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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Nabielak-Odelga, Band 20
Seite - 160 -
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Neipperg 460 Neipperg Großveziers Gewalt, von dem französi- schen Gesandten Vil leneufve, der aus dem Schimpfe der kaiserlichen Waffen nur Vortheil ziehen mußte, überredet und irregemacht, vereinbarte Neipperg am 1. September 1730 die höchst unerbau- lichen Präliminarien, vermöge deren der Pforte Belgrad und Szabats mit Schlei- fung der neuen Festungswerke, dazu Ser» bien, die ganze österreichische Walachei, die Insel und Festung Orsova und die El isabeth schanze zuerkannt wurde, und 17 Tage darauf schloß ec unter Frank- reichs Gewährleistung nach dem Inhalte der Präliminarien den förmlichen Frie- denSvertrag auf 27 Jahre. Schweren Herzens unterzeichnete der Kaiser am 2. October den schimpflichen Frieden und erklärte in einem Circularschreiben an seine Gesandten bei den auswärtigen Höfen: „Graf Neipperg habe seine Vollmacht überschritten, sich ohne kaiserlichen Befehl und ohne Anfrage m's türkische Lager begeben. Er als Kaiser habe von der Friedensunterhandlung nicht eher etwas erfahren, als bis die Präliminarien schon berichtigt gewesen und sei durch die über« eilte Vollziehung derselben ganz außer Stand geseht worden, dasjenige, was seine Diener wider die ihnen ertheilte Vollmacht zugestanden hätten, zu miß- billigen." Graf W al l is, aber auch Graf Neiftperg wurden in Folge dieses für Oesterreichs Waffenehre so schimpflichen Staatsactes verhaftet. Neipperg kam auf die Festung nach Brunn, wo er einige Zeit seine Strafe abbüßte, wurde aber bald nach des Kaisers Tode aus der Haft entlassen und wieder in volle Gna- den aufgenommen. Als König Fried» rich von Preußen den Krieg gegen die Kaiserin Mar ia Theresia begonnen hatte, wurde Graf Neipperg 1741 mit dem Oberkommando der in Schlesien aufgestellten Armee betraut. Der damals junge König hatte das von Truppen völlig entblößte Schlesien reich besetzt, während Neipperg erst von allen Sei« ten der Monarchie seine Armee sammeln mußte. Mit dieser rückte er in den ersten Tagen des Aprils vor. in der Absicht, die Preußen in ihren Winterquartieren zu überfallen. Da aber die darauf abzielen, den Bewegungen nicht rasch genug aus» fielen, errieth Friedrich die Absicht derselben, und um dem ihm drohenden Schlage zuvorzukommen, sammelte er seine Truppen und beschloß, selbst anzu» greifen. Am 10. April 1741 um 2 Uhr Nachmittags erfolgte dieser Angriff bei Mollwitz. Die Oesterreicher zählten kautn 20.000 Mann und waren den Preußen an Cavallerie überlegen. Hingegen war die preußische Infanterie und Artillerie an Zahl und Güte weit voraus. Feld» marsch all« Lieutenant Nömer, der die österreichische Cavallerie befehligte und den Aufmarsch unserer Infanterie deckte, welche von dem Geschütze der Preußen ungemein litt, griff mit dem größten Ungestüm den Flügel der Preußen an und warf ihn. Friedrich, die Schlacht bereits verloren gebend, floh vom Schlachtfelde und Feldmarschall Schwe- r in übernahm den Oberbefehl des preu- ßischen Heeres. Da unternahm Römer mit semer Cavallerie einen Angriff auf das zweite Treffen der Preußen, dieser aber scheiterte an der eisernen Ausdauer der von Leopold von Anhalt-Des» sau befehligten Truppen. Die österrei» chische Cavallerie hatte furchtbar unter dem kleinen Gewehrfeuer der preußischen Infanterie gelitten. Römer siel zu Tode getroffen und seine Reiter eilten durch die preußischen Linien auf den rechten Flügel Neipperg's, da griff' Schwerin mit seinem Fußvolke das.
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Nabielak-Odelga, Band 20
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Nabielak-Odelga
Band
20
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1869
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
514
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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