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ausschließlich, sondern der ganze Staat
an derselben theilzunehmen. Nach der
Periode des October-Diploms sprach sich
jedoch die ungarische Hofkanzlei dahin
aus, daß die N a g y'sche Sammlung aus<
schließlich für ungarische Institute ver-
wendet werden solle, in welcher Richtung
auch durch eine Allerh. Entschließung im
Jahre 1862 verfügt wurde. Einer seiner
Biographen schließt seine Nagy betref«
fende Darstellung mit folgenden Worten:
„Sein Styl ist von französischer Kürze,
präcis, witzig, ja epigrammatisch, jede
Zeile, jeder Sah ideenreich." Nagy, der
in Amerika so zu Hause ist. wie in
Bicske. und mit Arago und Babbage
ebenso befreundet ist. wie mit den Mitglie-
dern seiner heimischen Akademie — die
ihn schon, nebenbei gesagt, am 10. Sep.
tember 1836 unter die Zahl ihrer ordent-
lichen Mitglieder aufgenommen hat —
ist eine der interessantesten Individuali-
täten, und nur seine philosophische Zu«
rückgezogenheit ist daran Schuld, daß er
in seinem Vaterlande keine politisch her»
vorragende Rolle gespielt.
irok.
o. i. Ungarische Schriftsteller. Sammlung von
Lebensbeschreibungen. Von Jacob Ferenczy
und Joseph Daniel ik (Pesth 1856. Gustav
Emich,3<>.) S. 337. — UH abd kor i ^my .
rs tbk tär» , d. i. NeueS ungarisches Con-
versations.Leriton (Pesth 18S0 u. f., Heckenast,
Ler. 80.) Bd. V, S. 432. — H. Nsv-To-
?ro3riunni2, d. i. Des Komorner Benedicti»
ner-Obergymnasiums V. Programm. Das»
selbe enthält al5 einleitenden Aufsatz eine
literarische Biographie Karl Nagy's von
Hugo Kam iß. — Pester Lloyd (Pesther
polit. Blatt) l8«2. Nr. sl. — Literari«
scheS Centraldlat t vonZarncke(Leipzig.
4«.) 1868. Nr. <ä. 2p. 406. im Nekrolog.
Nagy, Ludwig lHonvöd.Off icier
und Banknotenfalscher. geb. in Nn>
gam im I . 1830). Er ist bekannter unter seinem magyarifirten Taufnamen Nagy
3ajos, und hat durch seinen berüchtig»
ten Lebenslauf, der an die Schicksale
eines Cartouche erinnert, lange Zeit
die öffentliche Aufmerksamkeit in Anspruch
genommen. Zu Saros«Patak besuchte er
das Gnmnafium und erlernte dort das
Zeichnen, worin er es in Anbetracht seiner
Falfisicate zu einer erstaunlichen Fertig-
keit gebracht haben mußte. Er hatte,
47 Jahre alt, das Gymnasium beendet,
als die 4848ger Revolution über Un-
gärn hereinbrach. Nagy trat in ein
Honvöd'Bataillon ein. wurde Oberlieute.
nant in demselben und bald Adjutant
des Baron Wolfgang (Farkas) Ke<
m6ny M . XI , S. 149. Nr. 9). Nach
Bewältigung der Revolution verließ er
mit Kem6ny Ungarn und reiste mit
ihm über die Türkei nach England, und
im Jahre 4830 nach New-Uork. Später
kehrten beide nach England zurück, wo
Kem6ny in den ersten Tagen des I5n>
ner 1882 plötzlich starb, Nagy einige
Tausend Gulden vererbend. Mit dieser
Summe lebte Nagy einige Jahre im
Auslande; im Jahre 1838 kehrte er
unter falschem Namen in sein Vaterland
zurück und begann dort, nachdem er
zuvor, jedoch vergeblich, auf dem Gebiete
der Schriftstellern sich versucht, seine
verbrecherische Laufbahn, die man für
einen Roman zu halten geneigt sein
könnte, wenn fie nicht actenmäßig aus
den mit ihm gepflogenen Verhandlungen
festgestellt wäre. Es ist auch nicht die
Aufgabe dieses Werkes, die merkwürdi-
gen Abenteuer dieses Menschen, der
seltene Kenntnisse und Fertigkeiten mit
einer Verwegenheit und Ausdauer ohne
eichen paarte, zu erzählen. Es sei
nur so viel bemerkt, daß er unter den
verschiedenartigsten Namen, so z. B. als
Julius KiS. dann als Johann Reis,
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Nabielak-Odelga, Band 20
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Nabielak-Odelga
- Band
- 20
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1869
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 514
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon