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Aestroy 208 Neftroy
das am Hof.Operntheater dargestellte
Ballet „Adelheid" die Veranlassung ge-
geben hatte. Im nämlichen Jahre folg.
ten noch „Nager! und Handchuh, llder die
Schicksale der Familie MaienpkutZch", Musik
von A< Mül ler , welche Parodie fünf.
zigmal hintereinander gegeben wurde,
Carl spielte denRamsamperl, welche
Rolle erst spater Neftroy überrahm,
der sie im Jahre 1834 mit der des
Kappenstiefel vertauschte; — „Sam-
perl, der Oagdieb" (auch Zampa, die Gips«
brau!), — „Ztaberl. als rantuser sauberer"
und „Nie AanberreiSl in die Aittrr^lit", alle
drei mitMufik von Adolph Mül ler . Ein
im Anbeginn des Jahres 1833 in Ge
meinschaft mit Frei gearbeitetes Zauber»
spiel: ,Ner Zauberer Februar" , war ohne
Bedeutung; hingegen mit dem nächst-
folgenden, mit dem am 10. April d. I .
zum ersten Wale aufgeführten „Ner böse
Geist Lumpacivagabundus" beginnt eigentlich
erst Nestroy's Aera, die drei Jahr-
zehende dauerte. Diese Posse, zu der
gleichfalls A. Mül ler die Musik com-
ponirt, war auch die erste, welche von
Nestroy im Drucke erschien, unter dem
Titel: „Lumpacivagabundus, der böse
Geist, oder daS liederliche Kleeblatt.
Zauberposse mit Gesang in 3 Aufz."
(Wien 1833, 2. Verb. Aufi. 1833. mit
2 alleg. ill. Bildern, gr. 12".; dritte
Auflage 1859 als 33. Heft des „Wiener
Theater-Repertoirs"). Diese unverwüst»
liche Posse, deren komische Kraft sich
bis heute bewährt, wurde am Abende
der ersten Aufführung von den Wienern
wenn gerade nicht abgelehnt, doch kalt
aufgenommen; erst mit der dritten Auf.
führung begannen die Wiener zu lachen
und lachen, wie alle Welt, noch heute zu
diesem derben starkknochigen Volkslust,
spiele. daS in viele Sprachen, in'S Eng.
lische, Französische, Italienische, Russische, Böhmische, Ungarische, überseht worden
und Jahre lang in Amerika volle Häuser
gemacht hat. In diesem Jahre schrieb
N. noch die Parodie zu Meyerbeer's
„Robert der Teufel": „Allbert der Geiiel",
mit der Musik von A.Müller; im Jahre
1834 folgten
sich rasch aufeinander: „Ner
Sauberer Sulphurelektromagnetikaphasphllratus,
llder die Fee WaUpurgisblackbergiLeptemtrilllM'
lis"; — „Müller, Kohlenbrenner und Sessel-
träger"; — „Nie Familie Auiirn, Knierirm
und Aeim, uder der NleltnntergangLtag" (des
Lumpacivagabundus zweiter Theil); —
«Nie Gleichhüt der Jahre", mit dem Vorspiele:
„Nie Fahrt mit dem Namptmagen". die Musik
zu allen, mit Ausnahme zur zweiten und
letzten, auch von Ad. Mül ler . Nun folg«
ten sich Jahr um Jahr seine Possen, von
denen einzelne ungeheuere Einnahmen er«
zielten und die Runde durch alle Bühnen
Deutschlands und überhaupt dorthin,
wo deutsche Sprache gesprochen wurde,
machten, 1835: „Weder Varbrerbanm nach
Bettelstab", Parodie zu Holtei 's „3or^
beerbaum und Bettelstab"; — „Gulen-
5piegrl, oder Schabernak über schabernak", ge>
druckt unter gleichem Titel, Posse in
4 Aufz. (Wien 1843, Wallishauffer.
gr. 120.; zweite Auflage in Heft 32 des
„Wiener Theater-RepertoireS"); — „Su
ebener Grde und erster «Stack", zu allen dreien
die Musik von A. Mül le r , letzteres
gleichfalls gedruckt, unter dern Titel:
„Zu ebener Erde und erster Stock, oder
die Launen des Glückes. Localposse mit
Gesang in 3 Aufz." (Wien 1838, Wal-
lishausser, gr. 8"., mit großen alleg. ill.
Bildern); — im Jahre 1836: „NerTreu-
lose", ein Lustspiel, das aber damals
wie in seiner späteren Umarbeitung im
Jahre 1834. wenig Anklang fand; —
um so größeren „Nie beiden Nachtwandler
lltler das Aathmendige und da5 Uebertlnsöige"
Musik von Mül le r , und „Nöe nnd
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Nabielak-Odelga, Band 20
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Nabielak-Odelga
- Band
- 20
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1869
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 514
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon