Seite - 29 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Nabielak-Odelga, Band 20

Nadherny 29 Nadherny kostspielige Versuche beim Anbaue früher im Lande nicht erzeugter landwirthschaft licher und commercieller Gewächse, durch Pftanzung von Obstbäumen und Anlagen von Obstgärten, durch Urbarmachung bisher öder Gründe und durch mit gro- ßen Kosten verbundene Vermehrung und Veredlung der Viehzucht der Ertrag be> deutend erhöht, die Forstcultur verbessert, den Wohlstand der umwohnenden Bevöl kerung gehoben; ferner hat er viele neu..' Meierhöfe erbaut, die Wirthschafts- und obrigkeitlichen Gebäude in den besten Zustand versetzt, neue landwirtschaftliche Industriezweige eingeführt und so im Ganzen den Culturzustand dieser Gegen» den zusehends um ein Bedeutendes ver» Vollkommnet. — Aber auch nach anderer nicht minder wichtiger Seite hat N. Nach- ahmenSwertheö geleistet, so hat er durch Zufristungen und auck gänzliche Nach- ficht obrigkeitlicher Gaben, durch betracht« liche Unterstützungen und Vorschüsse bei jeder Gelegenheit und durch Vertheilung veredelten Zugviehes die Unterthanen seiner Befitzunngen in einen so blühenden Wohlstand versetzt, daß dieselben, die vordem so verarmt waren, daß nicht ein» mal die laufenden Steuern von ihnen eingebracht werden konnten, dann alle Abgaben und Lasten anstandslos leisten und alle Rückstände nachzahlen konnten. — Auch als Schul» und Kirchenpatron entfaltete N. ein gemeinnütziges Wirken; er errichtete aus eigenen Mitteln auf dem Gute Svinarz eine neue Schule, begrün» dete eine Stiftung zur Erhaltung eines Caplans bei der Chotowiner Pfarrkirche, brachte die Kirchen und Patronatsge» bäude auf seinen Besitzungen in den besten Bauzustand, und betheiligte sich mit beträchtlichen Summen bei dem Baue der neuen Kirche in Obei>Aders. bach und bei der Herstellung sämmtlicher zur Chotowiner Pfarre gehörigen Wirth« schaftsgebaude. — Die Förderung des Schulwesens ließ er sich gleichfalls sehr angelegen sein. so stellte er zu Cho- towm und Qualisch auf der Herrschaft Adersbach neue Schulen her; schaffte die erforderlichen Mittel herbei zur Erhal- tung der Schulen in Chinetz und Ratkow, ließ auf eigene Kosten die Schulkinder mit den nöthigen Schulrequisiten und Kleidern versehen, belohnte die besten Schüler mit entsprechenden Prämien, unterstützte namhaft die Lehrer, leistete auck sonst ansehnliche Beiträge für die zum Schuldienste untauglich gewordenen Lehrer und für die Pensionirung ihrer Witwen. — In den verschiedenen Kriegs, epochen. welche zu seiner Zeit sein Vater- land heimgesucht, bewies er bei jeder Gelegenheit seinen humanen PalriotiS« muS, er brachte ansehnliche Beiträge für die Armen dar, verzichtete auf betracht- liche Summen für geleistete Kriegsliefe- rungen, unterstützte kranke Krieger, Ver- wundere und Invaliden, versorgte die zurückgebliebenen Soldatenweiber, gab Beiträge zu Invalidenstiftungen u. dgl. m. Zur Zeit der Choler'a»Gpidemie widmete er nicht nur eine beträchtliche'Summe dem Sanitätsfonde. sondern stellte auf seinen Besitzungen auf eigene Kosten einen Arzt an und ließ seinen Unterthanen unentgeltlich die Arzneien verabreichen. — Auch für Herstellung neuer Straßen und Wege leistete er freiwillig ansehnliche Beiträge. Nicht nur, daß auf seinen eige« nen Besitzungen für die Communicatio- nen auf das Beste gesorgt war, so war er für möglichste Förderung des Verkehrs auch weiter auf das Ernstlichste bedacht, so z. B. betheiligte er sich aus freien Stücken an der Herstellung der von Prag nach Tabor führenden Straße, am Baue der Brücke bei Morawetz, am Baue