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Neumann 267 Ueumann
derselben genau bekannt machte. Nach
beendeten Studien erhielt er über Dr.
Pohl'S Empfehlung die Stelle des
Gartendirectors zu Hlubosch. Im Jahre
4349 übernahm N. die Leitung deS
Gartens zu Friedersdorf, damals im
Besitze des Freiherrn von Leibnitz,
und bereicherte denselben mit schönen
und in Europa noch wenig gekannten,
vornehmlich amerikanischen Strauchern.
Zugleich machte er oft botanische AuS-
fiüge in die umliegenden Gegenden,
deren Flora er auf das Sorgfältigste
durchforschte und dabei manche für die
botanische Wissenschaft nicht uninteres«
sante Entdeckung machte. Bis zum Jahre
4840 blieb N. auf seinem Posten in
Friedersdorf, nun übersiedelte er nach
Kleinskal und von dort nach neunjähri«
gem Aufenthalte, im Jahre 4843, nach
Iglau, wo er im Alter von 71 Jahren
starb. N. hat sich mit der Durchforschung
der Flora eines großen Theiles von Nord»
böhmen und der Umgebung von Iglau
namhafte Verdienste um seine Lieblings»
Wissenschaft erworben. Auch beschäftigte er
sich mit den Kryptogamen und verdankt
man zunächst ihin eine ziemlich genaue
Kenntniß der Leber- und Laubmoose
Böhmens. Auch für die Flora Sachsens,
das er auf seinen botanischen Ausflügen
besucht und dabei die Bekanntschaft des
Botanikers Hofrath Reichenbach in
Dresden gemacht, war N. thatig gewesen,
wie Reichen dach's „l'Iora I^xonioa"
die Beweise dafür gibt. Die Ergebnisse
seiner botanischen Exkursionen nach seiner
Uebersiedlung von KleinSkal nach Iglau
hat N. in AloiS Pokorny'S „Vege.
tationsverhältniffen Iglau'S" mitgetheilt.
Nach seinem Tode erhielt sein Biograph
H. W..Reichardt das Herbar Neu-
m ann's zur Revision und die Zusammen-
stellung der Ergebnisse seiner Forschungen in Nordböhmen. Hofrath Reichend ach
benannte nach ihm in seiner „^lora Hyr-
" eine I>ot6Qti11a R6nrQI.ii-
, und unter den Kryptogamen
führt eine auS der Familie der ^.mar^i-
liäesn den Namen 5s6limHQnia. Eine
Bearbeitung der Kudus-Arten Nord«
böhmens, mit welcher er sich wahrend
seines Aufenthaltes in Kleinskal längere
Zeit beschäftigte, ist unvollendet geblieben.
Verhandlungen des zoologisch'botanischen
Vereins in Wien (Wien, 80.) Bd. V (1833),
Sitzungsberichte S. 52: „Nemnann's Nekro«
log" von Reichardt.
Neumann, Johann Nepomuk (Bi«
sch o f von Philadelphia in Nordamerika,
geb. zuPrachatic in Böhmen 28. März
181t. gest. in Amerika 5. Jänner 1860).
Nach beendeten Gymnasial« und philo<
sophischen Studien begann er jenes der
Theologie in Budweis und sehte es in
Prag fort. Seine längst gehegte Idee,
sich dem MisswnSdienste zu widmen, ver«
wirklichend, verließ er nach vollende«
ten theologischen Studien Europa und
schiffte sich nach Nordamerika ein. I n
New-York wurde er am 28. Juni 4335
von dem dortigen Bischöfe Dubols
zum Priester geweiht und begann nun
seine Wanderungen als Missionär.
Zuerst begab er sich in die Gegend des
Niagara-Wassepfalles und verweilte dort
bis zum Herbste 1840. Nun trat er in
den Orden der Gesellschaft Jesu ein und
legte im Jänner 1841 die Ordensgelübde
ab. I m Jahre 1832 wählten ihn die
amerikanischen Provinzialbischöfe zum Bi-
schöfe von Philadelphia, worauf ihn> nach»
dem vom Papste die Bestätigung seiner
Wahl eingelangt war. der Erzbischof von
Baltimore am 28. März d. I . feierlich
confecrirte. Großartig war die Thätigkeit,
welche dieser Priester des Herrn, in deS
Wortes herrlichster Bedeutung, während
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Nabielak-Odelga, Band 20
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Nabielak-Odelga
- Band
- 20
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1869
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 514
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon