar 1747 den
Rückzug antrat, ließ er durch Nä.daSdy
Genua eingeschloffen halten bis zur Eröffnung der Belagerung im folgenden
Jahre. Als NädaSdy im Jahre 1756,
also gerade bei Ausbruch des siebenjahri«
gen Krieges Ban von Croatien wurde,
wußte er diese wichtige Stellung zu Gun-
sten seiner von Friedrich I I . ebenso
arg als hinterlistig bedrohten Kaiserin
vortrefflich zu nützen. Seine Heldenlauf-
bahn war ihm überdieß zu dem schwieri»
gen Geschäfte der Aushebung und Aus-
rüstung von Truppen in den Ländern der
unteren Donau sehr förderlich. Mit allein
Eifer vollführte er dasselbe und führte
im Jahre 1757 die neugeworbenen
Nationaltruppen dem Dau n'schen Heere
zu. Einige Zeit stand er mit seinem
Armeecorps in Mahren und Schlesien,
bis ihn Daun zu seiner Armee nach
Böhmen zog, wo es zur Schlacht bei
Kollin (am 18. Juni) kam. Der König
von Preußen nämlich, der bis dahin die
Belagerung von Prag geleitet, übertrug
diese dem Felomarschall Keith und griff
mit seiner Hauptmacht den General
Da un an. Da war es nun, wo N. dem
Feinde bei seinem siebenten Angriffe in
die Flanke siel und einen so vollständigen
Sieg erfechten half, daß der König die
Belagerung von Prag sofort aufheben
ließ, Böhmen räumte und mit einem
Theile feines Heeres sich nach Sachsen
zog. NHoaSdy selbst eilte den zurück«
weichenden Preußen nach, beobachtete
ihre Bewegungen bei Leitmeritz und traf
für sein Armeecorps solche Dispositionen,
daß er mit demselben zwischen dem Kö>
nige und dem Prinzen von Preußen zu
stehen kam. Im weiteren Vorrücken ver«
lor er bei dem Ueberfalle in Ostr'iz durch
Rache eines zum Feinde übergegangenen
Ungars sein Gepäck und seine Brief-
schaften. Zu einem bedeutenderen Kampfe
kam eS nun bei MoyS unweit Görlitz.
(7. September 1757), wo er in Gemein-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Nabielak-Odelga, Band 20
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Nabielak-Odelga
- Band
- 20
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1869
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 514
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon