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Oberhauser 452 Vberh auser
47 Jahren, derselben erlag. Hirten»
feld führt ihn als Freiherr auf. Sin
Diplom über seine Erhebung in den
Freiherrnstand war aber in den Archiven
nicht aufzufinden.
Hirten feld ( I . ) . Der Militär'Maria There.
sien'Orden und seine Mitglieder (Wien l857,
Staatsdruckerei, kl. 4<>.) S. 6t9 u. 1743.
Oberhäuser, Benedict (gelehrter B o>
nedictiner, geb. zuWaitzenkirchen
m Oberösterreich 28. Jänner 1719. gest.
zu Salzburg 20. April 4786). Die
Schulen besuchte er zu Salzburg, Ingol-
stadt und Wien, und im Jahre 1739,
damals 20 Jahre alt, trat er zu 3am.
dach in Oberösterreich in den Benedicti«
nerorden. Im November des folgenden
Jahres legte er die Ocdensgelübde ab
und am 42. Mai 4743 erhielt er die
Priesterweihe. Im Kloster — obgleich
er dort das mit seinen Studien wenig
zusammenstimmende Forstmeisteramt be>
kleidete — setzte er ununterbrochen die
kircbenrechtlicken Studien fort, bis er im
Jahre 1733 einem Rufe an die Salz»
burger Hochschule als Lehrer der Philo-
sophie folgte, wo er in einigen Jahren
auch die juridische Doktorwürde erlangte.
Wiederholte Antrage, als Professor des
Kirchenrechts nach Fulda zu gehen, lehnte
er ob seiner großen Vorliebe für Salz.
bürg ab. Endlich aber gab er dem stets
fortgesetzten Andrängen, jedoch nur unter
der Bedingung nach, daß er sich die Rück.
kehr nach Salzburg vorbehielt. Er mochte
doch wohl geahnt haben, daß er von
seinem Vorbehalte werde Gebrauch ma°
chen muffen. In Fulda als Lehrer deS
geistlichen Rechtes thätig, trat er g?gen
einige Vorurtheile und Ansichten frei.
müthig in Wort und-Schrift auf. wo-
durch er sich den Verfolgungen der
Gegenpartei preisgab und es. um diesen geben. Er kehrte nun nach Salzburg zurück,
wo ihn der Erzbischof im Jahre 1773
zum geistlichen Rathe ernannte. Dort
lebte er zurückgezogen in einem ehren«
vollen otiuiQ 0F6ro8uui noch ein Jahr»
zehend und starb daselbst im Alter von
67 Jahren. Unter den Ansichten, wo-
durch er sich die Verfolgungen der hie»
rarchischen Partei zuzog, waren es vor»
nehmlich jene, die er über die geistliche
Gewalt in Ehesachen — und zwar, ob
die päpstliche Curie aus eigener Macht-
vollkommenheit im^eälmsutN äiri-
raontiZ. für die Ehe anordnen könne —
aussprach. Er bestritt der Curie dieses
Recht und stellte die Behauptung auf,
daß sie darin, ohne von der weltlichen
Gewalt ein Befugniß erhalten zu haben,
nicht vorgehen könne. Diese und ähnliche,
jedoch mit Gründlichkeit und anstandi«
gem Freimuthe vorgetragene Ansichten
veranlaßten seine Anklage bei der Papst»
lichen Nuntiatur in Cöln, dann in Rom
und endeten seinerseits mit der Nieder-
legung des Lehramts. Auf kirchenrecht«
lichem Gebiete war O. auch als fleißiger
Schriftsteller thätig; seine Werke sind in
chronologischer Folge. ^H^n^a^ma oa?«-
1743, 4".); — „
1763); —
i 3
ii 1762, 4"., auch^ ntver-
Ms 1762 6t 1763); die „I^eiLLtio.
N6L in IV. 6t V. likruni äeal6ta.15uiQ"
erschienen vermehrt und verbessert von
Sebastian Schaaf in zwei Bänden
(D1traj6oti 1763; ^rariool. 6t I^ixs.
1774) und das ganze Werk in neuer
zu entgehen, vorzog, seine Stelle aufzu. A'chage (LHli8dur3i1783); —
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Nabielak-Odelga, Band 20
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Nabielak-Odelga
- Band
- 20
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1869
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 514
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon