Seite - 195 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Nabielak-Odelga, Band 20
Bild der Seite - 195 -
Text der Seite - 195 -
Nessel 498 Nessel
studirte. I n den Jahren 1825—4827
wurde er Zögling deS kaif. Operations-
Institutes. in welchem er unter dem
berühmten Carabel l i die Vorträge
über die Zahnheilkunde hörte. Nun
kehrte er nach Prag zurück, trat dort
seine Praxis als Zahnarzt an und hatte
in seinem Berufe durch seine ungewöhn-
liche Geschicklicbkeit bald ungeheueren
Zuspruch. Indem sich derselbe von Jahr
zu Jahr steigerte. glaubte man auch
wissenschaftlicher Seits dem tüchtigen
Fachmanne eine Anerkennung schuldig zu
sein, und diese wurde ihm, als ihm im
Jahre 1848 anläßlich der halbtausend-
jährigen Feier des Bestandes der Prager
Hochschule von derselben das Ehren«
diplom der Medicin und Chirurgie ver»
liehen wurde. Auch als Schriftsteller war
N. für sein Fach thätig; er hat heraus»
gegeben: „Hundbuch der Sahnhülknndt". MU
40 Steindrucktafeln (Prag 4840. Calve.
gr. 8".); — „Mber die Wege der Mhne"
(ebd. 4843, 12".); — „Gamplndium der
SchilheilkMiie" (Wien 4886, gr. 8«.). Die
in den letzten Jahren an verschiedenen
Orten und mit ungewöhnlicher Heftigkeit
aufgetretene Rindviehseuche lenkte seine
Aufmerksamkeit diesem Gegenstande zu,
und die Ergebnisse seiner Beobachtungen
hat er in dem Schriftchen: „DarZchlag eines
Mittels ;m Vorbeugung der Ainderpett" (Prag
4860, Calve. kl. 8".) veröffentlicht, wel-
ches bei Aerzten und Landwirthen nickt
ungewürdigt blieb.
iovnilc nHU.au.)'. NßHaktor Dr. ?5ant.
I^aä. L.isFsi-, d. i. Conversation5<Lexikon.
Redigirt von Dr. Franz 3adisl. Rieger
(Prag 1839. I . 3. Köder, Lex. 8°.) Bd. V,
S. 787. — Noch sind folgende Personen des
Namens Nessel bemerkensweith: l. Daniel
Nessel (geb. zu Aurich in Ostfriesland im
Jahre 463u. gest. zu Wien im März 1700),
ein Sohn deS lateinischen Poeten Mar t in
N. l^ l'. d. Folgenden). Die Studien beendete
er zu Lünrourg und Rostock, und an letzterem Orte erlangte er den Doctorgrad. Im Jahr
1667 kam er als Leaationssecretär nach Wien,
wo er zugleich mit seinem Vater zum katho»
tischen Glauben übertrat, und erhielt dann
über Empfehlung des kais. Oberhofmeisters
Ioh. Mar Grafen Lamoerg. nach dem Tode
des gelehrten Lambecius, die Stelle eines
Hofbibliothekars und später den kais. Raths»
titel. Ueber seine Thätigkeit auf diesem Posten
gibt es abweichende Berichte, nach Einigen
wäre er in seinem Fache tüchtig gewesen, nach
Anderen habe er nur das sehr zweifelhafte
Verdienst, die Benützung der Bibliothek mög-
lichst erschwert zu haben, aus welchem Anlasse
ihm bei seinem Tode ein Spötter das Epi-
gramm widmete: Xunc VidUorkoea patst,
<3.üia d<6LL«1iu5 latst; wie auch eine auf ihn
gedichtete Gradschrift, welche I , G. Keyßler
in seinen „Neuesten Reisen" (Hannover 1731),
im I I . Theile, S. l238, mittheilt, die sehr
beißend gehalten, nicht zu seinen Gunsten
spricht. Die von ihm herausgegebenen Schrif»
ten sind: 7)Nr6vi2,riu.rn st LupV^msutliin
oomuieu.tkrioi'liM I^i2bsoi2u.oruui" (Vin-
äobonae st Aoi-iwbelsas i690, ?o).); —
„OataloFlig Live i-scsnLlo sxsoialig amvium.
ooäiauin ui5s. ^»sooliun use Qou liu^ualim»,
orisutKUuiQ H.U3U8ti53. Libliotbsoko Vin-
äobon." (Visuiias 4690,1?o1.); — „I>i-oäro-
ums kiLtoriay xHoiüoataria.s L. iuäsx, eliro-
noloFicuL iQ oolpus tii5tor2eo>i>oliticuui
pudlioaruin xlloiüc^tioQUill , conto sä sratio-
nuin, liFaruiu . . . 2b a.nuo iiftl) a,6 ». 1685
por totüN terrHruiu oi-bsm" (Viuäod. 169l),
I'^o^.); — „8oi2,FraVdia. Lyu ^rima üsiiu«^-
rio «t drsvis notitia. 2la,^ni eoi-xoriL IiiLto-
i-ioi" (Vwäod. i692, 4'.); — ^8app1eiusQ-
4<>.). Und einige Jahre nach seinem Tode
erschien: „Nidliotkscl,. acroaiQ3.tica, tdsolo-
i-iua sr FdiloloLicia . . . oUiQ a üuuNvii-iZ
o>. ?otro I^aindsoio et I>2,nisi6^ lyL-
Leiio L0Q36Lti>. NU.20 Hutein . . . in ilHQll
oo^ciunaiQ exiioiQeQ roHaotil st Inei Vudli
026 1-SLtltuta 2 3üLobo I'riäerieo liet-
N2Qll.0" (Il2ilNQVsri>,s l?i2, 8<>.). Ueber
N.'s bibliographische, die Wiener Hofbiblio
thek betreffende Arbeiten hat die Fachkritik
ziemlich einstimmig abfällige Urtheile aue-
gesprochen. Mosel (Ign. Fr. Eol. o.), Ge,
schichte der kais. kön. Hofbibliothek zu Wien
(Wien l635. Beck. 8«.) S. 90. 92, 93. 94, 93,
202. — Allgemeines historisches Leri»
135
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Nabielak-Odelga, Band 20
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Nabielak-Odelga
- Band
- 20
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1869
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 514
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon