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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Nabielak-Odelga, Band 20
Seite - 232 -
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Seite - 232 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Nabielak-Odelga, Band 20

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Neber 232 Ueber Ehre zu Theil geworden war, zu den Abendgesellschaften des Staatskanzlers eingeladen zu werden, in denen es ihm glückte, sich der Verwendung des Fürsten und der Fürstin Mei tern ich zu ver« sichern, wieder frisch an's Werk. Durch Gri l lparzer war er mit Otto Precht« ler bekannt geworden, welcher ihm auf Ansuchen das Libretto zur Oper „Mari" lieferte. Netzer war m der Composition derselben bis zum Schlüsse deS 1. Actes gelangt, als er im Juli 1840 von dem Director des Hof.OperntheaterS, Bal« lochino, aufgefordert wurde, die Parti» tur allsogleich zu übergeben, damit die Nummern ausgeschrieben werden könn» ten. da er die Oper noch in der Sommer» saison zur Aufführung bringen wolle. Netz er gerieth durch dieß Verlangen nicht wenig in Verlegenheit und erwirkte sich mit vieler Mühe eine Frist von vier Wochen zur Ablieferung, und schloß zu« gleich einen Vertrag ab, in welchem er auf jedes Honorar verzichten mußte, aber die Zusicherung erhielt, daß die Oper in der nächsten Herbst« oder Wintersaison aufgeführt werden würde. Jetzt war das schleunigste Schaffen dringend geboten. Er arbeitete täglich 18-20 Stunden, componirte so den Schluß des 1. und den ganzen 2. und 3. Act in 28 Tagen, und lieferte am 27. August 1840 die Partitur an Director B a l l o"ch i n o ab. Dieser war sehrerfreut,daßNetzersotreu. lich Wort hielt. Den musikalischen Werth der Oper untersuchte er nicht. Sie wurde auch unverzüglich einstudirt. probirt und in Kurzem zur Aufführung bestimmt. Die Zeit, die zwischen der Einreichung und Aufführung lag. war für den Com» positeur eine Zeit vieler Leiden. Es würde hier doch zu weit führen, alle die Cabalen zu enthüllen, deren Opfer Netzer's „Mara" bis zur Stunde der Aufführung war. Sänger und Sänge« rinen, Capellmeister. Regisseur, ja sogar Garderobiere und Ballet-Personale Hai. ten sich vereinigt, die Oper zu stürzen. War es doch unerhört, daß ein junger deutscher Componift, ein Oefterreicher, neben den vergötterten Italienern und Franzosen bestehen wollte. Nichtödesto» weniger und zu um so größerem Ruhme des Tondichters schlug die Oper, deren Aufführung sich bis zum Frühjahre 1841 verzögerte, mächtig durch. Die Ouvertüre schon mußte wiederholt werden, und ebenso nahezu jede größere Nummer aller drei Acte. Netz er wurde unzählige Male gerufen und „Mara" sowohl in dieser, als der nächstfolgenden Zeit noch mehr« fach wiederholt. Die ersten Aufführungen waren besetzt durch die Damen von Haßel t .Barth und C. Mayer, und die Herren Er l , Drar ler und Stau« digl . welch Letzterer sich zu jeder Zeit als Netzer's treuester Freund bewährte. Eine der letzteren Aufführungen im Winter 1842. die der Compositeur per« sönlich dirigirte. hörte auch Sedlnitzki an. Netz er wurde vor ihn berufen und vernahm aus dem Munde"b essen, den nach eigener Aeußerung Mozart zum Gäh. nen brachte, die Erklärung. „Mara" habe Sr. Excellenz recht wohl gefallen. Um sein Ziel weiter zu verfolgen, trat er am 1. April 1842 eine Kunstreise nach Deutschland an, wohin ihm der Ruf seines Talentes bereits vorausgeeilt und ihm auS der k. k. Hof« und Staatskanzlei ein mit Metternich's Unterschrift ver- sehenes Empfehlungsschreiben an die dortigen k. k. diplomatischen Agenten ertheilt worden war. Ueber Prag, wo „Mara" von der Direction des stand. Theaters angenommen und 1843 auch mit sehr ehrendem Erfolge aufgeführt wurde, ging er zunächst nach Dresden
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Nabielak-Odelga, Band 20
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Nabielak-Odelga
Band
20
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1869
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
514
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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