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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Nabielak-Odelga, Band 20
Seite - 330 -
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Seite - 330 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Nabielak-Odelga, Band 20

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Niembsch 330 Aiembsch Monate, ja fast Jahre lang bis zu der Katastrophe, die ihn der Welt vor seinem leiblichen Tode entriß. Die unzarten Bemerkungen, geeignet, eine Dissonanz in Lenau's Freundesverkehr mit Rein« beck's zu bringen, wie solche im Auf. sahe: „Der letzte Sommer Lenau's" in Robert Prutz' „Deutschem Mu. seum" !83l enthalten sind, wurden bald darauf in den Hamburger „Jahres- zelten kurz. aber entschieden zurückge» wiesen. Wie gesagt, zwischen Wien und Stuttgart verlebte N. die nächsten fol« genden Jahre. An Reiseanlaffen gebrach eS ihm. wie Schurz schreibt, glücklicher, weije nicht, da seine verschiedenen Dich> tungen bis zur Zeit seiner unheilbaren Erkrankung (October 4844) mehrere Auflagen erlebten und er etwas darein setzte, die Correcturen am Druckorte selbst zu besorgen. Das wichtigste Er lebniß N.'s in dieser Periode ist, daß er noch nach seiner Wiederkunft nach Wien im Herbste 4833, wo alles nach der Bekanntschaft des plötzlich berühmt ge» wordenen jungen Dichters geizte, „all» zu spät eine Frau kennen lernte, die, wäre sie noch Madchen gewesen, ihm vielleicht sein Himmel auf Erden gewor» den sein würde". Im April 4834 be- gann N. auch zu recensiren. Er betrach. tete ganz richtig eine solche Beschäftigung für eine Studie, durch welche man seine Kunstansichten erhelle und befestige. Er schickte in jener Zeit an die „allgemeine Literaturzeitung" von Halle den Versuch einer Bestimmung, was eigentlich Natur- poesie sein müsse. Im August 4834 machte er mit Freund Reinbeck und dessen Gemalin eine Reise von Stuttgart über München und Salzburg nach Gmunden, wo er seinen langjährigen Freund Schleifer überraschte. Die Reisenden besuchten das ganze Salz.! kammergut, und nachdem die Rein« Heck's nach Schwaben zurückkehrten, durchwandere N. die herrliche Ober» steiermark, über Leoben, Brück in daS Mürzthal nach Neuberg, wo er mit seinem Schwager Schurz zusammentraf, und dann auf kurze Zeit nach Wien ging, dann aber nach Neuberg zurückkehrte. Auf dieser Reise hatte er das Unglück, auf einer Poststation daS druckfertige Manuscript seines „Faust" zu verlieren. Dieser Verlust brachte ihn in ungeheure Aufregung. Durch Anstrengung seines Gedächtnisses gelang es ihm jedoch, das Gedicht zum zweiten Male niederzu- schreiben. Gr kehrte dann nach Wien zurück, wo er die Dichtung im Kreise mehrerer Sangsgenofsen, unter denen sich auch Gri l lparzer befand, vor« las. G r i l l p a r z e r , wie Schurz berichtet, nannte ihn „Deutschlands Dante". Auch den Sommer des folgen» den Jahres brachte N. in den vorer« wähnten reizenden Alpengegenden zu und aus Ischl (28. September) schrieb er an Schurz ein kurzes Billet, worin es heißt: „ . . . Wir rücken auch den Vierzigen zu, die Haare werden grau und immer ledig. Was glaubst du, sollt ich nicht ein Weib nehmen? Wenn mir auch kein alter Vater, wie in jenem Bergmannsliedel, zuruft: „Nimm dir ein Weib, für deinen Leib!" Willst du nicht so gut sein und einen solchen Ruf an mich ergehen laffen? . . . Also Bruder überleg dir's und sag mir im October. wo ich dich sehen werde, was du denkst. Der Gegenstand meiner kühnen Schick- salshypothese ist . . . " Es war eine berühmte, noch lebende Künstlerin; da es in beiheiligten Kreisen längst kein Geheimniß ist. nehme ich keinen Anstand, ihren Namen herzusetzen: Karoline Ungher, heute vermalte U ngher-Sa»
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Nabielak-Odelga, Band 20
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Nabielak-Odelga
Band
20
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1869
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
514
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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