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Nagel. Nagel
«Edler von" ääo. 30. November l338 für
Johann Naoherny — und Ritter-
stlltids-Diplom ääo. 8. September t863
für seinen Sohn Ludwig Karl Edlen von
Nadherny mit dem Prädicate von Boru»
tin. — Wappen. Gevierteter Schild, l- in
Gold ein aus dem unteren Schildesrande her«
vorwachsender vorwärts gekehrter Bergmann
in natürlicher Gestalt, in der erhobenen Rech«
ten Schlegel und Eisen verschränkt haltend,
die Linke in die Hüfte stemmend; 2 und 3: in
Roth ein silberner, eckig gezogener Querbal'
ken; 4: in Blau ein goldenes Spinnrad. Auf
dem Schilde ruhen zwei gekrönte Turnier'
Helme, Auf der Krone de5 rechten steht ein
linkssehender ausgebreiteter schwarzer Adler
mit ausgrschlagener rother Zunge; jene des
linken trägt einen rothen, mit einem eckig
gezogenen silbernen Querbalken bezeichneten
Adlerflügel. Die Helmdecken. Dieft, sind
rechts schwarz mit Gold. links roth mit Sil-
ber belegt. Devise. Unter dem Schilde zieht
sich ein goldenes Band, worauf in schwarzer
Lapidarschrift die Deuise: Höm^oi' iäom
steht. Das frühere einfache Adelöwappen zeigt
in l, 2. 3 die nämlichen Felder; in 4 befand
sich statt des goldenen Spinnrades der silberne
nach innen schreitende Löwe. Auf dem Nap»
penschilde erhob sich ein gekrönter Helm, aus
dessen Krone zwei mit den Sachsen gegen»
einander gekehrte offene Adlerflügel hervor«
wuchsen, deren rechter von schwarzer, der
linke von rother Farbe, ersterer uon einem
silbernen Querbalken durchzogen war. welchen
ein rother, eckig durchzogener Querbalken
durchschnitt, während der linke Adlerflügel
mit drei silbernen Sternen belegt war. Die
Helm decken waren rechts roth mit Silber,
links schwarz mit Gold belegt; das Band,
das die Deuise trug, war blau, und die Devise
7,86lnxsi' iäsiu" in silberner Lapidarschrift.
— UebrigenS weisen die zum Theile gleichen
Wappenfelder und die Gleichheit der Devisen
auf eine Stammverwandtschaft der beiden
Familien, nämlich jener des Protomedicus
Ignaz und jener des Gutsbesitzers Jo-
hann, hin.
Nagel, Joseph Anton (Mathema.
tiker, geb. zu Ri t tberg in Westpha-
len 3. Februar 1717, gest. um das Jahr
1300). Sein Vater bekleidete in West.
phalen die Stelle eines Landrentmeisters
(nicht, wie es bei Herrn Haselbach heißt: Landratmeister); überhaupt ge.
hörte die Familie zum kleinen Adel des
Münster'schen BisthumS. Der Sohn be«
suchte die Humanitäts« und philosophi-
schen Kollegien an der hohen Schule zu
Paderborn, wo er mit besonderem Eifer
bürgerliche Baukunst und mathematische
Wissenschaften betrieb. I m Jahre 1740,
im Alter von 23 Jahren, kam er nach
Wien. wo er einige Zeit seine mathe-
matischen Studien fortsehte und nach
einem kurzen Aufenthalte in Brunn von
der k. k. BankogefälleN'Udlninistration die
Stelle eines Rechnungsrevisors bei dem
oberungarischen Salzbergwerke zu Soo»
war erhielt. Einige Jahre war er auf
diesem Posten thatig, der ilun übrigens
gar nicht zusagte, da sich seinen ausge-
breiteten mathematischen Kenntnissen fast
keine Gelegenheit zur Anwendung dar«
bot; daher war es ihm auch ganz er»
erwünscht, als. ihn Kaiser Franz I.
Stephan im Jahre 1748 nach Steiermark
und Kram schickte, um über die Natur«
producte sich genaue Kenntniß zu verschaf-
fen und ihm über die Ergebnisse seiner
Studien zu berichten. N. hatte mit Sach«
kenntmß die ihm gestellte Aufgabe gelöst
und wurde nun zum Hofmathematiker
ernannt. Es ist nicht bekannt, ob ein
solcher Posten schon vorher bestand, und
welches eigentlich seine Obliegenheiten
waren, aber Nagel lag seinem Amte mit
entschiedenem Erfolge ob. Er machte zum
Behufe naturgeschichtlicher Forschungen
Reisen auf kaiserliche Kosten, und zwar
im Jahre 1730 durch Frankreich, Eng»
land und Holland, und zeichnete'alleS
Bemerkenswerthe, was ihm vorkam,
sorgfältig auf. Nach seiner Rückkehr
begab er sich zunächst nach Ungarn, wo
er gleichfalls naturgeschichtliche Studien
machte und sein Hauptaugenmerk auf die
Karparthen richtete; dann wurde er nach.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Nabielak-Odelga, Band 20
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Nabielak-Odelga
- Band
- 20
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1869
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 514
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon