Seite - 342 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Nabielak-Odelga, Band 20
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Niembsch 342 Nicmbsch
jähr 1862 sWien 1862. Staatsdruckerei. 4".)
S. 3: „Ucber Nik. Lenau's Geistesproceß".
Von Kai l Land steine r. — It.ivi2ta cri-
t ica, per OeLare Vinä, 1867, Ni-. 4—6:
«X. I^enau". — Schmidt (Julian), Ge-
schickte der deutschen Literatur des 19. Jahr-
hunderts (Leipzig 185., gr. 8«.) Bd. I I I ,
S. 82 fbefangen und haltlos wie vieles, was
Herr Julian Schmidt im Kathedertone ĂĽber
deutsche, vornehmlich österreichische Schrift»
Neller vorbringt). — Seidl ih (Julius I)i-.).
Die Poesie imd die Poeten in Oesterreich im
Jahre 1836 (Grimma 483?, I . M. Gebhardt.
8v.) S. 119— l 40 : „Nikolaus Lenau" sLena u's
wahrer Name Niembsch Edler von Streh
lenau wird dahier zu Ni misch entstellt
und der einfache Edelmann zu einem Frei
Herrn von S t reh lenau gemacht). —
Wanderer (Wiener politisches Blatt. Fol.)
1880. Nr. 493 u. f.. im Feuilleton: „Lenau
und seine Sendung". — Wiener Zeit
schrift, herausa, von Schickt), später von
Wit thaucr (Wien. 8«.) 1832, Allgemeines
Nctizenblatt 3. 31 genau's erstes Auftreten
als Poet und ĂĽber seine Absicht, in Amerika
sich anzusiedeln). — Wiener Zeitung 1868.
Nr. i64, S. 131: „Waldwege", von Pao
l.'icc«.'o l^ cine kurze. ab»?r zutreffende Cbarak«
tcristik Lenau's, seiner unheimlichen Virtuo«
sitäi, in die schalurli^sten Näthsel der Natur
einzudringen, uni von dein czcahntrn Geheim-
nisse wenigstens cinm Klan« zu unö empor»
zusenden). — 1>i-. O. Lindner Hai in Bcr»
lin im Februar und März 1866 einen Cyklus
ucn drri Vorlesungen zum Besten des dortigen
VolkskinderMrtens ĂĽber Lenau als Dichter,
dann ĂĽber drffen Faust, Savonarola und
Albigenser gedalten. Diese Vorträge scheinen
noch utM'druckt zu sein.
III. Lleder Niemdsch von Strehienau's Wahnsinn.
Allgemeine Zeitschrift für Psychia»
trie. der Iahraang !850 enthält einen Auf>
satz über Lenau's Wahnsinn von Di-. Hein»
rick Meckel, Oberarzt der Irrenanstalt in
Winnentbal. in welcher Lenau die erste
Periode seiner Krankheitszeit zubringen muĂźte.
Tiefer Aufsatz ist auck in »den „Hamburger
Jahreszeiten" 1850, Nr. 11, abgedruckt. —
Europa (Leipzig schm. 4»,) 1854, S. 36:
„Frank! über^Lenau's Wahnsinn". — I l l u -
strirte Zei tung (Leipzig. I . I . Weber).
XVII . Bc>. (1831). Nr. 424, S. 13«: „Urber
Lcnau's Wahnsinn". Die darin ausgesprochene
Ansicht: „Lenau's Erziehung und Bildung
war einseitig", ist durchaus falsch, Wie kann die Bildung eines Mannes, der die Rechts-
wissenschaften — zweimal, zuerst an der
Pesther, dann von Neuem an der Wiener
Hochschule — dann Landwirthschaft und zu«
letzt Medicin bis zur Ablegung der strengen
PrĂĽfungen vollendet hatte, der in den Schu-
len ein ausgezeichneter, ob seiner Talente und
Kenntnisse vielgepriesener Student gewesen,
mit dem Worte „einseitig" abgefertigt werden?
— Theater-Zeitung (Wiener allgemeine
Zeitung für Theater. Kunst und Musik. gr. 4°.),
herausg. von Ao. Väuerle, 1831, Nr. 66:
„Nikolaus Lenau's Wahnsinn". — Wände«
rer (Wiener polit Journal) 1853. Nr. 354,
im Feuilleton: „Brief von Iustinus Kerner
und Nikolaus Lenau", sKern er schreibt diesen
Brief anläßlich Frankl's Buch über Lenau,
und erörtert darin vornehmlich Lenau's
Wahnsinn.)— Au erb ach in den „Deutschen
Abenden" behandelt Lenau's Wahnsinn in
dem ästhetisirenden Essai: „Der Weltschmerz
in besonderer Beziehung auf Lenau".
IV. Uieml'sch v. St.'s Tod, Bestattung und Vrab-
denkmal. — Grabdenkmal. Die vier überleben»
den Schwestern des verewigten Dichters ehrten
das Andenken des berĂĽhmten Bruders durch
Errichtung eines schönen Grabdenkmals. Das«
selbe befindet sich auf dem Friedhofe zu Weid»
lin>i am Bache, wo auch Ha m m er^ P u rg«
stall bestattet ist. Es besteht aus einer ab<
gestumpften (hindeutend auf sein abgebroche-
nes Dichterwirkm) Pyramide von abgeschlif-
fenem grauen Granit aus der Gegend von
Mauthhausen an der Donau in Obcrösterreich.
D '^r Ttein ist sieben FuĂź hoch. In der Ge.
sichtshöhe des Beschauers ist in eine ringe»
schliffene kreisrunde Vertiefung das eherne
Kopfmedaillon des Dichters, von einer sich
in den Schweif beiĂźenden Schlange umringt,
eingesenkt. Neber dein Vildinß glänzt — nach
antiker Sitte — ein siebrnstrahligor goldener
Stern. Nnterhalb ist in Lapidarschrift nur
der Name Lenau zu lesen. Der Name sagt
Alles. Ein eisernes Gitter umfaĂźt den kleinen
Grabplatz, in dessen Mitte der Verewigte unter
Nosen, die er im Leben so sehr liebte und so
hcrrlicl) besang, in )cner Ruhe schlummert, die
er zeitlebens vergeblich grsucht. Die Wände
um das Denkmal sind aus Thrän rn w ei'
den, Cypressen, Birken gebildrt, auĂźer-
halb des Gitters stehen Rosen und Lebens«
bäume. Der Stein wurde in der Steinmetz«
werkstätte Wasser bürg er in Wien bear«
beitet. Das Medaillon mit dnu Bildnisse des
Dichters ist ein Werk des Bildhauers Hir sch.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Nabielak-Odelga, Band 20
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Nabielak-Odelga
- Band
- 20
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1869
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 514
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon