Seite - 314 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Nabielak-Odelga, Band 20

Nicker! 314 Nickerl Nicker!, Franz Anton (Arzt und Naturforscher, geb. zu Prag im Jahre 4814). N. besuchte das Neustädter Gymnasium in Prag und vollendete daselbst im Jahre 1834 die philosophi schen Studien. Seiner Neigung für die Naturwissenschaften folgend, begann er an der Prager Hochschule das Studium der Medicin und erlangte nach dessen Vollendung im Februar 1841 die Doctorwürde. N. widmete sich nun der ärztlichen Praxis, setzte aber das natur- wissenschaftliche Studium, vornehmlich jenes der Entomologie, mit großer Vor- liebe fort, trat mit Fachmannern des In« und Auslandes in wissenschaftlichen Briefwechsel und legte eine Naturalien» sammlung in größerem, Maßstabe an. Im Jahre 1842 erhielt er die Assistenten stelle bei den Lehrfächern der Zoologie und Mineralogie an der Prager Hoch> schule und bekleidete dieselbe bis zum Jahre 1849. in welchem er mit der Supplirung der genannten beiden Lehr» fächer betraut wurde. Im Jahre 1831 übernahm er noch. die Supplirung der Zoologie und im Jahre 1832 jene der Mineralogie an der technischen Lehr» anstatt. Früher noch. im Jahre 1850, wurde ihm die Beaufsichtigung der zoolo« gischen Sammlungen an dem böhmischen Nationalmufeum übertragen. Im Octo« ber 1852 erfolgte seine Ernennung zum ordentlichen Professor der Zoologie an der Universität in Gratz. im Februar 1854 aber zum Professor der Mineralogie am techni- fchen Institute zu Prag. N. unternahm zum Zwecke seiner naturwissenschaftlichen Stu» dien zu wiederholten Malen Reisen nach Oberkärnthen, Italien und' Norddeutsch« land. Er war auch als Fachschriftfteller thatig und hat außer den selbstständigen Werken: „Böhmens Tagfalter" (Prag 1837^ Calve, mit 1 Steint., gr. 8".) und der UesiiüllsiiereN'FllUNll Rühmens. 1. Abtheilung: die Papilioniben, Fphingiden, Nllybtzciden, Nllttuiben" (Prag 1850, Ehr- lich, gr. 8o.) mehreres in naturwiffen» schaftlichen Journalen des In» und Aus- landeS veröffentlicht, und zwar in der Stet t iner entomologischen Zei« tung: „Beitrag zur Lepidopteren»Flora von Oberkärnthen und Salzburg" (VI. Jahrg. 1845, S. 87, 89, 104 u. 212); — „Beschreibung einer neuen Gattung und Art als Beitrag zur euro- päischen Lepidopteren-Fauna (Ismena Helios), mit 1 Tafel' (VII. Jahrg. 1846. S. 207); — in den ^nna i8 ok QÄturldi Histor^: „VxourLion o5 an inL6ot kuntor in. tko OHrwtkian. Hi^d.- lauäL« (vol. VII I , 1846, p. 339 st L.); — in der in Prag von dem Verein, „Lotos", dessen Mitglied N. seit dessen Gründung ist, herausgegebenen gleich- namigen Zeitschrift 3otos, welche N. im Jahre 1832 auch redigirte: „Beitrag zur Naturgeschichte der Lesia. oulioikor- luis und aasig. 500iiaL5orlni8" (II. Jahrg. 1832. S. 114); — „Ueber eine neue I>w5ia. Corona" (ebd.. S. 173); — „Zur Naturgeschichte der Okolonik ü^va" (IX. Jahrg. 1839. S. 113); — „Nach- trag zur s^nopLiL der Lepidopteren» Flora Böhmens" (XI. Jahrg. 1861. S. 133) — und „Beiträge zur Flora von Obern-Engadiy" (XIII. Jahrg. 1863. S. 104 u. 148). N. ist schon seit dem Jahre 1840 wirkliches Mitglied des entomologischen Vereins zu Stettin und seit 1843 correspondirendes Mitglied der naturforschenden Gesellschaft zu Alten« bürg; im Jahre 1830 ernannte ihn das böhmische Museum zum wirklichen und bald darauf erwählte ihn die kön. böh» mische Gesellschaft der Wissenschaften zu ihrem außerordentlichen Mitgliede. Ielinek (Carl Dr.), Das ständisch-polytech«