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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Nabielak-Odelga, Band 20
Seite - 442 -
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Seite - 442 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Nabielak-Odelga, Band 20

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Nyäri 442 sein Volk so tief unglücklich gemacht hat. Nyäry besaß im hohen Grade das Ver- trauen seiner Nation und wurde im Jahre 4848 durch den Ausschuß des ComitateS wieder einstimmig zum Vice gespan und später zum Abgeordneten im National'Landtage gewählt. In dem« selben bildete er mit Mada ras 5 — von dem er sich jedoch in der Folge lossagte — mit Moriz Perczel, Pa tay und LadislauS Grafen Teleki eine feste geschlossene Partei, gegen welche die damaligen ministeriellen Journale einen lebhaften und hartnäckigen kleinen Krieg eröffneten und ihr alle erdenkliche Unge- bühr in die Schuhe schoben. Jedoch mochte N. in dieser Gesellschaft immerhin der bedeutendste sein. Als im Landtage die Debatte über das ungarische Heer eröffnet wurde, kämpfte Nyary für die rasche Magyarisirung desselben. Als man in der Sitzung vom 3. September die Deputation zur Schlichtung der croatischen Wirren wählte, wurde auch N. in dieselbe gewählt und nahm thäti- gen Antheil an der Abfassung deS in dieser Angelegenheit an Europa zu rich- tmden Manifestes. Auch drang ec auf Vorlegung der aufgefangenen Correspon» denz des Banus mit dem österreichischen Kriegsminister Latour. Am l t . Sep- tember wurde er Mitglied des eben creirten Landesvertheidigungsausschusseö. Als Kossuth im October zur oberen Donauarmee sich begab, nahm N. interi- nn'stisch den Präsidentenstuhl in dem« selben ein und erklärte mit einem Erlasse vom 29. October d. I . das loyale Ver- theidigungscomitH, das sich zu Temesvär gebildet hatte, außer dem Gesetze. Im November übernahm er das Portefeuille des Innern im sogenannten zweiten Ministerium, das folgendermaßen zusam- mengesetzt war: L. Kossuth , Finanzen; L-Meszaros. Krieg; B. Szämere, Justiz; Kasimir Graf Bat thyany. Aeußeres; LadislauS Madarä.sz. Po. lizei; Franz Pulszky, Handel, und Nyäry, Inneres. Das Portefeuille für Cultus und Unterricht blieb vorderhand unbesetzt, und erst, als das dritte Cabinet an's Ruder kam, erhielt dasselbe Michael Horvath. Auch im Cabinet leistete N. den Uebergriffen Kossuth's so oft er konnte, Widerstand, so trat er in der Geheimsitzung vom 7. December noch einmal für das Erbrecht der Dynastie in die Schranken, ohne jedoch gegen den schlauen Agitator durchdringen zu kön» nen. Nach Perczel's Niederlage bei Moor reiste Nyary sofort nach Debre- czin, so schwer eS ihm, nack seinen eigenen Worten, fiel. die Hauptstadt verlassen zu müssen, da es ihm vielleicht doch gelungen wäre, eine antikossuthische Partei zu erwecken. Nyari'S Zwiespalt mit Kossuth steigerte sich von Tag zu Tag. Schon in der ersten Sitzung des Parlaments zu Debreczin. am 9. Jänner 1848, war es N., der auf Pacification drang, aber Kossuth mit seiner unheil« vollen Beredsamkeit, auf den Ausspruch des Feldmarschalls Windisch-Grätz hinweisend, „ein kaiserlicher Feldherr unterhandle nicht mit Rebellen", erklärte, eine solche Antwort müsse die Nation als eine Herausforderung auf Tod und Leben betrachten und bis auf den letzten Mann fechten. Noch gab N. noch nicht Alles auf und stellte das Amendement, der Vertheidigungskrieg habe sich bloß auf die Sanction der 48ger Gesetze zu beschränken. Aber Kossuth opponirte heftig gegen diese offenbar im mon» archischen Sinne vorgebrachte Motion Nyä.ri 's, die nun auch verworfen wurde. Indem N. noch in der nächsten Zeit das schamlose Treiben des Juwelen»
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Nabielak-Odelga, Band 20
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Nabielak-Odelga
Band
20
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1869
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
514
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
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