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V'Donnell O'Zonnell
Reitergefechte mit seinen Dragonern die
feindlichen ^Huszaren schon nach der
ersten Attaque zurückwarf. Kaum in
seine Stellung zurückgekehrt, bot sich
Gelegenheit zum Angriffe zweier femd>
licher Bataillone, den er mit solcher
Bravour ausführte, daß das eine der>
selben sofort die Waffen streckte, während
das zweite in voller Auflösung sich in
den Schluchten zerstreute. Im Jahre
4760 wurde Graf O. zum Feldmarsch all-
Lieutenant befördert und in dem Nach-
tragscapitel vom 21. November 1763.
das nach Beendigung des siebenjährigen
Kriegs berufen ward, um alle jene zu
belohnen, welche darauf Anspruch hat«
ten, mit dem Ritterkreuze des Maria
Theresien«Ordens ausgezeichnet. Im
I . 1771 erhielt der General noch über'
dieß eine Elisabeth Theresien.Stiftung.
Er starb in Wien im Jahre 1784' seine
Tochter Theresia wurde die Gemalin
eines Vetters, des als Finanzministers
bekannt gewordenen Grafen Joseph
(auch Franz Joseph) O'Donnel l
ll- d. Folg.).
Hirlenfeld (I.). Der Militär-Maria There-
siewOrden und seine Mitglieder (Wien 4857,
Staatsdruckerei. kl. 4".) S. 175 u. i?3l.
O'Donnell, Joseph Graf (Staats,
mann, geb. im Jahre 1736, gest. zu
Wien 4, Mai 1810). Der Graf, der
bald Franz, dann wieder Franz Io>
seph und endlich auch nur Joseph
genannt wird, ist ein Sohn des Maria
TheresieN'Ordensritters Heinrich s^. d.
S. 1). Er erhielt seine Ausbildung
in der Tkeresianischen Ritter-Akademie,
bezog dann. um die Rechtswissenschaften
zu ftudiren, die Hochschule Göttingen,
wo er sick mit dem nachmals um Deutsch-
lands Befreiung von französischem Joche
so verdienten Stein befreundete und
kehrte im Jahre 1778 nach Wien zurück. wo er bei der galizischen Hofkanzlei in
den Staatsdienst trat. Kenntniß, Talent
und Fleiß brachten ihn bald vorwärts,
schon im Jahre 1777 kam er als Appel-
lationsrath nach Leniberg. wurde aber in
kurzer Zeit als Rath in das Gremium
deS Zandesguberniums übersetzt, von
wo er seiner Tüchtigkeit wegen im Jahre
1787 als referirender Hofrath zur ver»
einigten Hofkanzlei nach Wien einberufen
wurde. Aus dieser Zeit sind Auszüge von
Briefen des Grafen in die Oeffentlick-
keit gelangt, welche zusammengestellt eme
Art Memoire über die damaligen Ver«
haltniffe GalizienS bilden. Der Graf
selbst, der Galizien als seine Heimat be»
trncbtete — denn sein Vater, Graf He in«
rich, lebte viele Jahre und starb^ zuletzt
in diesem Lande — verfolgte die Angele»
genheiten dieses Landes mit theilnahms»
vollem und doch unbefangenem Blicke
und sind seine Ansichten über die Verhält»
nifse desselben nocb für die Gegenwart
von hohem Interesse. Sie sind auch
unter dem Titel: „Die galizische Frage
im Jahre 4790. Auszüge aus Briefen
des Hofrathes und politischen Landes»
referenten Grafen I . O'Donnel l" im
österreichischenVo lks f reunde,
Nr, 284—288, im Feuilleton, abgedruckt.
Mit Merh. Entschließung vom 6. De-
cember 1791 zum Landeshauptmann von
Kärnthen unter gleichzeitiger Verleihung
der geheimen Rathswürde berufen, ver-
sah er diesen Posten bis zu dem Jahre
1794, in welchem er mit Allerh. Ent-
sckließung vom 4. November g. I . zum
General-Feldkriegscommissar für die da-
malige kriegerische Epoche ernannt
wurde. Der Graf entsprach auch voll«
kommen dem in ihn gesetzten Vertrauen,
er bewies es durch seine Energie und
umsichtigen Vorkehrungen, denen allem
nach der Schlacht bei Fleury die Rettung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
O'Donnel-Perényi, Band 21
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- O'Donnel-Perényi
- Band
- 21
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1870
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 542
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon