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Nesek 192 Nesmüüer
für die Menschheit gewesen wäre. ^Wiener
allgemeine Musik-Zeitung. Heraus,
gegeben uon Dr. August Schmidt (4«.)
IV. Jahrg. (1844), S. 219. — Fremden«
Blat t uon Gust. Heine (Wien. 4".) 4866.
Nr. 26, I. Beilage.- „Die sämmtlichen Ersin<
der der Polka".)
Nesek, . . . Von einem Künstler die-
ses Namens berichtet das in den Quellen
angeführte Sonntagsblatt das Folgende:
„Der hiesige Medailleur Nesek hat das
Brustbild des Königs von Preußen in
einen kleinen Topas geschnitten, welches
sowohl wegen seiner technischen Ausfüh»
rung, als wegen der Aehnlichkeit von
Kennern als ein sehr gelungenes Kunst«
werk en miniature gerühmt wird." Nun
ist von einem Gemmenfcbneider und Me»
dailleur des Namens Nesek nirgendwo
sonst etwas zu lesen; wohl aber ist ein
Medailleur Namens Jacob Resek, der
in Wien gearbeitet, bekannt und dürfte
wohl durcb die Verwechslung des Buch»
stabens K mit einem X die störende
Namensverwechslung entstanden sein.
Sonntagsdlätter (Wien, bei Pfautsch u.
Comp.. 6".) I. Jahrg. (t842), S. 286.- ,Me»
daillon".
Nesmilller, Joseph Ferdinand (dra-
malischer Künstler, geb. zu Trübau
in Mahren,9. März 4818). Für den
geistlichen Stand bestimmt, erhielt N.
seine erste Iugendbildung in der Real«
schule zu Politschka in Böhmen. Nach
zweijährigem Schulbesuche verlor der
Knabe die Mutter, und nun vom Vater
durch dessen Krankheit gedrängt, mußte
er dessen Handwerk, die Schuhmacherei,
erlernen. Sr überstand seine Lernezeit
und nun ließ er seiner frühgeweckten
Wißbegierde weiter keine Schranken sehen.
Im Alter von 17 Jahren verließ er seine
Vaterstadt und fand Aufnahme im
Schullehrer-Seminar zu Olmütz. Noch
im Laufe desselben Jahres verlieh ihm, der Olmüher Bischof, Freiherr von
SommeraU'Boeckh, der dem jungen
Mann wohlwollte, eine Schulgehilfen»
stelle zu St. Michael in Olmütz. Da er
von Jugend auf sich fleißig in der Musik,
-für die er ein ausgesprochenes Talent
besaß, gebildet hatte, so verschaffte ihm
diese Kenntniß einen kleinen Nebenerwerb
und gab auch den eigentlichen Anstoß zur
Wahl seiner spateren richtigen Bestim«
mung. N. versah nämlich, um seine
spärliche Einnahme als Schullehrerge»
Hilfe zu verbessern, auch die Stelle eines
Musicus im Theater-Orchester. Der tag»
liche Anblick der wechselnden, die Phan»
tasie anregenden Erscheinungen auf der
Bretterwelt reiften seinen Entschluß,
Schauspieler zu werden. Burghauser,
der damals die Direction des Olmützer
Theaters führte, nahm N. auf und er
wirkte nun zunächst im Chöre mit und
half in kleinen Partien aus. Nun be-
gannen „Künstlers Wanderjahre" und
wahrten ein volles Iahrzehend, bis eS
ihm im Jahre 1348 gelang, am Bres«
lauer Stadttheater festen Fuß zu fas-
sen, wo er als Nachfolger des be>
rühmten Alexander Köckert engagirt
wurde. Drei Jahre später erscheint er
als jugendlicher Komiker auf dem Ham«
burger Thalia'Theater, wo er überdieß
als Bühnendichter und Compositeur mit
dem von ihm verfaßten und in Musik
gesetzten Liederspiel: „Nie Aillertlialer" mit
großem Erfolge debutirte. I n den Iah.
ren 1830—1834 machte N. eine Kunst-
reise, auf welcher er als Gast auf den
Bühnen ersten Ranges reichen Beifall
erntete. Im letztgenannten Jahre erlangte
er die Concession zur Errichtung eines
zweiten Theaters in Dresden und nicht
lange darnach entstand unter seiner sp»
ciellen Leitung das im kön. großen Gar«
ten reizend gelegene Sommertheater, das
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Nabielak-Odelga, Band 20
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Nabielak-Odelga
- Band
- 20
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1869
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 514
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon