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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Nabielak-Odelga, Band 20
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Seite - 20 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Nabielak-Odelga, Band 20

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Mdasdy 20 Mdasdy berühmten Dogen von Venedig, der sick eben damals als geheimer Unterhändler bei Zapolya befand und sich für NädaSdy bei Zapolya so erfolgreich verwendet?, daß er mit dem Leben davonkam. Nädasdy überblickte bald die ganze Sachlage. Mit offenem Widerstände half er weder seinem Lande noch dem Könige. Um also Ungarn von den Türken zu befreien, mußte er sich zuvörderst für einen Anhänger Zapolya's erklären, während er insgeheim die Interessen Ferdinand's förderte. Thatsächlich gewann er auch auf diese Weise die Freiheit, trat in Zapolya's Dienste, in welchen er seine Tüchtigkeit alsbald so bewährte, daß ihn Zapolya zum Befehlshaber von Erlau er« nannte, ihn mit dem Schlosse Huszt sammt den Salzwerken in der Marmaros beschenkte und diesen Gunstbezeugungen noch die Würde eines königlichen Schatzmeisters hinzufügte. Bald darauf, im Jahre «530. bot sich Nä. dasdy noch bessere Gelegenheit, sich für die ihm von Zapolya erwiesenen Gunstbezeu» gungen dankbar zu erweisen. Rogendorf. Ferdinand's General, war mit seinem Heer? vor Ofen gerückt, welches Zapolya mit Gr i t t i vertheidigte. Die Gefahr für die Vertheidiger war bereits eine sehr große, als Nlldasdy, der eben die Belagerung von Sziaeth beginnen wollte, Kunde davon rrhielt. Durch ein kühnes Wagestück gelang es ihm nun, mit 2l)l) Mann in die Festung zu kommen, deren Vertheidigung nun mit erneuertem Muthe geführt wurde. Mehrere Stürme der Belagerer wurden zurückgeschla- gen und diese alsbald von der Vergeblichkeit weiterer Unternehmungen überzeugt. Diese tapfere Vertheidigung seiner Person und der Hauptstadt lohnte Zap olya mit dem Land» striche Fogärasin Siebenbürgen und der Be- fugniß, daß Nädasoy den Titel eines Erb, Herrn vonFogäraS führen dürfe, welcher Titel in der Folge von den österreichischen Fürsten bestätigt wurde und dessen sich die Familie Nädasdy bis auf die Gegenwart bedient. Nun kam auch noch ein Waffenstillstand zwi' schen Ferdinand, der überdieß in Deutsch« land genug zu thun hatte, und Zapolya zu Stande. Aber Zapolya war bald nichts weiter als ein blindes Werkzeug in des Venetianers Gr i t t i Händen. Da Nä» dasdy seinerseits sich bemühte, den Einfluß des Italieners, der hauptsächlich dem Lande Ungarn gefährlich werden konnte, unschädlich zu machen und sich mit mehreren Gesinnungs' genossen gegen den schlauen Venetianer ver- bündete, so reizte er durch dieses Vorgehen den Haß des Letzteren in solcher Weise, daß ihm Gr i t t i sogar nach dem Leben stellte. Aber Nadasdy war auf seiner Hut, ver- schaffte sich Beweise vonGri t t i 's Absichten, die nichts geringeres bezweckten, als Zapo« lya zu beseitigen. Ungarn zunächst ganz dem Einflüsse der Türken hinzugeben und es dann, wo möglich, als tributäres Reich für die Venetianer zu erhalten. Obgleich er nun Zapolya über Gri t t i 'S Absichten auf« klärte, befand sich doch der schwache Fürst so fest in die Bande des schlauen Venetianers verstrickt, daß er ungeachtet aller Mahnungen Nädasdy's den falschen Rathgeber nicht lassen wollte. Nnter solchen Umständen sah Nädasdy seine Aufgabe an Zapolya's Seite für beendet an, brachte Alles, was ihm dieser in besseren Tagen gegeben, zam Opfer, oerließ Johannes' Hof und kehrte zu F er» dinand zurück, dem er ja doch im Herzen immer gedient hatte. Ferdinand nahm den rückkehrenden Thomas gerne auf und ent- schädigte ihn bald für die Verluste, die er durch diesen letzten Schritt erlitten hatte. ThomaS stand nun Ferdinanden in allen wichtigen Angelegenheiten deS Krieges und Friedens als Rathgeber zur Seite, und be« wies sich in Allem als der erfahrene StaatS« mann, der das in ihn gesetzte Vertrauen nie täuschte. Wenn es die Verhältnisse gestatteten und er sich von den Staatsgeschäften in Ruhe zurückziehen tonnte, dann lebte N der Wis- senschaft und ihrer Förderung, so war die zu Neu'Szigeth gegründete Schule NädaSdy'S Schöpfung, an derselben lehrten Männer von ausgezeichneter Gelehrsamkeit, die meist auf deutschen Universitäten gebildet waren, und aus der dortigen Buchdruckerei verbreiteten sich mannigfache Kenntnisse. Im Jahre 1538 ernannte ihn Ferdinand zum Ban von Croatien und übertrug ihm die Verhandlun» gen mit Zapolya's Witwe wegen der Ab« tretung Siebenbürgens. Oefter auch mußte er, da die Türken niemals »dauernd Frieden hielten, zu den Waffen greifen, die er nur als Sieger wieder niederlegte. Endlich wollte er, nachdem er fast bis zur Erschöpfung dem Vaterlande in bewegter Zeit große Dienste geleistet, die noch übrige Frist seines Lebens in Ruhe, nur im Genusse geistiger Beschäftigung, zubringen, als ihn im Jahre 1554 d^s Ver. trauen der Nation durch die Wahl zum Pa» latin auf die höchste Stufe des Ansehens
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Nabielak-Odelga, Band 20
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Nabielak-Odelga
Band
20
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1869
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
514
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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