Seite - 28 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Nabielak-Odelga, Band 20
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Nadherny 28 Nadherny
Später erhielten auch beide Brüder zugleich
mit Diplom 6äa. Wien 26. Juli 1849 den
erbländischen Ritterstand. Beide Brüder
Franz und Ignaz sind bereits todt, aber
von beiden sind Nachkommen vorhanden, und
zwar uon Franz Ritter von Nadherny
zwei Söhne. Franz, im Jahre 1836 k. k.
Deleaat in Udine. Ritter der eisernen Krone,
und Jul ius, im t.k. Ministerium des Aeußern.
Die Nachkommen des Ignaz Ritter von
Nadherny bestehen aus einem Sohne
Ludwig, im Jahre 4866 Finanzbezirks«Di<
rector zu Prag, und einer Tochter Gmilie,
wrlckr am 26. November <843 den nachmals
so berühmten I)r. Franz Kiwisch von Rot-
terau ^Bd. X I , S. 343^ heirathete. Kiwisch
und seine Gattin sind bereits gestorben, erste,
rer am 29. October 4851. letztere am 9. Octo«
ber 1348. — Wappen. Gevierteter Schild mit
Mittelschild, Der rothe Mittelschild mit schma-
ler silberner Einfassung zeigt drei silberne
Sterne (2 über t). Hauptschild. 1 und
4: in Blau ein aufspringender doppeltge-
schwänzter Löwe mit ausgeschlagener rother
Zunge, beide nach innen gekehrt und mit
goldener Krone geschmückt; 2 und 3: in Noth
ein silberner, eckig gezahnter Querbalken. Auf
dem Rande des Hauptschildes ruhen zwei
zueinandergekehrte gekrönte Helme. Aus der
Krone des rechten Helms wachsen zwei offene,
mit den Sachsen araeneinander gekehrte Adler«
flügel; der rechte von rother Farbe ist mit
drei pfahlweise übereinander gestellten silber»
nen Sternen belegt; der linke blaue von einem
blauen Querbalken belegt, der von dem im
Schilde (Feld 2 und 3) beschriebenen, eckig ae«
zahnten rothen Querbalken durchzogen ist. Aus
der Krone des linken HelmS erheben sich zwei
mit den Mundlöchern auöwärts gekehrte Ele«
phantenrüffel. von welchen der rechte von
Roth und Silber, der linke von Silber und
Blau quergetheilt ist. Die Helmdecken hei«
der Helme sind zur rechten roth. zur linken
blau. allseits mit Silber belegt. Devise.
Unter dem Schilde zieht sich ein blaues Band,
worauf in silberner Lapidarschrift der Wahl.
spruch ssulpsr iäsui zu sehen ist.
NadherM), Johann Edler von (Land-
wir th und Humanist, lebte in der
zweiten Hälfte des 18. und in der ersten
des 19. Jahrhunderts. Todesjahr unbe-
kannt, war im Jahre 1840 noch am
Leben). Der Sohn eines wohlhabenden Prager Bürgers, erhielt eine sorgfältige
Erziehung und widmete sich später dem
Betriebe des Bergbaues, den er mit gro»
ßer Umsicht und mit lohnenden Erfolgen,
insbesondere auch für die umwohnende
Bevölkerung, leitete. So errichtete er auf
der im Jahre 1799 erkauften Herrschaft
Kamenitz im Taborer Kreise ein Eisen»
werk mit Hochöfen, drei EiseN'Stabhäm»
mern, zwei Nagel« und Werksschmieden,
was die Anlage von vier neuen Dörfern,
die Beförderung deS Verdienstes und die
Beschäftigung vieler hundert Menschen
zur Folge hatte. Der Werth der Be-
sitzung hatte sich auch so gehoben, daß
dieselbe die im Iahre 1799 um 360.000fi.
feil geboten worden, schon im Jahre
1808 mit 713.000 fl. geschätzt wurde.
Auf der Staatsherrschaft Saar in Mäh.
ren, deren Pächter er vom Jahre 1801
bis 1813 gewesen, hat er die daselbst
befindlichen Eisenhütten nebst dem Ham«
merwerke wesentlich verbessert und die
Mittel zum Bezüge der Erze gefördert,
den Ertrag zu Gunsten des Aerars auf
das Siebenfache gesteigert und den Ge«
sammtwerth der Herrschaft um ein Be«
deutendes erhöht. Das gänzlich in Ver«
fall gerathene Eisenwerk Zawieschin im
Prachiner Kreise Böhmens hat er im
Jahre 1803 wieder in blühenden Zustand
versetzt und die Metallproduktion um ein
Bedeutendes gehoben. — Aber auch dem
landwirtschaftlichen Betriebe hat N. ste-
tig und erfolgreich sein Augenmerk zuge-
wendet. So hat er auf seinen Herrschaften.
Gütern und Besitzungen Kamenitz, Kolli»
netz, Podoll, Autschin und Vltsckkowitz im
Klattauer Kreise, Chotowin und Zahorzi
im Taborer Kreise, Swinarz und Ihotta
im Berauner Kreise, Dub im Prachiner
Kreise, Adersbach im Königgrätzer Kreise
und Gistebnitz im Taborer Kreise durch
Emporbringung des'Ackerbaues, durch
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Nabielak-Odelga, Band 20
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Nabielak-Odelga
- Band
- 20
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1869
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 514
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon