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Mdasdy «dasdy
mit den ersten Familien des Landes, sondern
auch mit den hervorragendsten Familien des
deutschen, italienischen und croatischen Adels
verbunden. Wir begegnen unter den Ver»
schwagerungen den Namen EĂźterhllzy,
Andrassy. Bersnyi. Erdödy, Pälffy,
Zichy. F6rray. Batthyäny, ferner den
Trautmannsdorf. Clary. Rot ta l ,
Lamberg, Hoyos, Schmidegg, Col«
loredo. Brigido. Draskovich u. A.
Der Gut er besitz des Hauses, dessen Reich«
thum von dem groĂźen Palatin Thomas
herrĂĽhrt, der von Johann Zapolya den
Landstrich Fogäras in Sieb«nbürgen und die
Erlaubniß, den Titel eines „Erdherrn von
Fogäras" zu fuhren, erhalten hatte, eine Be<
fuguiß. welche später von den österreichischen
Regenten bestätigt wurde, nahm unter feinen
Nachfolgern so zu, daß der durch sein unglück«
liches Ende so traurig berĂĽhmte Graf Franz
im Lande „der ungarische Crösus" genannt
wurde. Dieser Reichthum erlitt eben durch
ihn. da er sich in die Tattenbach'sche Ver»
schwörung eingelassen, große Verluste; denn
seine zahlreichen Besitzungen wurden consiscirt
und ein Theil an Ausländer verschenkt. Ganz
erholte sich die Familie, die zwar nachher noch
immer zu groĂźem Reichthume gelangte, von
diesem Schlage nicht. Der gegenwärtige Be-
sitzstand des Hauses erhellet aus dem Titel
des Chefs der Familie, der sich auĂźer einem
Erb- und wirklichen Obergespan des Komor»
ner Comitates nennt einen Erbhrrrn zu Fo»
gära< Majoratsherrn zu Felsö-Lenova, Hru,
soweh, Clary und Niek, und einen Herrn zu
Pärladäny, Ngärd. Kis.Ksszi, Duna.Eörs,
Koran y und Petancz. Was nun schlieĂźlich den
Adel, und zwar den Grafenstand betrifft,
so ist es ja bekannt, daß bei den ältesten
Familien die eigentliche urkundliche Verlei»
hung eines Adelsgrades, wie z. N. des Ba.
ronats und Grafenftandes — mit Ausnahme
des w frĂĽheren Zeiten allgemein ĂĽblichen
Ritterschlages, der sich jedoch nicht vererbte,
sondern immer wieder durch neue ritterliche
Thaten von jedem Einzelnen erworben werden
mußte — nur in seltenen Fällen vorzufinden
ist. Aus dem lateinischen OoiQSL, welcher
Titel in den alten Urkunden vorkommt, ent.
stand der Grafentitel, der, nachdem er lange
gefĂĽhrt worden, nicht mehr bestritten wurde.
Die Nädasdy sollen aber zu Anfang des
17. Jahrhunderte, und zwar soll Paul N6.«
dasdy de Fogäras im Jahre l623 von
Kaiser Ferdinand I. gegrast worden sein; später erhielten die Brüder Leopold Franz
und Joseph mit Diplom vom 8. Septem«
vrr l?44 das Incolat in Böhmen. Der
Name Creutz, den nach des unglĂĽcklichen
Grafen Franz Enthauptung dessen Söhne
fĂĽr einige Zeit fĂĽhren sollten, oder wirklich
gefĂĽhrt haben, stammt vun einer Besitzung
der Familie her, von dem Markte Creutz
(l^mtztk'Iilsi'Söstui', d. i. Deutschkreuz), der
uon Oedenburg in Niederungarn eine kleine
Meile entlegen und vormals nebst dem Schlosse
Eigenthum der Tempelherren gewesen sein
soll. An diesen Ort knĂĽpft sich auch cine
schöne Familiensage, deren Begebenheit in
das 16. Jahrhundert versetzt wird. Die von
P.appe in Hamburg herausgegebenen „3ese<
fruchte" (8«.) theilen im Jahrgange 1846. im
4. Bande, S. 36. unter dem Titel.- „Die
Braut des Blitzes", diese Familiensage mit.
— Dic Gruft der Familie Nädasdy. von
dem unglĂĽcklichen Franz erbaut, befindrt
sich zu Lockenhaus, und nähere Nachricht
darüber gibt das Hormayr'sche „Archiv für
Geschichte u. s. w." (Wien, 4<>.) Jahrg. 1822,
5. 6?9 u. f.
(Quellen Mr Genealogie der Vrasenfamilie
lääai osimsrokkLi «3 n6iN2skron.äi tädläk-
ka.l, d. i. Die Familien Ungarns mit Wap»
pcn und Stammtafeln (Pesth 1860, Mor.
Räth. 80.) Bd. IX, S. 14-28. — Allge.
meines historisches Lerikon (Leipzig,
Thomas FritschenS Erden. Fol.) Vd. I l l ,
Buchstabe N. S. 2. — Kneschke (Ernst
Heinr. Prof. Dr.), Deutsche Grafen-Häuser
der Gegenwart (Leipzig 1852, Weigel,, 8".)
Bd. I I I , S. 263. — Derselbe. Neues
allgemeines deutsches AoelS»3exikon (Leipzig
1363. Bernh. Friedr, Voigt. gr. 8«.) Bd. V I .
S. 436. — Oesterreichische National»
Encyklopädie von Gräber undCz ikann
(Wien 1835. 8«.) Bd. IV, S. 3-9. — Hor«
mayr's Taschenbuch für vaterländische Ge<
schichte, Jahrg. 1823, S. 247 u. f.: „Die
Nädasdy". -— Gothaisches genealogi«
sches Taschenbuch der gräflichen Häuser
(Gotha, Just. Perthes, 32».) Jahrg. 1864.
S. 57?; Jahrg. 1866. S. 604. - Histo.
risch» heraldisch esH and buch zum genea«
logischen Taschenbuche der graflichen Hau«
ser (Gotha 18ii5. Just. Perthes, 320.) S. 638.
— Schönfeld (Ignaz Ritter von), Adels.
Schematismus des österreichischen Kaiserstaates
(Nien, Schaumburg u. Comp., 8".) I. Jahr»
gang (1824.). S. 9ii—i)9 u. 214. — Hand«
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Nabielak-Odelga, Band 20
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Nabielak-Odelga
- Band
- 20
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1869
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 514
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon