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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Nabielak-Odelga, Band 20
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Seite - 13 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Nabielak-Odelga, Band 20

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Nilmsdy 13 schriftliche Not izen deS Herrn Mezler von Andelbera. Bezirtsarzt in Weitz. ll. Besonders hervorragende Sproßen des Vra» fengeschlechtes Uidasdn-Fogiras. <. Dionys N., ein Sohn des Andreas, der der Erste ausschließend den Namen Nädasd führte. DionYs lebte im l3. und in der ersten Hälfte des 44. Jahrhunderts, um die Zeit. alS mit dem Hintritt des letzten Arpaden Ungarn aus einem Erbkönigreiche in «in Wahlreich umgewandelt wurde. Die Ueberlieferung er< zählt von ihm und seinem Bruder Ladis« lausdaS Folgende: Wenzelvon Böhmen und Kar l von Anjou waren die beiden Bewerber um Ungarns Thron; beide besaßen unter den Großen des Reichs ihre Anhänger. Mat thäus vonTrentsin, Heinrichvon Güssingen und sein Sohn Iv<<in standen zu König Wenzel, der Palatin Amadeus. Rorand. DionyS NädaSdy und sein Bruder Ladis laus, wie auch die hohe Geistlichkeit hatten sich für Kar l von Anjou erklärt. Der Sieg neigte sich anfangs auf des Letzteren Seite, als aber Karl 'S Sache, da ihm die österreichische Unterstützung entzogen ward, zu wanken begann, sah sich dieser ge« zwungen, nach Dalmatien sich zurückzuziehen. Nun fiel (i 340) die Gegenpartei über Karl 's Anhänger her. I vän von Güssingen erkor sich die beiden Brüder DionyS und Ladis« lauS Näd as dy. Letzteren überfiel I van in der Kirche, und ohne die Heiligkeit des Ortes zu achten, drang er mit seiner Rotte in das Gotteshaus und ermordete den Gefundenen. Nun rückte er vor die Wohnung der Brüder, in welcher der von der Gefahr unterrichtete Dionys bereits Anstalten zur Vertheidigung getroffen hatte. Als I unn nun sah, daß ein Ueberfall vereitelt, ließ er das Haus eng um- stellen und zuletzt in Brand stecken. DionyL verbrannte darin sammt LadislauS' Frau und Kindern. Von letzteren wurde durch einen besonderen Zufall Margaretha gerettet, die nachmals die Gemalin Paul Magyar's wurde, eines im Dienste des Königs Ka rl's I. stehenden Kriegsobersten. — 2. Elisabeth (im Kerker gestorben im Jahre l614) , eine Nichte des Siebenbürger Fürsten und Königs von Polen Stephan Bathory und Ge- malin deS im Jahre ll»l)3 gestorbenen kaise» lichen Generals Franz ss, d. S. 16. Nr. 4) Nädasdy. Die Prinzessin bewohnte das Schloß Cseith an der Waag, jetzt nur mehr eine unförmliche Trümmermasse. aber die Erinnerung daran durch die in demselben von der beispiellos grausamen Frau verübten Greuelthaten unausrottbar. Die Frauen des Adels hielten zu jener Zeit einen bedeutenden weiblichen Hofstaat; dieß war auch bei Eli» sabeth N6dasdy der Fall. die aber die ihrer Obhut anvertrauten Mädchen auf das Grausamste quälte. Bei den geringsten Ver» gehen mit Nadeln stecken, mit dem Plättrisen brennen, mit der Schere verwunden, im Winter mit EiSwasser begießen und im Som, mer mit auf den Nucken gebundenen Händen und mit Honig bestrichenem Körper den Mückenstichen aussehen, schien der Strafen» den nicht zu hart. und das Winseln und Jammern der Gemarterten angenehme Musik diesem weiblichen Satan. Eines TaaeS schlug Elisabeth eines dieser armen Mädchen mit solcker Gewalt, daß das Blut desselben ihr in's Gefiäit sprang. Die Prinzejsin trat gleich« , giltig vor den Spiegel. um das Blut abzu» wiscken, und glaubte dabei zu bemerken, daß die Stelle, wohin das Vlut flesprißt. nunmehr weißer und zarter geworden sei. Sogleich kam ihr der Höllengedanke. ein Bad von Iungfernb lu t müsse dieseld« Wirkung auf den ganzen Körper haben und sei also daß von der alternden Matrone schon lange ver» aebens gesuchte Verjüngung6» und Schön» h eits-Mittel. Zwei bejahrte Kammerzofen und ihr Zwerg Fihko waren ihr bei der Ausführung dieses schauderhaften Entwurfes behilflich Die armen Mädchen verschwanden allmäliss eine nach der andern, ohne daß man wußte, waS aus ihnen geworden war. und was unbegreiflich scheint, so waren über acht» zig — diese Zahl geben die Gerichtsacten an, über dreihundert zählt die Sage — bereits umgekommen, bevor die entsetzliche Metzelei ruckbar wurde. Unter diesen armen Opfern befand siä) auch die Geliebte eines Iüng» lings, der, nachdem sie verschwunden war, Verdacht faßte, überall nachspähte, und es doch dahin gebracht hatte, daß er den Zeich» nam seiner Verlobten auffand und verbarg. Er eilte mit demselben nach Preßburg, b«. gab sich dort zum Gerichte, beschuldigte die Prinzessin Elisabeth öffentlich deS Mordes und belegte seine Anklage mit den fürchterlichsten Beweisen, darunter mit jenem der mitgebrachten Leiche. Der Palatin des Königreichs, der berühmte Georg Thurcz o, begab sich sofort an Ort' und Stelle, und fand die vier Ungeheuer eben bei der Voll» streckung einer neuen Schauderthat und in demselben Augenblicke, alS das Schlacht»
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Nabielak-Odelga, Band 20
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Nabielak-Odelga
Band
20
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1869
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
514
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
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