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Nagy
beschäftigte, und im Jahre 1830, anläß.
lich des fünfzigjährigen Jubiläums der
Universität, mit Gedichten in orientali»
schen Sprachen öffentlich auftrat. Neben
bei fei hier bemerkt, daß diese Gedichte die
ersten sind, die mit orientalischen Typen
auS einer ungarischen Druckerei hervor
gegangen find. Auch beantwortete er im
nämlichen Jahre die kirchenhistorische
Preisfrage: Worin bestand die öehre der
christlichen Kirche in den ersten drei Jahr«
3. Iläro
in so ausgezeichneter Weise, daß seiner
Abhandlung von der Beurtheilungscom
Mission der Preis zuerkannt wurde. Seine
tüchtigen sprachlichen Kenntnisse veran>
laßten nun, daß er zum 3ehrer der unga<
rischen Sprache für die Seminaristen
ernannt wurde, welches Lehramt er durch
zwei Jahre versah. Nachdem er nun auch
die Priesterweihe erlangt, trat er in die
Seelsorge, und zwar vorerst als Caplan
zu Balravä.r, worauf er in gleicher
Eigenschaft nach Räba Szt. Michael
überseht wurde. Im Jahre !836 berief
ihn sein Bischof nach Steinamanger zu»
rück zur Uebernahme des Studien«Di'
rectoratS im Seminar. Da man bisher
allgemeines Völker- und ungarisches
Recht im Seminar nicht vorgetragen
hatte. hielt er aus eigenem Antriebe
außerordentliche Vorlesungen über diese
Gegenstände. Im Jahre 1839 wurde
er endlich Professor der orientalischen
Sprachen und der Bibelkunde. Nagy
ist seit Jahren insbesondere in seinen
Fächern literarisch thätig, und seine fach»
wissenschaftlichen Abhandlungen find nichi
nur in verschiedenen Zeitschriften, als
lös" abgedruckt, fondern mehrere seiner
Arbeiten sind auch selbftftändig erschienen. 3 Nagy
Noch zur Zeit, als er im Seminar dm
Zöglingen ungarische Sprache vortrug,
gab er, damals erst 23 Jahre alt. bereits
die
1832, 8".) herauS.
Dann beantwortete er eine von der
ungarischen Akademie im Jahre 1333
gestellte sprachwissenschaftliche Preisfrage,
die auch eineS Preises würdig befunden
und unter dem Titel: „.4
a", d. i. Wissen-
schaftliche Untersuchung der ungarischen
Sprache behufs der Ethymologie und
der modificirten Suffire (Ofen 1834)
abgedruckt erschien; einige Jahre fpäter
unterzog er sich» neuerdings der Beant-
wortung einer sprachwissenschaftlichen
Preisfrage, welche auch unter dem Titel:
K") d. i. Rein-
ungarische Spracbwurzeln im zweiten
Bande der sprachwissenschaftlichen Preis«
arbeiten abgedruckt steht. Nun bearbeitete
er ein größeres lexikalisches Werk, daS er
dann unter dem Titel:
^ ^Steinamanger 1843) herausgab
und das von der theologischen Facultat
mit dem Preise Horvath.Szilafy betheilt
wurde. Mehrere andere theologische Ab-
handlungen und einige Kanzelreden ste«'
hen in dem von Szal ay herausgegebe«
nen „N^dä<2i ds826äo^ ^ü^Oruön^e"
abgedruckt. Nagy's Verdienste um die
Wissenschaft wurden an maßgebender
Stelle wiederholt gewürdigt, denn die
königlich ungarische Akademie ernannte
ihn schon am 13. November 1833 zum
correspondirenden und am 1. September
1838 zum wirklichen Mitgliede der philo«
ogischen Classe. Seine Stelle als Mit-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Nabielak-Odelga, Band 20
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Nabielak-Odelga
- Band
- 20
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1869
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 514
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon