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Moriz ^s. d. S. 398^ starb, zog sich N.
Ende December 1796 zur Ordnung der
Familiengeschäfte in's Privatleben zurück,
erschien aber im Jahre 1800. als die
böhmische Legion errichtet werden sollte
wieder auf dem Kriegsschauplatze. Er
wurde nun zum General-Major und
Brigadier dieser Legion ernannt, nach
dem Friedensschlüsse von Luneville erhieli
er aber eine Cavallerie.Brigade in Prag
Im Feldzuge des Jahres 1803 bildete
General N. mit 4 Bataillonen und
6 Schwadronen die Arriöregarde der
russischen Armee. An der Niederlage,
welche die französischen Generale Mor>
tier und Dupont bei Dürnftein
(11. November) erlitten, hatte Graf N.
mit seiner Brigade rühmlichen Antheil
in ausgezeichneter Weise kämpfte er ir
dem Rückzugsgefechte bei Schöngraberl
(13. November) gegen Murat , und in
der Schlacht bei Äusterlitz, wo er sich
dem verfolgenden General Davoust
herzhaft entgegenwarf. die vordersten
feindlichen Bataillone zurückschlug und
300 Franzosen zu Gefangenen machte.
Im Jahre 1809. drei Tage vor der
Schlacht bei Aspern, wurde Graf N.
zum Felomarschall-Lieutenant ernannt.
I n der Schlacht selbst verlor er zwei
Pferde unter dem Leibe, erhielt eine
schwere Contusion am linken Fuße. blieb
aber dessen ungeachtet im Gewühle der
blutigen Schlacht bis spät am Abend des
22. Mai. I n der Schlacht bei Wagram
führte er vier Reiterregimenter, mit
denen er hinter der Höhe von Markgraf-
Neusiedel zur Unterstützung des den
linken Flügel bildenden Armeecorps be<
ordert, mehrere Angriffe mit Muth und
Entschlossenheit ausführte, ohne jedoch
bei den überhaupt verfehltenOperationen
dieser Schlacht eine Wirkung zu erzielen.
I n den nun folgenden Friedensjahren lebte Graf N. beurlaubt theils auf seinen
Gütern in Böhmen, theils in Prag, als
aber die Kämpfe des Jahres 1813
begannen, übernahm er sofort das Corn»
mcmdo einer Cavallerie-Division und
wurde Anfangs September bei der neuen
Armeeeintheilung Armeechef des öster«
reichischen Kürassiercorps, welches aus
den sieben Kürassier.Regimentern Kaiser,
Erzherzog Franz, Kronprinz, Albert von
SachseN'Teschen, Somariva, Lothringen
und Hohenzollern und aus dem Chevaur«
legers'RegimenteO'Reilly, zusammen aus
36 Schwadronen mit drei sechspfündigen
Batterien bestand. Dieses Corps gehörte
zu der von dem Erbprinzen von Hessen»
Homburg befehligten Reserve. I n der
Völkerschlacht bei Lepzig schrieb Graf N.
seinen Namen mit unauslöschlichen Zügen
in die Blatter der Kriegsgeschichte. Am
ersten Schlachttage, am 16. October, als
das russische Corps unter Wittgen«
stein und die Preußen unter Kleist von
Napoleon hart bedrängt und die
ersteren bereits zu vollem Rückzüge ge>
zwungen wurden und der Erbprinz von
Hessen'Homb urg beordert wurde,
den Bedrängten mit seiner Reserve zu
Hilfe zu eilen, da bewahrte der Graf
seine ganze Umsicht und Entschlossenheit,
als er mitten durch die Verwirrung der
von dem Feinde gedrängten Massen seine
Kürassiere vorführte und im Schritte
unter dem heftigsten Geschütz« und Ku>
gelfeuer in die Nahe des Feindes brachte.
Dann aber, nachdem er Raum gewon-
nen, um seine Regimenter aufmarschiren
zu lassen, stürzte sich der Graf an der
Spitze des Regiments Albert von Sach»
'eN'Teschen auf die Fronte, mit dem
Regimente Lothringen aber in die Flanke
der polnischen und französischen Reiter
unter Lefort, warf sie zurück und zer«
sprengte sie; nun brach er in die nächsten
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Nabielak-Odelga, Band 20
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Nabielak-Odelga
- Band
- 20
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1869
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 514
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon