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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Nabielak-Odelga, Band 20
Seite - 393 -
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Seite - 393 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Nabielak-Odelga, Band 20

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Noftitz 393 NojUh I. Zur Genealogie der Grasen Nostitz-Nokitnitz und Nostitz-Nieneck. Die Nostitz sind ein altes Adelsgeschlecht aus der Lausitz, wo es von der dort gelegenen Ortschaft Nostic den Namen, den es noch führt, angenommen zu haben scheint. Urkunden und Ueberlieferungen führen das Geschlecht in das eilfte und zwölfte Jahrhundert zurück, Dietmar (II.), der von 4026 bis 1041 Erzbischof von Salzburg, und zwar der vierzehnte gewesen, soll dem Hause Nostitz entstammen. Ein Stanislaus N. soll im Jahre i240 gegen die Osmanen, als diese in Schlesien eingebrochen und Herzog Heinrich der Fromme von Breslau und mit ihm Stan is laus ihnen entgegengezo» gen, im Kampfe gefallen sein. Ein Sigmnnd von N., der in der zweiten Hälfte des l5. Jahr Hunderts gelebt und am Hofe des Königs Math ias von Ungarn sich aufgehalten, ist eine seiner Zeit vielgepriesene ritterliche Per sönlichkeit. Er war, wie die Sage geht, nicht nur ein großer Kriegsheld, sondern auch ein gewiegter Staatsmann. Als ihm aber König Math ias einst zugemuthet. das dem Löwen in seinem Käfige vorgeworfene Fleisch heraus« zuholen. nahm N. zwar leinen Anstand, es zu thun, verließ aber auch sofort des Königs Dienste, ohne andere zu nehmen, bis er erst nach Math ias ' Tode in polnische getreten sein soll. Kaiser Friedrich I I I . soll von ihm den Ausspruch gethan haben, „er wollte ihn mit Gold aufwogen, wenn er ihn in guter Manier auf seine Seite bringen könnte". Endlich ein Georg von N. soll Landeshaupt, mann und Knegsrath des unglücklichen Kö» nigs Ladis laus von Ungarn gewesen sein und diesem den Kampf mit den Türken auf das Entschiedenste wioerrathen haben. Aber während Georg's Abwesenheit — er befand sich damals in einer diplomatischen Sendung am Hofe des Königs Sigismund von Polen — fand die unglückliche Scblacht bei Mohärs (28. August l52U) Statt, in welcher König Ladislaus Reich und Leben verlor. Die unglückliche Königin bat den von Polen zurückgekehrten Georg N., den Leichnam ihres Gatten zu suchen, und Georg soll ihn gefunden, der Königin überbracht haben und dafür auch mit einem ansehnlichen Gute an Ungarns Grenze beschenkt worden sein. Schon um jene Zeit war das Geschlecht der Nostitz viel verbreitet; Kaspar von Nostitz auf Tschochau (gest. l484) erscheint aber als Stammvater der heute noch blühenden Linien. Seine drei Söhne aus der Ehe mit einem Fräulein von Gersdarf, Ot to , Georg und Hartwig, bildeten drei Linien, Ot to die Rottenburg'sche, Georg die Gotta'sche und Har twig die Tschochau'sche. Die beiden ersten blühten lange, scheinen aber im acht» zehnten Jahrhunderte erloschen zu sein; der Urenkel Hartwia's aber. Johann von Nostitz. hatte auS zwei Ehen mehrere Kin» der, aus seiner ersten Ehe mit Helena von Schlichling stammt Qt io, der Stifter der so» genannten älteren Linie No sti tz-. N okitnitz : au5 seiner zweiten Ehe mit Sophia von Aostitz aus der Nottenburgischen Linie stammt aber Johann Hartwig, der Stifter der jüngeren Linie Nostitz'Nie neck. Wie sich nun beide Linien fortgepflanzt, ist auS der anliegenden Stammtafel. die bis auf die Gegenwart reicht, leicht ersichtlich. — Die Nostitz gehören zu den angesehensten, reichsten Geschlechtern Böhmens, deren einzelne Sproßen, nament« lich aber jene der jüngeren Linie Nostitz- Rieneck, in der diplomatischen und Kriegs» geschichte Oesterreichs eine hervorragende Rolle gespielt. So waren Anton Johann Graf "von N.'Rieneck, Christoph Wenzel von N.'Roti tnitz. Albert Graf N..R., Franz Anton Graf N.-N., Friedrich Moriz Graf N.'N.. Johann Har twig v. N.-R. au6a.t'zci6>nete Staatsmänner, die im Rathe den Monarchen, unter denen sie dienten, zur Seite standen, oder denen die Wohlfahrt ihres engeren Vaterlandes Böh. inen, Las ihrer Leitung anvertraut war, manche Denkmäler ihrer Humanität und Ein» ficht zu verdanken hat. Auch der Sinn für Kunst und Wissenschaft lebte mächtig in der Familie, dafür sprechen nicht nur die Biblio- theken, Gemälde-Sammlungen u. ogl., welche der Eine und der Andere von ihnen dcsaß und cie sich noch im Erbe der Familie befin» den, sondern es ist auch bekannt, daß Einzelne dieses Geschlechtes eine ungewöhnliche Bildung bcsaß?n, wie z, B. Franz Anton, Chri« stoph Wenzel, während Andere, wie der alte General Johann Nt-pomuk. der die Musik liebte, auch in diesem Kunstzmeige schöpferisch thätig gewesen. DaS aoldene Vließ haben drei Nostiz getragen, Friedrich Moriz, Franz Anton, Iodann Hart» wig ; im Nassenhandwerk aber haben sich von dem Stammvater der heutigen Linie, von Kaspar N. auf Tschochau an bis auf die Gegenwart gar viele ausgezeichnet, unter denen zu Friedlich Mor iz und dem Helden in dcr Völkerschlacht bei Leipzig, dem durch
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Nabielak-Odelga, Band 20
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Nabielak-Odelga
Band
20
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1869
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
514
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
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