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zurĂĽck, wo er im Jahre l783 Hof. und
Gerichtsadvocat wurde. UeberdieĂź blieb
er auch als Fachschriftsteller thätig und
veröffentlichte durch den Druck daS seiner
Zeit allgemein alS recht brauchbar aner-
«kannte Werk: «Praktische Oinleitung zum
allgemeinen, in allen k. k. österreichischen Grb-
landen, im Königreiche Tngllrn unti in den
damit vereinigten Praninzen bestehenden Vrr-
kühren in Necht25llchen", 2 Bände Matz
4783; 4. Aufi. ebenda 4807). Anonym
aber erschien von ihm: „Mas niüe unw
den Warten Geld, Wane und Wucher verstehen"
(Grah 1792). Neben semem Berufe als
Advocat beschäftigte sich N. viel mit
Oekonomie, er erfand auch eine zweck«
mäßige Häckselmaschine und eine Stampf»
mühle, schrieb ökonomische, staatswirth«
schaftliche Aufsätze in die Landwirth,
fchaftszeitung und auch eine BroschĂĽre:
,Veber die Erzeugung des Auckerz ans Mais"
(Gratz 1811). I n Folge dessen wurde er
auch bei der Gründung der steiermär«
kifchen Landwirthschafts-Gesellschaft im
Jahre 1819 in den Central'AusschuĂź
gewählt und war mehrere Jahre als
Casfier der Gesellschaft thätig. Als zur
Zeit der feindlichen französischen Einfälle
im April 1797. November 1805 und
April 1809 das Gubernium und die
ĂĽbrigen kais. Stellen Grah verlieĂźen,
wurde er vom Landeshauptmann Ferdi»
nand Grafen Attems zum Mitgliede
der provisorischen Landesregierung er-
nannt. N. genoĂź im hohen Grade daS
Vertrauen seiner MitbĂĽrger. Die Stadt
Gratz, um die er sich mannigfache Ver>
dienste, namentlich ein nicht unwesentliches
durch Regelung des Laufes der Mur,
erworben, hatte ihn zu ihrem Viertel,
meister und äußeren Rathe erwählt.
Sein Andenken wurde nach seinem Able«
ben geehrt, denn ihm zu Ehren wurde
in der Gratzer Vorstadt MĂĽnzgraben ein frĂĽher beliebter Spazierort Neuholdau
— nunmehr Neuholdaugasse im
Viertel Gratzbach — genannt. — Sein
Sohn Willibald Neu hold studirte zu
Wien die Medicin, wurde 1842—1844
Doctor der Medicin und Chirurgie,
Magister der Augenheilkunde und Ge-
burtshilfe, lebt seit 1843 als praktischer
Arzt zu Wildon und ist gleich seinem
Vater ein umsichtiger Oekonom.
Kindermann (Karl Joseph), Repertorium der
fteierniqrkischen Geschichte, Geographie. Topo»
graphie u. s. w. (Gratz 1798). — Wink»
lern (Johann Bapt. von), Biographische
und lireransche Nachrichten von den Schrift»
stellern und Künstlern, welche in deuckHerzog»
thume Steyermark geboren sind u. j ^ . (Grätz
1310. Frz. Ferstl. kl. 8".). — Winklern
(Ioh. Bapt. v.), Chronologische Geschichte
der Steiermark (Grah 1820, 8».). — Polste»
rer (A. I . Dr.), Grätz und seine Umgebun-
gen (Gräh 1827. Dämmn u. So-rge^S. 43,
60,149. —Ste i er märkisch eZ ei tschrift.
Redigirt von vi-. G. F. Schreiner, Dr.
Albert von Muchar. C. G. Ritter v. Leit-
ner, A. Schrott er (Grätz, 8<>.) Neue Folge,
VI. Jahrgang (1840). l. Hcft. S. 125. —
Oesterreichi sche Na t iona l . Tncy kl o<
pädie von Gräffer und Czikann (Wien
1835, 8°.) Bd. IV, S. 41) Bd. V I , S. 566
l^ in der ersten Notiz im IV. Vande wird der
23. Jänner l 756, in der zweiten im VI . Bande
der 8. August d. I. alsNeuhold's Geburts.
datum angegeben). — Handschriftliche
Notizen des Dr. Mezler in Weitz. —
Porträt. Unterschrift: Johann Nep. Neuhold,
Hof« und Gerichtsadoocat:c. 2c. Lith. o. A.
d. Z. u. Iithogr. (gr. 4°., sehr selten). — Ein
Iohann Jacob Neuhold (Arzt und Fach»
schriftsteller, geb. zu Oedenburg in Ungarn
28. April 1700, gest. 24. März 1738) besuchte
die unteren Schulen und das Gymnasium in
seiner Vaterstadt; im Jahre I7l7, damals
siebzehn Jahre alt, begab er sich nach Witten»
berg, wo er anfänglich Theologie studirte,
diese aber bald aufgab, um sich der Arznei-
Wissenschaft zuzuwenden. Von Wittenberg
ging er nach Jena und Leipzig, wo er die
medicinische DoctonvĂĽrde erlangte. Nach
sechsjährigem Aufenthalte im Auslande kehrte
er in die Heimat zurĂĽck, wo ihn das Neograder
Comitat zu seinem Kreisphysicus ernannte.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Nabielak-Odelga, Band 20
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Nabielak-Odelga
- Band
- 20
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1869
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 514
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon