Seite - 79 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Nabielak-Odelga, Band 20
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Nangle 79 Napotnrk
des siebenjährigen Krieges,» 1737, bot
sich ihm Gelegenheit zur Auszeichnung
dar. I n der Schlacht bei Breslau
(22. November 1737) hatte die feind-
liche (Kavallerie Befehl, unsere Grena»
diere zu Pferd und die unter Befehl des
Fürsten Christian Löwenstein.Werth-
heim ^Bd. XV) S. 441^ > stehenden
Carabiniere unseres linken Flügels an<
zugreifen. Als sich der Feind bereits auf
209 Schritte den Unseren genähert hatte,
gab der Fürst Befehl e'mzuhauen. Bevor
jedoch dieser Befehl vollzogen wurde,
erlaubte sich Hauptmann Nangle, der
die Terrainverhältnisse genau kannte, den
General auf die gedeckte Stellung unserer
Infanterie und auf die Lage aufmerksam
zu machen, in welche der Feind gerathe,
wenn er seine ganze Kavallerie aus dem
Thale rücken laffen würde, und nun erst
unserer Seits der Angriff erfolgte. Un-
fehlbar würde nun die feindliche Caval«
lerie, von den Unseren entschieden ange»
griffen, geworfen und in den sumpfi-
gen, hinter ihr befindlichen Boden ge.
sprengt, dort ganz aufgerieben werden.
Der Vorschlag erhielt die Billigung'
des Generals und als die Attaque be-
gann, fiel auch Alles so auS, wie es
Nangle vorausgesagt und der Sieg der
Unseren war ein vollständiger. Bei dem
in der Kriegsgeschichte berühmten Ueber«
falle des von einer starken Escorte be»
gleiteten preußischen Convoi bei Dom«
städtl, am 30. Juni 1738. zeichnete sich
Nangle wieder aus. Er bat den Feld«
marschall'Lieutenant Siskowitz, mit
der Infanterie von der Anhöhe vor»
rücken und die feindliche Bedeckung an»
greifen zu dürfen. Nach erlangter Er«
laubniß warf sich Nangle mit großer
Bravour auf die feindlichen Bataillone
und brachte große Verwirrung in die«
selben. Diese wurden ganz von Dom« städtl abgeschnitten und die allein zur
Deckung der Flanken verwendeten sieben
Schwadronen gleichfalls geworfen. Spä»
ter wieder that sich Nangle bei Mois
hervor. Bei dem dort gelieferten Treffen
stand er mit seiner Grenadier-Compagnie
zu Pferde an der Tste der linken Co-
lonne und hieb in das Centrum der
preußischen Infanterie, welche den hart»
nackigsten Widerstand leistete, mit solchem
Erfolge ein, daß dasselbe vollständig
zurückgeworfen wurde. Nicht geringere
Tapferkeit bewies er in der Schlacht bei
Torgau (Z.November 1760). Nangle
gewahrte, wie zwei unter dem Com<
mando des Majors Ravizza stehende
Carabinier>Compagnien, von der feind-
lichen Uebermacht gedrängt, zu weichen
begannen. Nangle eilte mit seiner Gre-
nadier-Compagnie den Bedrängten sofort
zur Unterstützung herbei, beschäftigte den
Gegner so lange, bis
sich die beiden Cara-
binier-Compagnien sammeln und ordnen
konnten, und warf sich dann mit ihnen
vereint auf den Feind, den er auch in
einem entschiedenen Angriffe zurückschlug.
I n dieser Schlacht wurde Nangle
verwundet. Für seine Waffenthaten —
namentlich für jene bei Breslau —
wurde Nangle in der siebenten Pro«
motion (am 30. April 1762) mit dem
Ritterkreuze des Maria Theresien-Ordens
ausgezeichnet. Im Jahre 1764 rückte er
zum Major vor, trat aber im Jahre
1771 als Oberstlieutenant in den Ruhe-
stand über, den er noch zehn Jahre
genoß, bis er zu Wien im Alter von
61 Jahren starb.
Hirte nfeld (I .) . Der Militär»Maria The«.
sien'Orden und seine Mitglieder (Wien 1887,
Staatsdruckerei, kl. 4«) S. l55 u. l?30.
Nllpotllik, . . . (Haupt mann der
Cillier Landwehr im Jahre 1809).
Schlosser, der große deutsche Histori«
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Nabielak-Odelga, Band 20
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Nabielak-Odelga
- Band
- 20
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1869
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 514
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon