Seite - 316 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Nabielak-Odelga, Band 20
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NicoUcs 316 Nicolini
Befreiungskriege davongetragen. Nach'
dem er vierzig Jahre in der Armee
gedient, trat er im Jahre 1830 als
Major in Pension, zog sich nach Pilsen
in Böhmen zurück und verlebte daselbst
in Ruhe 20 Jahre, bis er im Jahre
4863. nahezu 80 Jahre alt. starb.
Böhmische Westbahn. Zeitung für Politik
u, s. w. (Pilsen, kl. Fol.) l865, Nr. 3 —
Wiener Zeitung 1865, Nr. N. S. 437.
Ricolics, oder
Mcolits, siehe: Mkolics.
Nicolides von Pindo. Johann
(Arzt. geb. zu Gramosta in Mace«
donien 14. März 1737, gest. zu Wien
12. October 1828). Er besuchte früh-
zeitig die Schule seines Geburtsortes
und ging spater nach Siatista, an dessen
höherer Schule er dem Studium .der
Theologie, Physik und Geschichte oblag.
Seiner Absicht, seine Ausbildung an der
Wiener Hochschule zu vollenden, stellten
sich die Eltern entgegen, die ihm sogar
das Reisegeld verweigerten. N. trat
somit ohne Geld die Reise an, gelangte
bis Semlin und widmete sich dort, um
das Nöthige zur Erreichung seiner Zwecke
zu erlangen, dem Handlungsgeschäfte.
Nachdem er so viel beisammen hatte, um
seine Reise nach Wien fortzusetzen, führte
er sein Vorhaben aus und kam nach
Wien. Von allen Mitteln entblößt, durch
Entbehrungen in feiner Gesundheit er«
schüttert, überstand er eine langwierige
Krankheit. Kaum genesen, ging er doch
an die Verwirklichung seiner Absicht und
warf sich mit solchem Eifer auf das
Studium der Medicin, daß er dieselbe
in zwei Jahren beendete. Nun erlangte
er auch die medicinifche Doctorwürde
und erhielt von Kaiser Joseph I I .
sofort die Erlaubniß, in Wien die Praxis
auszuüben mit der Ernennung eines
ersten Doctors der griechischen Religionsverwandten, deren sich
viele, die nur ihre Muttersprache ver»
standen, in Wien befanden und die nun
in N. einen Arzt besaßen, wie sie ihn
bedurften. Bald war N. ein in Wien
nicht nur von seinen Stammgenofsen,
sondern von Kranken aller Stände sehr
gesuchter Arzt; die Facultät ernannte
ihn dann zum ordentlichen Mitgliede, der
Kaiser Leopold I I . aber verlieh ihm in
Anerkennung seiner Verdienste und dem
Sohne seines Bruders Eustach den
Adel mit dem Pradicate von Pindo.
NicolideS schriftstellerische Wirksamkeit
beschrankt sich nur auf die Ueberschung
in's Griechische des Werkes von Störck:
„Ueber die Lustseuche", und auf jene
eines anderen Werkes, betitelt: „Die
praktisch»medicinische Lehre zum Ge>
brauche der Militär» und Landchirurgen".
Auch erfand er den seiner Zeit berührn-
ten und vielbegehrten Lebensbalsam
(L«Xa-«^o5 555 ^«"55), der in großen
Partien und besonders nach Griechenland
und der Türkei abgesetzt wurde. N.
besaß als praktischer Arzt in Wien einen
ausgezeichneten Ruf und starb daselbst
im hohen Greisenalter von 91 Jahren.
Einen Theil, seiner Bibliothek schenkte er
der Wiener griechisch-walachischen Ge-
meinde für ihre Schule.
Neues Archiv für Geschichte, Staatenlunde
u. s. w. (von Megerle von Mühlfeld)
(Wien, 40.) I. (des Hormayr'schen XX.)
Jahrgang, S. 8l9: „Gallerte denkwürdiger
Männer des Vaterlandes".
Nicolini, Giuseppe (italienischer
Poet und Schriftsteller, geb. zu
Brescia 28. October 4788, gest.
ebenda 27. Juli 1853). Von wohl-
habender und geachteter Familie, die in
Brescia seßhaft, besuchte N. die unteren
Schulen in seiner Vaterstadt. Dann be»
gann er das Studium der Rechte und
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Nabielak-Odelga, Band 20
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Nabielak-Odelga
- Band
- 20
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1869
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 514
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon