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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Nabielak-Odelga, Band 20
Seite - 403 -
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Seite - 403 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Nabielak-Odelga, Band 20

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Noftitz 403 Nostih Infanteriemassen der Garde, welche von Mor t ie r und Oudinot befehligt waren, durchbrach mehrere derselben und hieb einen großen Theil zusammen, der Rest floh gegen Wachau über die Ebene hin. Aber der Feind zog neue Truppen heran und die Garden rückten todesent« i schlössen vor. da zog Graf N. an der Spitze zwei neuer Kürassier'Regimenter, Erzherzog Franz und Kronprinz, zum zweiten Male dem Feinde entgegen, dem er nun eine neue noch blutigere Saat bereitete. Im stärksten Kanonenfeuer behauptete der Graf mit unerschütterlicher Standhaftigkeit das von dcm Gegner ganzlich geräumte Schlachtfeld. Am 18. October kam es zwar zu keinem solchen entscheidenden Reiterangriffe, aber der Graf nahm an mehreren Gefechten Theil, in deren einem er einen Streif» schuß an der rechten Seite und eine Kugel im linken, Oberschenkel erhielt. Den Heldenmuth des Grafen belohnte Kaiser Franz durch Verleihung des Commandeurkreuzes des Maria There« sieri'Ordens, welches er ihm mit Allerh. Handbillet vom 20. October zuerkannte, und Kaiser Alexander verlieh dem Grafen den St. Annen-Orden 1. Classe. Nun nahm der Graf an den ferneren Operationen der Verbündeten rühmlich» sten Antheil, kämpfte mit Auszeichnung bei Troyes, Arcis sur Aube, Före Champenoise und Vitry, und im Feld» zuge deS Jahres 1813, in welchem er eine Division in der Reserve comman» dirte, wohnte er noch der letzten kriege- rischen Unternehmung desselben, der Eroberung deS Forts Saint Andre bei Satins bei. Die Waffenthat des Grafen bei Leipzig gilt, und mit Recht, als eine der in den Sieg wesentlichst eingreifenden, und Kaiser Alexander ritt im Lager bei Dijon bei einem Cavalleriemanöver, das am 1. October 18lo vor den allürten Monarchen stattfand und in welchem der Graf mit sechs Kürassier» Regimentern einen Frontmarsch im Schritt und Galopp — zwar ein Pa« rade», aber immer doch ein Bravourstück — ausführte, auf den Grafen zu, ihn dem eisernen Herzoge (Wel l ington) mit folgenden Worten vorstellend: „Graf Nostitz. einer der wackersten Generale der österreichischen Armee. Beinahe auf dieselbe Art wie heute hat er es auch bei Leipzig gemacht, wer weiß, ob wir sonst heute hier ständen". Nach dem Friedensschlüsse nahm der Graf einen zweijährigen Urlaub, der ihm wiederholt verlängert wurde, bis er ini Juli 1821 seiner Wunden halber um Versetzung in den Ruhestand bat. Er lebte nun vor» zugsweise in Prag in der Musik, die er mit besonderer Vorliebe trieb, Linderung für seine durch die vielen Wunden ver> anlaßten Leiden suchend. Dabei war er selbst gediegener Kenner dieser Kunst, hatte sich in mehreren Kompositionen versucht, und im Jahre 1826 kam im Hause des Grafen Wrtby bei einer von den Zöglingen des Prager Conservato» riums aufgeführten musikalischen Pro» duction auch eine deutsche Operette: „Feodora", zur Darstellung, wozu der Graf die Musik comvonirt hatte. Ueber» dieß war der Graf mehrere Jahre Präses dieses Conservatoriums. Im Alter von 73 Jahren schloß dieser Held, „als Gatte und Vater von den Seinen, als Obrigkeit von seinen Unterthanen verehrt, als Soldat von der Armee hochgeachtet und als Mensch von Allen, die ihn kannten, werth gehalten", sein Leben. Der Graf war zweimal vermalt, zuerst (seit 27. Jänner 1797) mitSophie Gräfin Apraxin (gest. 22. April 1802), dann mitAntonia Gräsin SHl ik , aus 26*
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Nabielak-Odelga, Band 20
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Nabielak-Odelga
Band
20
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1869
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
514
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
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