Seite - 16 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Nabielak-Odelga, Band 20
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Mdasdy Mdasdy
aber hatte er sich in die Verschwörung einge,
lassen, welche Wesselsnyi. Frangipan
und Zr iny gegen Kaiser Leopold I. und
die österreichische Regierung in Ungarn ange.
zettelt. Er wurde in Folge dessen auf seinem
Schlosse Pottendorf von den kaiserlichen Trup-
pen überfallen, nach Wien gebracht und da-
selbst die Untersuchung wider ihn angestrengt,
in welcher seine Schuld unwidrrleglich dar-
gethan wurde. Das Urtheil lautete auf Tod
und wurde auch durch Enthauptung in einem
Saale des Wiener Stadthauses am 30. April
<6?l.an ihm vollzogen. Der Leichnam wurde
in das zwei Iabre früher von ihm selbst
erbaute Crbbegräbniß zu Lockenhaue gebracht
und an der Seite seiner Gemalin. die ihm im
Tode vorausgegangen, beigeseht. Ein Besu-
cher der Grabstätte, der in den Zwanziger»
Jahren daselbst gewesen, berichtet darüber:
„ In einem marmornen Doppelsarge öffnet
man eine Platte und gelangt zu dem Leich»
nam, der in ein weites Leichentuch mit schwe»
ren goldenen Spitzen eingehüllt, ganz unver»
sehrt daliegt. Die Kleidung ist bis auf einige
Knöpfe und Schnüre, die Halbsiiefeln und die
Armsckienen zur Befestigung an dem furcht«
baren Stuhle, verweset, der Körper aber weiß
und die Haut elastisch. Kopf« und Varthaar
hat sich erhalten und ein Theil des an erste-
rem heftenden Halses würde auch den Nnwis>
sendsten belehren. ein gewaltsamer Streich
habe das Haupt von dem Rumpfe getrennt".
Die zahlreichen Schlösser und Besitzungen des
Hingerichteten wurden von der Krone einge«
zogen und zum Theile an Ausländer ver»
schenkt. Jedoch soll der Kaiser einige dersel«
ben den Söhnen, welche den Namen der Her-
ren von Creuh, auch Kreutz. erhielten,
zurückgegeben haben. Als man den Grafen
in seinem Schlöffe Pottendorf überfallen hatte,
so sollen daselbst über vier Millionen in Gold
und Silber und an Kostbarkeiten gefunden
worden sein. Was die oberwähnte Verände<
runa. des Namens seiner Söhne betrifft, so
muß es. wenn sie überhaupt je stattgehabt,
davon abgekommen sein, denn sie bekleideten
später unter ihrcm wahren Namen hohe kirch»
liche und weltliche Würden, denn Ladis«
laus war Bischof von Csanad, Thomas
war Obergespan uon Sümegh und Krön»
Hüter, Franz (IV.) aber, der Vater des edlen
Helden Franz Leopo ld ss. d. S. 8), kaiser-
licher General. l^Vera. st äsäuota äa>
«or ipt io oriminklium zirooosguum ot «s-
outi suMoii iu trss rooa ooiuitss P. 6g , ?sti>i a ^r in? st Il'rauoiZoi
>Iiori!?rau3ipaui (Visunas 167t,
Pol., auch in italienischer Uebersehung ebd.
im nämlichen Jahre, in Fol.). — Beschrei»
bung, wie es mit denen Criminal-Proces<
sen und darauf erfolgten Erecutionen wider
die drei Grafen F. Nädasdi, Peter von
Zriny und Franz Christoph Frangipan
hergegangen u. s. w. (Nürnberg 1671, 4^.).
— Hormayr's Taschenbuch für vaterlän»
dische Geschickte. Jahrg. 1823. S. 262—264
(im genealogischen Artikel „Nadasdy"); Jahrg.
4830. S. 274 u. f. (im Artikel „Lobkowitz").
ruin st I>lov5QoiKUllin soriptw oäitis noto»
ruin (Visums 1776, 80.) Lom. I I , x. 6ft7.
— Mailath (Johann Graf), Geschichte deS
österreichischen Kaiserstaates (Hamburg 1830,
Perthes. 8°.) Bd. IV, S. l3. 59. 63. 72. 73,
74. 77. 87, 93. — N?a?ias2^v ^/wtökH),
ad initils i-LFui aä uo8tra us^us
oT'H (I>o8ouii st I^ixsias 1783, ^,ut.
I^ ohv?6, 8«.) x. 165. — Iöcher's Gelehrten»
Lerikon. Bd. I I I , S. 802. - Austria.
Oesterreichischer Universal »Kalender (Wien,
Ignaz Klang. 3er. 8°.) Jahrg. 1344. S. 103 >.
„Rrbellen-Grabschnften. Nr. 4". — Allge»
meines historisches Lexikon (Leipzig
1731. Thom. Fritschen's Erben. Fol.) Bd. I I I ,
5. 2 des Buchstaben N. — Porträt. Ohne
Namen, aber aus der Zeit (kl. Fol.).) —
6. Franz de Paula (geb. 3 März 1785.
gest. 22. Juli 183i). ein Sohn deS Grafen
Michael (gest. 1826) auS dessen Ehe mit
Maria Theresia Gräsin Colloredo
(gest. <83i). widmete sick dem aeistlichen
Stande, wurde Domherr zu Gran, Abt zu
St. Salvator zu Szered, Bischof von Waitzm
und zuletzt Erzbischof von Kalocsa. als
welcher er im Alter von 73 Jahren starb.
laosai srsalc slets, d. i. Leben deS Grafen
Franz Nädasdi, Erzbischof von Kalocsa (Pesth
1835). — Perträt. Unterschrift: ?r. oomos
äs I!sääll8ä Nß^ug V»02. F's^Hl'naTtti öa^on
He ^«^6«<ia7-/ 1826 (go., ?S3t, 8".).) —
7. Franz sgeb. 28. Juni 1342), ein Sohn
des Grafen Leopold ss. d. Nr. 11) aus
dessen Ehe mit Jul ie Freiin von Forray
und Bruder des im Jahre 1856 zu München
verstorbenen Grafen ThomaS. Beide Brüder
hatten von Franz de Paula GrafNädasdy,
ehemaligen Erzbischof uon Kalocsa fliehe den
Vorigen, Nr. 6^, jeder ein Legat von 3000 fi.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Nabielak-Odelga, Band 20
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Nabielak-Odelga
- Band
- 20
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1869
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 514
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon