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das er sich jedoch durch Ueberanstrengung
im lehramtlichen Berufe zugezogen, im
Alter von erst 43 Jahren der Tod. O.
versah auch in den letzten Jahren die
Directorstelle der theologischen Studien
und seil l823 die Leitung des Univer»
fitäts'Archivs. Von gründlicher wissen«
schaftlicher Bildung, außer in linguifti»
schen Kenntnissen, auch in kirchengeschicht»
ticken und kirchenrechtlichen tüchtig be>
wandert, war O. ein warmer Verthei»
diger des „österreichischen" Kirchenrechts,
welches zu jener Zeit seine goldene Aera
hatte. — Im nämlichen Schottenkloster
lebte vor Franz Xaver O. ein Wolf-
gang Ob erleuthner (geb. 4740, gest.
44. Juli 1770), der durch 20 Jahre die
Priorswürde im Kloster bekleidete, früher
im schrämte thätig gewesen und ins-
besondere als Prediger einen ausgezeich»
neten Ruf besaß.
Oesterreichisches Archiu für Geschickte,
Erdbeschreibung u. s w. Redigirt uon I . W
Ridler (Wien, 4<>.) ll.Iahrg, (1332). Nr. 91,
92.- Biographie: Nr. 931 Gedicht an O. von
Berthold Sengschmidt. — Neuer Ne.
krolog der Teutschen (Weimar, Bernhard
Friedr. Voigt, §".) X. Jahrg. (l832, auf dem
Titelblatt irrig lL3i). S. 338. Nr. 217. —
HauS wirth (Ernest Dr.), Abriß einer Ge>
schichte der Benedictiner-Abtei U. 3. F. zu den
Schotten in Wien (Nien 1838, Mechitaristen»
Druckerei, 4".) S. 16l, und im angehängten
(?Ht2.Io3U5 S. 23 ftoer Franz X^>; S. 142.
und im LiUaloxuL S. 17 süber W olfg ang^l
Oberleitner, Karl (Schriftsteller,
geb. zu Wien 2. Mai 4824). Der Sohn
eines k. k. Beamten, besuchte in Wien
die Schulen und trat nach beendigten
philosophischen Studien in den Mani-
pulationsdienst der k. k. Hofkammer
(jetzt Finanzministerium), in welchem er
stufenweise zum Adjuncten vorrückte und
nach Prechtler'S Penfionirung die Lei-
tung des Archives übernahm. Nach dem
um das Jahr 4867 erfolgten Tode seines Vaters, Erbe eines bedeutenden Ver«
mögens, zog er sich vom Dienste ganz
zurück, trat in den Ruhestand über und
lebt nun als Privatmann der Muse und
seinen literacischen Arbeiten. I n früherer
Zeit trieb er vorzugsweise sprachliche
Studien und waren es zunächst die nor>
dischen Sprachen, die ihn anzogen.
Nachdem er in einigen Almanachen und
Journalen kleinere Arbeiten in Dicbtung
und Prosa hatte erscheinen lassen, trat
er mit den Miniaturergebnifsen seines
Nachdenkens unter dem schlichten Titel:
„Aphorismen" (Wien 4844) zum ersten
Male mit einer selbstständigen Schrift
auf, dieser folgten in wenigen Jahren:
„Schwedische Märchen und Vollwagen, nach
<Btephens unt> H q l t e n - (5 a n a l l i n 2",
2 Bände (Wien 4848. 8".); — „Nardische
Annen, nach Ich. G. Ailjegren. Mit O»
gänzungen" (ebd. 4848); — „Nie Uunen-
denkmäler i>e5 Mrkrns. nach Nilsegren"
(ebd. 4849, Iechner. gr. 4".), an welche
sich „zwei Tafeln über die Runen des
'Nordens", im Jahre 4833 in der k. k.
Staatsdruckerei gedruckt, anschließen.
Nach einer mehrjährigen Pause, inner»
halb welcher er sich einem neuen und im
Hinblicke auf das vorherrschende Bedürf»
niß, die Schätze unserer lange genug
unbenutzt gebliebenen Archive erschlossen
zu sehen, dankbarerem Gebiete, der
Erforschung des Finanzarchives, zuwen«
dete. trat er im Jahre 4862 mit einer
in maßgebenden Kreisen freudig begrüß'
ten Arbeit auf, welche den Titel führte:
„Beiträge zur Gezchichte des ZOjiihrigrn Krieges^
mit neZllnderer Verncksichtignng tieL österreichi-
Zchen Finanz, nnü Kriegswesens. Nach den <Knrl-
len des k. k. Fillllüz-Ministerial-Hrchius. Vom
Ichre 1618 bis 16ZA-" (Wien 4857, Ge-
rold); dann folgten: „Oesterreichs Finan-
zen nntl Kriegswesen nnter Ferdinand I.
ullm Jahre 1522 bis I56A" (Wien 4839,
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Nabielak-Odelga, Band 20
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Nabielak-Odelga
- Band
- 20
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1869
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 514
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon