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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Nabielak-Odelga, Band 20
Seite - 198 -
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Seite - 198 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Nabielak-Odelga, Band 20

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Nesselthaler 198 Nesselthaler den und dieser wünschte nun auch. daß ihm N. ein ganzes Cabinet mit enkausti« , schen Bildern ausschmücke. N. löste diese Aufgabe in ausgezeichneter Weise. In« nerhalb drei Jahren vollendete e.r 86 Bilder in genannter Art und so glücklich, daß man sie beim ersten An» blicke für Oelgemälde halten mochte. I n den Bildern selbst waltete eine angenehme Mannigfaltigkeit, es wechselten historische und mythologische Gegenstände mit Landschaften. Thieren und Fruchtstücken ab. Die ersteren behandeln Scenen auS der Geschichte Deutschlands, die letzteren stellen theils italienische. theils deutsche Gegenden dar. und namentlich die Was« serfälle wurden sehr gerühmt. So war das enkaustische Cabinet des Salzburger Erbischofs in jeder Hinficht gelungen und sollen die Bilder desselben weit vorzüg- licher gewesen sein, als jene. die N., wie oben erzählt worden, für die russische Kaiserin gearbeitet hatte. Der Fürst gab seine Zufriedenheit dem Künstler in der unzweideutigsten Weise zu erkennen, er verlieh ihm das Decret eineS Truchseß, Hofmalers und Gallerie-InspectorS und entband ihn fernerhin von der Verpstich» tung, für den Hof allein zu malen. Es zeigt sich hier — nebenbei bemerkt — ein räthselhafter Zug in dem Charakter dieses Kirchensürften. der so roh, herzlos gegen einen Mozart , so gnädig und anerkennend gegen Nesselthaler war. und wag ist dieser gegen jenen! — Nes- selthaler arbeitete viel, und da ihm Arbeit eigentliches Leben war. so über- trieb er es darin, und zwar so, daß ihm oft die körperlichen Kräfte schwanden und man ihn bei seiner Arbeit in Ohn» macht hingesunken fand. Dabei war N. vielseitig, er malte in Oel und Enkaustik Bilder jeder Art. Historien, Landschaften, Stillleben; dann malte er auch in FreSco und mit Wasserfarben, welche Vielseitig« keit Beurtheilern seiner Werke Anlaß zu abträglichen Urtheilen über dieselben gab. Von seinen zahlreichen Malereien, die sich zum größten Theile in Salzburg und in der Umgebung befinden, seien hier angeführt; die Fresken in der Kirche zu Brixen im salzburgifchen Brixenthale; ferner ein paar große Altargemälde da- selbst; — „Ohristi Geburt". Hochaltarbild in der Kirche zu Hallein; — „Ner sterbende IllStph"; — „Ner heil. Illhannes berMuter", beides Altarbilder, für die Kirche zu Brunnecken und ersteres nebstbei mit einem kleineren Aufsatzbilde, ebenfalls von seiner Hand; — „Nie Geburt Ohristi", nebst einem Aufsatzbilde, Hochaltarblatt, — und „Ner H. ZUbanus", beide für die Kirche zu Windisch-Mattrei; — „Ner englische Grusg", Hochaltarblatt zuGrödig, dann mehrere Bilder in der Pfarrkirche zu Palling und an anderen Orten; im Stifte St. Florian in Oberösterreich: „Ner sterbende Gata"; in der kais. Belve« dere'Gallerie in Wien: „Gin lanbbegrünzter Greis, ant der Rljra spielend", Oelgemälde. Auch sind noch N.'S Transparente zu erwähnen, die zu Schirmen, Nacht, lampen, Supraporten u. dgl. m. ver» wendet wurden. F io r i l lo nennt ihn den eigentlichen Erf inder der Trans» parente. Gewöhnlich führte er in die« sen-durchscheinenden Bildern vom Monde beleuchtete Landschaften aus, welche Nachts, vermittelst eines eingeschlossenen Lichtes erhellt, eine herrliche Wirkung her» vorbrachten. Mit diesen Transparentbil- dern, welche N. bereits in Rom gearbeitet, erging es ihm, daß andere den Beifall für ihn einheimsten, so z. B. der Hofrath Reifen stein. Von diesem, der unseren Nesselt Haler in Rom kennen gelernt, wo er sich gleich ihm mit der Enkaustik beschäftigte, ist es bekannt, daß er mit den
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Nabielak-Odelga, Band 20
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Nabielak-Odelga
Band
20
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1869
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
514
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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