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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - O'Donnel-Perényi, Band 21
Seite - 19 -
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Seite - 19 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - O'Donnel-Perényi, Band 21

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Veser Veser weitaus der bekannteste und unter allen Pseudonymen, welche er wählte, zu ent> schiedener Geltung gelangte, denn er schrieb auch unter dem Namen Theodo> ricus Schernberk der Jüngere, Pius Desiderius, Elias TibiscanuS, unter der bloßen Chiffre A. Z. und schließlich unter seinem vollen Namen Schröer. Von evangelischen Eltern, erhielt er seine erste Schulbildung in seiner Vaterstadt, später scheint er, wie es bei den Protestanten in Ungarn Sitte, nach Deutschland gezogen und an einer auswärtigen Universität den Grund zu seiner gediegenen Bildung gelegt zu haben. Er widmete sich dem Lehramte, wurde Professor am evangelischen Ly« ceum seiner Vaterstadt und zuletzt k. k. Schulrath, als der er im Alter von 39 Jahren zu Preßburg starb. Diese ein. fache Lebenslaufbahn ward aber von man- cherlei Sorgen, mitunter schwerer Art, begleitet, in welche ihn seine fchriftstelleri« schen Arbeiten, deren mehrere er der zu seiner Zeit waltenden strengen Censurver» hältniffe wegen unter angenommenem Na« men erscheinen ließ, stürzten. Mehrere seiner ersten Schriften, die er unter seinem wah- ren Namen Schröer in Ungarn hatte erscheinen lassen, waren von der Censur so arg verstümmelt worden, daß er sich entschloß, zu der durch die Censurver» hältniffe gebotenen Autormaske zu grei« fen, deren er sich wie wohl mit einigem Glücke bediente, die aber seinen Schrift« stellerruhm schmälerte, da er es nicht wagte, sich zur Autorschaft der mit entschiedenem Beifalle aufgenommenen Schriften zu bekennen. So erschien zuerst in dem Jahrgange 1828 des zu Hamburg von Lebrun herausgegebe« nen „Almanachs dramatischer Spiele" sein Lustspiel „Rein gefegt"; er hatte es zu einer PreiSbewerbung eingesendet, war aber zu spat gekommen, Lebrun jedoch versicherte dem anonymen Autor brieflich unter Anschluß des Honorars in Gold, daß, wenn das Stück rechtzeitig eingetroffen wäre, es den Preis erhalten hätte. Das unter dem Namen Christian Oeser für den Jahrgang 4830 deS Holt ei'schen „Jahrbuchs deutscher Buh« nenspiele" eingeschickte Lustspiel: „Der Bär", dem eine Anekdote aus dem Le« ben Czar I van IV. Wasiliewitsch zu Grunde liegt, fand Hol te i 's entschie» denen Beifall, der in einem Briefe dieses ebenso geumth. als geistvollen Schlefiers an Oefer ohne Rückhalt ausgesprochen ward. Durch die freundliche Aufnahme beider Stücke ermuthigt, setzte O. seine Arbeiten auf diesem Gebiete fort, aber mit welchem Erfolge? „Wie viele Stücke, schreibt sein Sohn, hat er noch geschrie» ben und herümgesendet ohne Erfolg! Seltsam. Was ihm gelang, drucken zu laffen, hatte Glück gemacht. Viel mochte ihm hinderlich sein, die Verwegenheit, mit der er in- vielen Schriften sowohl der Hierarchie als auch dem Regime Metternich's nahetrat. So schrieb er, angeregt durch die „Ritter" des Aristo« pH an es einen humoristischen Schwank: „Der alte Herr", in welchem auf das Kühnste und mit unwiderstehlicher Komik Metternich als „Hausverwal» ter" geschildert ward. Das Stück ist durch einen Wiener Kunsthändler, der eS an Campe in Hamburg zu über» Mitteln übernahm, verloren gegangen. Einen anderen, in kirchlicher Hinsicht ebenso verwegenen Schwank: „Die Krebse". wagte kein Buchhändler zu drucken. I n unkennbar verstümmelter Gestalt ist es endlich unter dem Titel: „Krebse nnb derartiges Angezieter. Gin Fa5t> Nachspiel". Von Theodoricus Schern« berk dem Jüngeren (Sudenburg»Mägde- 2*
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich O'Donnel-Perényi, Band 21
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
O'Donnel-Perényi
Band
21
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1870
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
542
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
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