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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Nabielak-Odelga, Band 20
Seite - 233 -
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Seite - 233 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Nabielak-Odelga, Band 20

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Netzer 233 Neher und Leipzig. I n letzterer Stadt traf er mit Mendelssohn.Bartholdy zu» sammen, an welchen er empfohlen war. Er wurde jedoch von ihm nicht besonders freundlich aufgenommen. Wohlwollendere Aufnahme fand er bei Anderen, die auch seine bald darauf erfolgte Anstellung als Kapellmeister am Leipziger Theater ver< mittelten. I n Berlin besuchte er Meyer, beer, der ihn mit aller Liebenswürdigkeit empfing, ihm seinen Beistand in Allem, wozu er ihn nur benöthigen würde, anbot und dem Worte auch die That nachfolgen ließ. indem er bewirkte, daß „Mara", welche Oper Dr. Marschner in seinem Briefe an Netz er vom 9. September 1843 bezüglich der Composition sehr Vortheil» haft, bezüglich des Libretto aber abspre» chend kriiisirt, vom General»Intendanten angenommen und aufgeführt wurde. Netz er ging von da nach Hamburg, bereiste Hannover, Nraunschweig, Kassel, in welchen Städten seine „Mara" eben» falls, und wie in Leipzig mit vielem Beifalle gegeben wurde, besuchte die Rheinstädte. Baden und Württemberg, und war überall bestrebt, tüchtige Kräfte für die Leipziger Oper zu gewinnen. Dieß gelang ihm auch so glücklich, daß während der Periode vom August 1844 bis gegen Ende des Jahres 1845, in welcher Netz er zugleich mit Lortzing dieselbe leitete, Leipzig die anerkannt beste Oper unter nahezu allen Städten Deutschlands sein eigen nannte. Als die Verhältnisse jedoch durch die absichtlich hemmende Einwirkung des OberregifseurS unleidlich wurden, nahm N. ein Engage- ment zum Theater an der Wien an. das er jedoch nur ein Jahr beibehielt, und ihn zu einem langen Processe mit Pokorny veranlage, der erst nach drei Jahren zu seinen Gunsten endete. Nun lebte er die folgenden drei Jahre als Privatmann in Wien, und dichtete während dieser Zeit nebst mehreren Streichquartetten und vie- len Liedern, die zum größten Theile im Drucke erschienen sind, auch eine neue Oper: „Königin van OaMirn", Text von Otto Prechtler, deren Aufführung er aber nicht erwirken konnte. Und daran war daS Libretto schuld, wie dieß auS einem Schreiben F. Cornet's, Directors deS k. k. Hof'Operntheaters, erhellet, welcher unterm 26. Juli 1884 an Netz er schreibt: „Ueber Ihre „Königin von Castilien" haben die drei Capellmeister, denen sie zur Begutachtung übergeben war, sehr beachtenswerth referirr, und nament- lich die Bemühung anerkannt, überall charakteristisch und der dramatischen Lage angemessen geschrieben zu haben. Das. Libretto aber wurde von der Censur als unzulässig erklärt, da der Stoff zu selbem aus Zeiten stammt, wo französische Autoren sich abmühten, dem Proletariat alle Tugenden und Großthaten zu vindi- ciren, und dem Throne und Adel alle erdenklichen Laster aufzubürden, und die untere, weit stärkere Masse des VolkeS gegen die höhere und reichere Classe der Gesellschaft aufzustacheln. Dieses Genre, an und für sich schon verwerflich, weil es unwahr, ist als unzulässig für das Hof - Opemiheater erachtet worden." Netz er'S „Königin von Castilien" ist heute noch unausgeführt. In stil» ler Thätigkeit seiner Kunst lebend, ver. blieb Netz er bis nach den Märztagen 1843 in Wien, von wo er sich alsdann nach Meldenau in der Nähe von Leipzig begab, wohin ihn die Einladung einer befreundeten Familie berief. Auch dort lebte er, zurückgezogen seiner Muse. schrieb viele Lieder und seine vierte Symphonie VL) welche er auf einer späteren Kunftreise in Innsbruck und auch an mehreren anderen Orten mit dem aus»
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Nabielak-Odelga, Band 20
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Nabielak-Odelga
Band
20
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1869
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
514
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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