Seite - 473 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Nabielak-Odelga, Band 20
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Dbrocki 473 Ochse
mie (Hermannstadt 1832. Th. Stewhausser.
8") Bd. I, S. 46i. - Hirtenfeld (I.).
Der MilitärMaria Theresien-Orden und seine
Mitglieder (Wien 1837. Staatsdruckerci. 4».)
S, 960 u. 1746. __ Militär.Schematis«
mus für 1863. S. 753, Nr. 33.
Obrocki, Johann (Bi ldhauer,
lebte im achtzehnten Jahrhunderte).
Ueber diesen Künstler, der zu Ende des
vorigen Jahrhunderts in Galizien arbei«
tete, finden sich weder inNa stawiecki's
„äio^vnilc M2la.r20^ ^olLk^oil", noch
in Ambros Grabowski 's zahlreichen,
die Kunst in Polen betreffenden Werken
und Abhandlungen auch nur die gering»
sten Andeutungen. Nagler. der ihn
einen „vortrefflichen Künstler" nennt,
führt ihn in seinem Künftler»Lerikon"
zum ersten Male auf, berichtet aber auch
nur von ihm. daß er viele Kirchen —
leider nennt er auch nicht eine — mit
seinen Werken aus Holz geschmückt habe.
Von seinen Figuren schreibt er. „daß sie
voll Anmuth, correct in der Form und
meisterhaft in der Ausführung" sind.
Weiteres über Obrocki war ich auch
leider nicht so glücklich aufzufinden.
Nagler (G. K. Dr.). Neues allgemeines Künst«
ler-Lexikon (München l839, E. A. Fleischmann.
8°.) Bd. X, S. 299.
Ochse, Püul Mathias (Maler,
Zeichner, 3 itho« und Kal l ig raph,
geb. zu Kapuvar im Oedenburger
Comitate Ungarns im Jahre 1798).
Sein Vater, von Geburt ein Schweizer,
diente als Rentmeister zu Kapuvar. Der
Sohn, erst vier Jahre alt, verlor ihn in
Folge eines Sturzes vom Pferde, worauf
O. mit der Mutter nach Oedenburg
übersiedelte. Dort besuchte er die Schule
und seine mit Röthcl, Kohle u. dgl. m.
an Wänden, auf Tischen ausgeführten
Zeichnungen erregten bald allgemeine
Aufmerksamkeit. Blumen, wie er sie im
Garten fand, begann er zu malen, ohne Anleitung und Lehrer, nebstbei war er
Musiker, Uhrmacher, Mechaniker und
griff Alles mit einem Geschicke ohne
Gleichen an. Nach beendeten Schulen
trat er bei einer Districtsbuchhaltung in
Dienste, konnte sich aber mit der inecha»
Nischen geistlosen Arbeit nicht befreunden.
Er gab nun den Dienst auf und ging
nach Wien, roo er die Akademie der
bildenden Künste — und das war es,
was er brauchte — besuchte. I n der
Schule der historischen Zeichnung, welche
damals unter Hubert M a u r e r's
^Bd. XVI I , S. 140^ Leitung stand,
fand er Aufnahme und an Maurer
einen Lehrer, der alsbald sein Talent
erkannte und würdigte, dann besuchte
er die Gallerten Wiens, .studirte an den
Werken alter Meister und war bald,
wenn nicht der beste, so doch einer der
besten und vorzüglichsten Schüler. Aus
jener Zeit stammt von seiner Hand eine
Madonna in Lebensgröße nach Mengs ,
welche später als Altarbild in die
Schottenkirche kam. Nun verlegte er
sich auf die Lithographie, welche eben
damals erfunden worden. Er vollendete
eine Madonna nach Andrea del Sar to
und harte über ein halbes Jahr an die
Zeichnung auf dem Steine gewendet,
aber der Abdruck brachte ein so miß«
lungenes Ergebniß zu Tage, daß alle
seine Erwartungen getäuscht wurden.
Er ließ sich aber nicht entmuthigen,
sondern ging an neue Arbeit, welche
seine Mühe vollends belohnte. Er litho«
graphirte nämlich Carlo Dolce's be«
rühmtes Gemälde Assu a.U' orto auf
einem nahezu fußhohen und acht Zoll
breiten Blatte, und das Werk war tadel-
los ausgefallen. Das nächste Werk, das
nun O. vollendete, war eine Madonna
nach Raphael; die Arbeit war so
vortrefflich ausgefallen, daß sie von
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Nabielak-Odelga, Band 20
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Nabielak-Odelga
- Band
- 20
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1869
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 514
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon