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Novotny 413 Novotny
im Jahre 1826). Erscheint auch — in
cechischen Werken — mit v, Novotny,
geschrieben. Das Gymnasium und die
philosophischen Studien beendete er in
Prag, wo er auch im dortigen Seminar
das Studium der Theologie begann.
Nach erlangten h. Weihen trat er im
Jahre 179 l als Caplan zu Chotusic im
Üaslauer Kreise in die Seelsorge; von
dort kam er im Jahre 1793 in gleicher
Eigenschaft nach Iungbunzlau und wurde
nach des dortigen Pfarrers im I . 1794
erfolgtem Tode Administrator des Deca»
nats, bis er im I . 1798 zum Pfarrer in
dem benachbarten Lusteniä ernannt wurde
und diesen Posten bis an seinen im Alter
von 68 Jahren erfolgten Tod bekleidete.
Die Muße seines geistlichen Berufes
widmete er wissenschaftlichen Arbeiten
und Forschungen im Gebiete der heimi»
schen Literatur. Ein Freund der Vater-
ländischen Sprache, kannte und liebte er
ihre Werke. Von seinen Studien her mit
Pelzel, Prochaska, Unger, Do-
brovsky, Kramerius u. A. theils
bekannt, theils befreundet, verband er
sich mit ihnen, den nationalen Geist
in Wort und Schrift zu wecken. Insbe»
sondere vertiefte er sich in die Werke
über böhmische Philologie und Geschichte
und richtete vor Allem sein Augenmerk
auf das Studium der heiligen Schrift
und ihre Uebersehungen in der öechischen
Sprache, auf welchem Gebiete zu jener
Zeit auch Nnger und Prochaska
steißig arbeiteten. Als er als Caplan
nach Iungbunzlau kam, durchforschte er
die daselbst vorhandenen Archive und
jene der Umgebung und stellte in mehr»
jähriger rastloser Arbeit eine Chronik
von Iungbunzlau nach Originalquellen
zusammen, wobei er auch sorgfältig auf
die politische und Literaturgeschichte
Böhmens Rücksicht nahm; ferner schrieb er eine umfassende Geschichte der Stadt,
ihrer Kirchen, der daselbst bestehenden
wohlthatigen Vereine und Bruderschaf»
ten und brachte, der Erste, die längstver-
gefsenen Aufzeichnungen des damaligen
Nathschreibers und nachmaligen «echi«
schen Emigranten, Georg Kezelius,
an's Tageslicht. Nebenbei huldigte er
der Dicktkunst in seiner Muttersprache,
schrieb viele geistliche Lieder und andere
Gedichte, die in den Zeitschriften seiner
Periode theillveise zerstreut, abgedruckt
sind. Seine bedeutenderen, selbstständig
durch den Druck veröffentlichten Werke
sind: „IVsnza
L^7oF/? F>. ^. 2 ^A2!6", vil. I) d. i<
Schriften des neuen Testamentes u. s. w.,
aus dem Griechischen übersetzt, mit Bei«
gäbe des griechischen Textes in verschie«
denen Lefearten, 1. Theil (Prag und"
Iungbunzlau 1810) , eine historische
Darstellung dieser Ausgabe geht als Ein-
leitung voran; — „
a v^ttnä", d. i. Bibliothek der
öechifchen Bibeln vom 13. Jahrhundert
an bis zum Jahre 181l) (Prag und
Iungbunzlau 1810. 8".); — „^>il"?'^a
7^ 6« 666^6", d. i. Die Grundregeln der
«echischen Sprache (Prag 1816, 8«.); —
i .^ H.", d. i. Chronik von
Iungbunzlau, von der ersten Einwände-
rung der öechen in's Land bis auf die
gegenwärtigen Zeiten, auf Grund von
Handschriften und anderen Werken und
Erinnerungen u. s. w. (Prag 1822. 8".).
Noch sind ein Gedicht auf den h. Io«
hann Nepomuk, ein anderes aus den
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Nabielak-Odelga, Band 20
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Nabielak-Odelga
- Band
- 20
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1869
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 514
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon