Seite - 90 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Nabielak-Odelga, Band 20
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NajsllU-Mngen 90 Najsau-Rsingen
Nr. 7) befördert, commandirte er sein
Regiment bis zum Jahre 1764, in wel-
chem seine Ernennung zum 'General.
Major erfolgte. In der Folge wurde
er nach dem Tode des Generals Ried
Oberdirector der k. k. Werbung im deut-
schen Reiche, dann Inhaber des später
aufgelösten 44. Kürassier-Regiments,
uud im Jahre 1790 Feldmarschall. Im
Jahre 1800 quittirte er als kais. Reichs'
werbungsdirector, und am 17. Mai 1803.
nach dem Tode srmeS älteren Bruders
Kar l Wi lhe lm, succedirte er demsel
ben in der Regierung. Im Jahre 1806.
als Mitglied des Rheinbundes, mußte
er für den Dienst Frankreichs auf eigene
Kosten ein Infankrie.Regiment stellen,
dessen Eigenthümer er blieb. Er legte
bei dieser Gelegenheit seine kais. Feld«
marschallS<Charge und Inhaberswürde
nieder. Altershalber konnte er an den
deutschen Befreiungskriegen, in denen
er überdieß im französischen Heere zu
kämpfen gezwungen gewesen wäre, nicht
mehr theilnehmen; als aber im Jahre
1815 die europäischen Verhältnisse eine
neue Ordnung und der deutsche Bund
seine Regelung erhielt, wurde auch dem
regierenden Herzoge seine Feldmarschalls-
würde zurückgegeben und die Inhaber»
stelle des 22. Infanteric.Regiments ver-
liehen, die er beide nicht lange mehr
versah, da er schon im folgenden Jahre.
78 Jahre alt. starb. Der Prinz war ein
tapferer Degen. Schon im ersten Feld»
zuge des siebenjährigen Krieges gab er
Beweise seines kriegerischen Muthes. Be-
sonders that er sich im. zweiten in der
Schlacht bei Hochkirch (13. u. 14. Octo-
ber 1758) hervor. Der Prinz, damals
Major bei De Ville-Kürasfieren, stand
mit seinen Schwadronen im zweiten Trcf.
fen. Der Kampf hatte bereits begonnen
und das erste Treffen war schon in das preußische 3ager eingefallen, als der
Prinz gewahr wurde, wie die Croaten
des Loudon'schen Corps und die Gre»
nadiere. die vor dem Infanterie»Regi.
mente Haller aufgestellt waren, von einer
Abtheilung preußischer Cavallerie immer
mehr und mehr gedrängt und zuletzt so
in die Enge getrieben wurden, daß sie
nicht mehr zu feuern im Stande waren.
Dcr Prinz gab nun seinen drei Schwa«
dronen sofort Befehl, vorzurücken. In
eigener Person führte er sie vor und hieb
mit solchem Nachdrucke auf die Cavalle«
rie des Feindes ein. daß diese ganz zu«
rückgeworfen und bis zu den Abtheilun»
gen ihrer eigenen Infanterie gedrängt
wurde. Auch auf diese unternahm nun
der Prinz eine entschiedene Attaque, aber
durch daS heftige Gewehrfeuer derselben
verlor er viele von seinen Leuten, wurde
auch selbst schwer verwundet und war
nun gezwungen, den weiteren Kampf,
nachdem er ohnehin den eigentlichen
Zweck seines Angriffes erreicht, aufzu.
geben. Im Feldzuge des Jahres 1760
im Gefechte bei Strehlen (20. August)
commandirte der Prinz die Avantgarde,
mit der er auch den Kampf eröffnete, und
gerieth dabei in Gefangenschaft. Nicht
lange darnach rcmzionirt, kehrte der Fürst
zur Armee zurück, bewährte im letzten
Feldzuge des siebenjährigen Krieges,
1762. im Treffen bei Wildruf seine schon
oft bewährte Tapferkeit. Als nach Been«
digung des letzten Feldzuges im Jahre
1763 ein Capitel deS Maria Theersien.
Ordens zusammenberufen wurde, um die
Ansprüche jener zu prüfen, welcke ein
Recht auf diese Auszeichnung in den
letzten und auch noch in den früheren
Kämpfen erworben zu haben glaubten,
wurde der Prinz insbesondere für seine
Waffenthat bei Hochkirch in der 9. Pro«
motion (vom 21. November 1763) mit
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Nabielak-Odelga, Band 20
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Nabielak-Odelga
- Band
- 20
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1869
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 514
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon