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Noftih 401 Najlitz
von I. Hirtenfeld und Dr. Meyner
(Wien. 4o.) IV. Jahrgang (1831), S. 106
Ehrenhalle Nr. XX.VH. — Hirtenfeld ( I .
Dr.), Der Militär-Maria Theresien.Orden und
seine Mitglieder (Wien 1837. Staatsdruckerei.
kl.40)S. 1697.1754.— Oesterreichischer
Militär-Kalender, herausg. von I. Hir>
tenfeld (Wien. kl. 80.) I I . Jahrgang (1831),
S. 254. — Porträt. Kriehuber (lith.), als
k. k. Oberst (Wien, Neumann, Halb-Folio
u. 4«.).
Nostitz-Rieneck, Johann Nepomuk
(k. k. Feldmarschall. Lieutenant
und Commandeur des Maria Theresien»
Ordens, geb. 24. März 1768. gest.
22. October 4840). Der jüngste Sohn
des Grafen Franz Anton ^s. d.
S. 397) aus dessen The mit Elisabeth
Grafin Kolowr^t-Krakowsky. Nach
einer sorgfältigen, im Elternhause erhal>
tenen Erziehung, an der sich Männer
wie D obrowsky, Pelzet, Schaller
betheiligt hatten, trat der Graf, um sich
militärisch auszubilden, als Frequentant
in die Wiener-Neustädter Militar-Akade
mie, welche er nach Jahresfrist wieder
verließ, worauf er im Jahre 1783 als
Cadet bei dem damaligen Dragoner«
Regimente Leopold Toscana eintrat.
Schon im folgenden Jahre wurde er
zum Unterlieutenant, im Jahre 1787
zum Oberlieutenant und im darauffol«
genden Türkenkriege wegen ausgezeichne«
ten Verhaltens vor dem Feinde zum
Rittmeister ernannt. I n letzterem gab er
bei Belgrad eine Probe echt ritterlicher
Unerschrockenhcit. Er war dem Helden
Loudon als Gallopin zugetheilt. Der
alte Feldmarschall befahl ihm, einer ent-
fernten Batterie einen Auftrag zu über-
bringen und setzte hinzu: „Den kürzesten
Weg haben Sie freilich zwischen unseren
Tranchäen und den türkischen Schanzen,
allein er ist gefährlich, denn die Türken
sind verdammt aufmerksam und schießen
gut, darum machen Sie lieber den Um«
v. Nurzbach, bioqr. Lerikon. XX. Weg hinter den Tranchsen herum, aber
reiten Sie um so schärfer." Salutirend
wendet Graf Nostitz sein Pferd und
reitet zu freudigem Erstaunen des alten
Helden und seiner Suite in einem ruhi»
gen Galopp, unbekümmert um daS
Pfeifen der türkischen Kugeln, den kürze»
sten Weg. Bei Gelegenheit des Rück.
zuges unserer Armee von Lugos nach
Karansebes, welcher, durch einen falschen
Allarm veranlaßt, nächtlicher Weile
stattfand und die Truppen theilweise in
eine solche Unordnung brachte, daß sie
sich gegenseitig attaquirten, führte Graf N.
als ältester Officier — alle anderen waren
verwundet oder lagen krank darnieder
— die Escadron mit solcher Umsicht, daß
mitten in der vorerwähnten Unordnung
die Ordnung feiner Abtheilung nicht im
mindesten gestört wurde. Er wurde nun
zum Major befördert und zog als solcher
in den Krieg gegen Frankreich, wo er
sich wieder bei mehreren Gelegenheiten
rühmlichst hervorthat, so im Gefechte bei
LincelleS (18. Mai 1794), in welchem
er verwundet wurde, bei Hooghlede
(43. Juni), vor Lüttich (27. Juli), bei
Pichegru's Angriff unserer Stellung
bei Heidelberg und Wiesloch (24. Sep.
tember 1795). worauf er zum Oberst«
lieutenant und im April folgenden Iah»
res zum Oberst im Regimente vorrückte.
Als solcher pflückte er neue Lorbeern bei
Eglingen (11. August 1796), wo er,
wiederholt verwundet, den Kampfplatz
nicht verließ, dann in den darauffolgen»
den Gefechten der Monate September
und October, in deren einem ihm eine
an der Brust getragene, in mehrere
Blatter zusammengefaltete Landkarte
daS Leben rettete, denn die Flintenkugel
schlug nicht ganz durch und brachte ihm
omit nur eine starke Contusion bei. Als
um diese Zeit sein Oheim Friedrich
18. Juni 1669.1 26
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Nabielak-Odelga, Band 20
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Nabielak-Odelga
- Band
- 20
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1869
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 514
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon