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Nimptsch 362 Rimptsch
lerie durch ein DeM zu passiren beginne.
In diesem Momente drang er mit zwei
Schwadronen seines Regiments auf den
Feind ein, der in Folge dieses unerwar«
ten Angriffes bald in Unordnung gerieth ',
durch diesen günstigen Erfolg wurde nun
auch eine vom General Karaczay
angeordnete Attaque, welche 3 Scbwa
dronen des 3. Huszaren>Regimenls ver-
eint mit den Nüssen unternahmen, we<
sentlich unterstützt, der Feind erlitt dabei
namhafte Verluste an Todten, Verwun«
deten und Gefangenen, an 21 Geschützen
und 30 Munitionsfairen. I n einem an
Se. Majestät den Kaiser gerichteten
Sckreiben des Feldmarfchalls Suwa»
row wurde die ausgezeichnete Tapfer»
keit des Regiments Karaczay'Dragoner.
des Obersten Grafen Nimptsch und
mehrerer Oberofsiciere besonders hervor»
hoben und die letzteren der Gnade Sr.
Majestät empfohlen. Graf N. wurde in
Folge dessen im März 4800 zum General-
Major befördert und zugleich mit dem Rit>
terkreuze des Maria Theresien-Ordens aus»
gezeichnet. In der bald darauf gefolgten
Schlacht bei Marengo hatte Graf N.
Befehl, mit seiner Brigade auf Aleran»
drici zu rücken, um den Rücken der kaiser-
lichen Armee gegen die Reiterschaaren
des Generals Suchet zu decken, welchen
Auftrag General N. mit ebensoviel
Umsicht als Entschlossenheit ausführte.
Nach dem Luneviller Frieden wurde der
Graf zum Obecsthofmeister bei Sr. kcus.
Hoheit dem Erzherzog Johann ,er-
nannt. Diesen Posten versah der Graf,
der im Jänner 4808 zum Feldmarschall-
Lieutenant, im November 1827 zum
General der Kavallerie befördert worden
war, bis zu seinem im Jahre 1838 im
Alter von 83 Jahren erfolgten Tode.
Graf Nimptsch war zweimal vermalt,
zum ersten Male (seit 8. Februar 1802) mit Mar ia Elisabeth Grafen Khe.
venhül ler» F r a n k e n b u r g (geb.
17. October 1776, gest. 8. März 1803).
zum zweiten Male mit Augusta Gräfin
Marco l in i . Die aus beiden Ehen
entsprossene Nachkommenschaft wird in
den Quellen aufgeführt.'
Hirten feld ( I . ) . Der MilitöoMaria There»
steN'Orden und seine Mitglieder (Wien 1837,
Staatsdruckerei, kl. 4".) Theil I , S. 643. —
Ieitner von Leitnertreu (Theod, Ign.).
Ausführliche Geschichte der Wiener.Neustädter
Militärakademie (Hermannstadt 1832, Theo«
dor Steinhausser, 8".) Bd. I , S. 46« snach
diesem wäre Graf Nimptsch schon im Jahre
1768. also im Alter von 13 Jahren, Lieute^
nant bei Stauppach-Kürassieren Nr 5 gewe-
sen, was denn doch wohl nicht recht glaub«
lich ist).
Genealogie und heutiger Familienstand der
Grasen Nimptsch. Die heutigen Grafen
Nimptsch leiten ihre Abstammung von
einem alten polnischen Geschlechte, jenem der
Boncza. ab. Ein Bruder des Bischofs von
Kruschwic, Clemens, der Nonifacius-
hieß, war im Jahre 994 mit dem Bischof aus
Italien nach Polen gekommen, wo er kurz'
weg Boncza genannt wurde und das gleich»
namige polnische Geschlecht gründete. Später
erwarb ein Zweig des Hauses Boncza. der
nach Schlesien gekommen war. daselbst das
Dorf Alt.Nimptsch in der Grafschaft Brieg.
und aus diesem Zweige gingen die Ahnherren
der heutigen Grafen Nimptsch hervor. Die-
ser schlesische Zweig spaltete sich zu Anbeginn
deä l6, Jahrhunderts in drei Häuser, in die
Nimptsch von Nüversdorf f , Ste«
phaiishayn und Zieserwitz. Die genann»
ten drei Zweige bildeten später noch mehrere
Nebenzweige, deren zahlreiche Sproßen in
kaiserlichen, churbrandenburgischen und sach»
fische» Diensten verschiedene mehr oder weni-
ger hohe Würden bekleideten. Die Söhne
Johann Friedrich und Sigmund dcö
Johann Nimptsch auf OelS, Falkenhayn
Schmarzbach und Riegel (geb. 1585, gest.
1651) erlangten die Freiherrn- und der ältere
von beiden, I ohann Fried rich (gest. 1726),
im Jahre l69? die Grafenwürde. Von diesem
geht die gräfliche Linie in directer Folge viö
auf die Gegenwart. und zwar stellt sich
die Stamnireihe folgendermaßen: Johann
Friedrich, Nunn Gräfin von öcichverg,- I o -
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Nabielak-Odelga, Band 20
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Nabielak-Odelga
- Band
- 20
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1869
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 514
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon