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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Nabielak-Odelga, Band 20
Seite - 427 -
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Seite - 427 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Nabielak-Odelga, Band 20

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Nugent 427 Nugent Oberstlieutenant Nugent unterzog sich dieser Aufgabe und löste sie mit ebensoviel Klugheit als Entschlossenheit. Am 40. Juni verließ er allein das Lager von Ewano» Witz; in Prerau, wo General St . Jg. non seine Position hatte, nahm er eine Abtheilung von 100 Reitern mit, mit diesen machte er auf das Sorgfältigste seine Bewegungen, recognoscirte die feindlichen Positionen auf verschiedenen Puncten, schlich sich Nachts bei Dollein bis auf 300 Schritt einem feindlichen Piket unbemerkt nahe, griff es entschlos- sen an. schlug sich mit seinen Leuten durch und kam über Kloster Hradisch glücklich in die Festung. Nachdem er in derselben von dem Commandanten alle nöthigen Instruktionen erhalten hatte, kehrte er in ahnlicher Weise in's Lager zu Feldmarschall Daun zurück. Die ansehnliche, von General Bü low be^ fehligte Abtheilung, welche in Folge dieses Berichtes Feldmarschall Daun in die Festung zur Verstärkung derselben zu werfen beschlossen hatte, wurde wieder von dem Grafen N. geführt, der seine ebenso schwierige als gefährliche Aufgabe neuerdings mit seltener Umsicht und Kühnheit löste. Im dritten Felzuge, 1739, zeichnete fick N. im Februar zu Hirschfeld bei dem Angriffe der preußi- schen Vorposten aus. Er führte bei dieser Gelegenheit die dritte Colonne und warf die Preußen aus dem Orte, den sie mit Uebermacht besetzt hielten. Bei der Belagerung von Dresden im Juni 1760 richteten die in den Vor- städten placirten Batterien in der Stadt großen Schaden an. Feld marschall Daun ordnete nun auf die Nacht vom 22. Juni einen Angriff dieser Batterien an, den General Angern auszuführen Befehl hatte. Graf Nugent war es nun, der den Angriffsplan entwarf und seine Dispositionen so geschickt genom» men hatte, daß alle feindlichen Batterien zerstört und deren Geschütze vernagelt wurden. Dieser gelungene Aus fall, bei dem jedoch Oberst Nugent gefangen wurde, hatte aber die schleunige Aufhebung der Belagerung zur Folge. N. wurde für diese Waffenlhat in der 9. Promotion (vom 21. November 1763) mit dem Ritterkreuze des Maria Theresien>Ordens ausgezeichnet. I n der darauffolgenden Friedenszeit wurde N. im diplomatischen Dienste verwendet, und zwar erhielt er im Jahre 1764 den Gesandtschaftspoften in Berlin, indem er mittlerweile auch zum General'Major befördert wurde. I m Jahre 1767 rückte er zum Feld« marschall-Lieutenant vor und erhielt die Inhaberstelle des Infanterie-Regiments Nr. 56. I n den Jahren 1778 und 1779 machte N. noch den bayerischen Erbfolge« krieg mit und leistete auch in demselben, namentlich bei Behauptung des wichtigen Postens von Turnau vortreffliche Dienste. Die letzte Stelle, welche N. bekleidete, war die eines Stadt» und Festungscom« Mandanten von Prag, in welcher Eigen« schaft er auch im Alter von 74 Jahren starb. Der Graf war viele Jahre seines Lebens, seit der Belagerung Dresdens im Jahre 1760, schwer leidend; er hatte sich bei dem Ausfalle auf die feindlichen Batterien bei den Anordnungen dazu sehr erhitzt, dann, müde vor Anstren« gung, unter freiem Himmel sich nieder» gelegt und bei dieser Gelegenheit durch Erkältung ein Nervenübel zugezogen, in Folge dessen er am ganzen Körper ein Zittern und eine solche Schwäche bekam, daß er jedesmal auf das Pferd und von demselben heruntergehoben werden mußte. Nichtsdestoweniger blieb er im Dienste und machte alle Strapazen des Krieges mit. Man rühmt den Grafen als einen
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Nabielak-Odelga, Band 20
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Nabielak-Odelga
Band
20
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1869
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
514
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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