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Norbert 383 Nordmann
auf, der um 1750 blühte, und gleich
nach ihm einen Peter Norbert ,
französischen Kapuziner und Tapeten»
fabrikanten, an. Es hat allen Anschein,
daß hier mit dem Peter und Pater
und Peter Norbert und Pater Nor-
bert ein Lustspiel der Irrungen, veran»
laßt durch Setzer oder Schriftsteller oder
beide zugleich, abgespielt wird, das zu
lösen, eine weitere Aufgabe bleibt, hier
kann nur .diefer eigenthümlichen Ver>
Wicklungen kurzweg Erwähnung gesche-
hen. Der hier gemeinte Norber t , sei
er nun Pater und Kap uziner Norbert
gewesen oder heiße er Peter Norbert ,
hat sicd in Wien in der Malerei aus«
gebildet und war ein Schüler Ferg'S
sBd. IV, S. 484^. hat dann Italien
und Deutschland besucht und nach seiner
Rückkehr in's Vaterland in Prag sich
niedergelassen, wo er ungemein thätig
war. Von ihm sind Schlachtbilder, Land«
schaften, Bauern» und Kinderscenen, Ma-
rinen, Jahrmärkte u. dgl. m. mit 3 bis
4 Zoll hohen Figuren in großer Menge,
aber sehr zerstreut, vorhanden. Daß ein
Maler, der Norbert Grund geheißen,
gelebt, ist sicher, denn es ist eine Suite
von fünfzig Landschaften, Conversations»
stücken und landlichen Scenen vorhan«
den, die Johann Balz er der Aeltere
nach einem Norber tGrund in Kupfer
gestochen, auch sind zwei Octavblätter:
„Gin unter einem Vanme nut einem Fteim
sitzender Jüngling, der dir Flöte b!ii5t" und
„Gin Mädchen, iws mit dem ant ihrer rechten
Hand Litpnden Ollnaricnnllgrl spielt", beide
Blätter: fordert Hrunä. pinx. ^o. Vg.1-
2sr La. bezeichnet, und ein HHuer^Octav-
blatt: „IllNllZf von dem Wüllüöch mrkolgt" und
N. <3runä pinx., <7. LalziOr so. bezeichnet,
bekannt. Daß aber auch ein Kapuziner
Norbert , der Maler gewesen, gelebt,
dafür spricht wieder die Angabe in de Luca's „Gelehrten Oesterreich. Gin
Versuch", I. Band, 2. Stück, S. 478,
wo in dem dort mitgetheilten Künstler»
verzeichniß zwischen S t r u d e l und
Meytens ein „Norbert, Maler und
Kapuziner in Oesterreich" angeführt er»
scheint. Vielleicht war Norber tGrund
Laienbruder oder Mönch in einem Kapu»
zinerkloster und hieß dann kurzweg Pater
Norbert , woraus wohl durch Irrung
Peter Norbert entstanden ist.
Außer den im Texte angeführten Quellen -. Neue
Bibl iothek der schönen Wissenschaften und
Künste, Vd. 13, S. 324. — Füßl i . Allge.
meines Künstler-Lexikon, S. 298.
Nordmann, Armand von (k. k.
Fe ldmarscha l l .L ieutenant und
Ritter des Maria Theresien-Ordens, geb.
zu Mo ls heim im Elsaß 3l. August
1739, gest. den Tod der Ehre in der
Schlacht bei Wagram am 6. Juli
1809). N. war früher in französischen
Diensten gestanden und bereits Oberst in
einem HuSzaren<Regimente. Im Jahre
1798 trat er aber als Oberstlieutenant
bei Möszäros.Huszaren in kais. öfter»
reichische Dienste über. I n denselben
bewährte er sich als ausgezeichneter und
tapferer Stabsofficier und General.
Schon in der Schlacht bei Stockach und
im Gefeckt bei Andelfingen that er sich
so hervor, daß sein Name in der Relation
mit, Auszeichnung genannt und er dann
zum Obersten bei Latour»Dragoner be«
fördert wurde. Im Fcldzuge des Jahres
1803, damals bereits General, stand N.
bei der Armee in Italien. Bei Caldiero,
am 29., 30. u. 3l . October, erkämpfte er
sich das Ritterkreuz des Maria Theresien»
Ordens. Schon am 30. war es ihm
gelungen, den Feind zweimal zurückzu-
schlagen. Am 31. aber. nachdem der
Feind sich stellte, als sei er durch die
Erfolge der Unseren vom vorigen Tage
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Nabielak-Odelga, Band 20
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Nabielak-Odelga
- Band
- 20
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1869
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 514
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon