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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Nabielak-Odelga, Band 20
Seite - 150 -
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Neipperg 180 Ueipperg hatte. Nicht so glücklick war der Graf mit dem neuen, ihm übertragenen Auf- trage, den Prinzen EugenBeauhar« nais zu überreden, dem Beispiele seines Schwiegervaters, des Königs von Bayern, zu folgen und jeden weiteren Widerstand aufzugeben, da ein solcher durch den Sturz und die Abdankung Napoleon's ohnehin nutzlos geworden war. Eugen ließ sich nicht dazu herbei, sondern wollte da sein Herr und Kaiser im Unglücke war, umsomehr die Sache desselben mit den Waffen weiter vertheidigen und die Nechte der Kaiserin»Regentin und ihres Sohnes unterstützen. Was aber der Diplomatie nicht gelungen war. das hatte die Gewalt der Ereignisse zu Stande gebracht. Nun begab sich der Graf nack Frankreich, um an den Siegen der Verbündeten seinen ferneren Antheil zu nehmen. Im Monat Juli 1814 be« fand sich Graf Neipperg mit einem Commando in der Umgegend von Genf, als die Kaiserin Mar ia Louise sich nach den Bädern von Aix in Savoyen begab. Kurz zuvor, am 3. Juli, hatte er Befehl erhalten,' die Kaiserin auf dieser Reife in das Savoyenbad zu begleiten. Diese Reise war nicht ohne einige beso rgniß. erregende Zwischenfälle beendet worden, in welchen sich der Graf als ritterlicher Begleiter der von so hohem Glücksstande niedergestürzten Fürstin zu bewähren Ge- legenheit fand. Nach einem sechswöchent- lichem Aufenthalte zu Aix unternahm Mar ia Louise eine Reise durch die Schweiz, auf welcher der Graf ihr steter Begleiter blieb. Gegen Ende des Som« mers kehrte die Exkaiserin nach Wien zurück. Noch hatte sie'nicht alleHoffnun- gen für sich, noch weniger aber jene für ihren Sohn aufgegeben. Wohl war schon die Trennung von ihrem Gemal und von Frankreich für immer in's Werk geseht. aber nun galt es, ihr den Besitz der kleinen italienischen Staaten zu sichern, deren Fürstin sie bis an ihr Lebensende geblieben war. Aber auch da stellten sich verschiedene und mächtige Hindernisse entgegen. Einer der französischen Be. vollmächtigten, der Herzog von Dal« berg, sprach es ganz offen aus: „Die Erzherzogin Mar ia Louise dürfe Parma nicht bekommen und die Verbün- deten würden es nie zugeben, daß das Geschlecht Bonapar te im Besitze eines unabhängigen Fürstenthums bleibe". Nun bot sich dem Grafen N. Gelegenheit dar, seinen Eifer und seine Treue für die unglückliche Fürstin zu erproben. Er ver> faßte zu diesem Zwecke ein Memoire, in welchem er die Prätensionen, die Spa- nien auf Parma erhoben hatte, bekämpfte und die Rechte des Hauses Habsburg auf die Herzogthümer Parma geltend machte. Der gegen die Fürstin an den Tag gelegte Widerstand löste sich endlich dahin auf, daß ihr die Herzogthümer überlassen wurden, sie jedoch sich von ihrem Sohne trennen'mußte, der in Wien unter der Obhut seines Großvaters bleiben sollte. Der Erzherzogin wurde eingeräumt, ihren Sohn jährlich zu be« suchen. Alle diese Dispositionen wurden mit einem Male durch Napoleon's Flucht von Elba beirrt. Die Besorgniß einer Flucht des jungen Napoleon zwang zu den größten Vorsichtsmaß' regeln. Der junge Napoleon und seine Mutter wurden nach Schönbrunn ge« bracht, wo ihnen ihre Wohnung in nächster Nähe des Kaisers Franz ange- wiesen ward. In dieser Zeit gelang es dem Grafen Neipperg, die Exkaiserin zur Abgabe einer Erklärung zu bestim» men, in welcher sie bezeugt, daß sie in die Pläne Napoleon's durchaus nicht eingeweiht sei und daß sie sich in den
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Nabielak-Odelga, Band 20
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Nabielak-Odelga
Band
20
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1869
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
514
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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