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Defterreicher < Oesterreich er
Oesterreicher, Dominik, der Jüngere.
Dieser Künstler, der sich frühzeitig in
Krakau ansässig gemacht, ist in diesem
Werke bereits unter der polonisirten
Schreibart seines Namens: Dominik
Estreicher M . IV, S. 408) ange-
führt worden. Hier folgt nur Einiges
zur Ergänzung und Berichtigung des
vorerwähnten Artikels. Dominik ist
zu Iglau in Mähren am 2. August
1730 geboren und hat sich, ehe er nach
Italien reiste, zwei Jahre an der Wiener
Akademie gebildet. Nagler führt von
ihm (Bd. X, S. 320) an, „daß er in
der Sienesischen Feuerlackirarbeit eine
besondere Kunst besessen" und „daß er
im Jahre 1830 gestorben". Diese söge-
nannte „Sienesische" Arbeit ist weiter
nichts als die chinesische Feuerlackire,
rei, mittelst welcher Figuren und Land«
schaften uu't Gold, Silber, andern Me»
tallen und Perlmutter sorgfältig ausge»
legt und verziert werden. O. arbeitete
einen Tisch in dieser Manier für S t a»
niSlaus August, Polens letzten
König. DaS Todesjahr 1830, wie es
Nagler angibt, ist aber unrichtig, O.
starb schon im Jahre 1809. am 12. März.
— Sein Oheim, gleichfalls Dominik
Oesterreich er L6n., ebenfalls zu Iglau
geboren am 8. Februar 1721 und
gestorben nach Nagler's Angabe um
das Jahr 1790. war gleichfalls Maler,
der in Mähren und Böhmen gearbeitet
und von dem sich noch hie und da einige
Altarbilder erhalten haben, so z. B. in
Iglau auf dem Kirchhofe der Pfarre
zum h. Kreuz ein „Heiliger llhristns ant
dem MiZsianskrenze" und in der Capelle
zu Altenberg in Böhmen eine „Heilige
Nreikllltigkeit".
Nagler (G. K. vr.). Neues allgemeines Kunst.
ler.Lexikon (München l339. Fleischmann, 8«.)
Bd. X, S. 320. - Dlabacz (Gottfr. Ioh.), Allgemeines historisches Künstler-Lexikon für
Böhmen und zum Theile auch für Mähren
und Schlesien (Prag 1813. Gottl. Haase. 40.)
Bd. I I , Sp.407. — Meusel (Ioh. Georg).
Künstler-Lexikon von den Jahren 1808 und
1809, Bd. I I , S. 106.
Oestcrreicher, JosephManes (Arzt,
geb. zu Altofen in Ungarn im Jahre
1736. gest. zu Wien im Jänner 1832).
Der Sohn vermögensloser jüdischer
Eltern, die zu Altofen in Ungarn seßhaft
waren. Obwohl bis zum Erscheinen des
Toleranzedicts vom Jahre 1781 die Zu»
kunft eines Juden, der die Wissenschaft»
liche Laufbahn betrat, in Ungarn und
in Oesterreich überhaupt nichts weniger als
gesichert war. widmete sich O. dennoch
den Studien und beendete die Humani»
tatsclafsen, worauf er, da er für den
Kaufmannstand, für den er sich nach dem
Wunsche seiner Eltern entscheiden sollte,
nun einmal keine Lust hatte, das Stu«
dium der Arzneiwifsenschaft begann. Im
Jahre 1780. 24 Jahre alt, hatte er
dasselbe vollendet und zu jener Zeit die
Abhandlung: n^
N^nis?-?« (Luäas 1781, 8".) heraus-
gegeben. Bald nach Erscheinen des
Toleranzedictes wurde O. zur Promotion
zugelassen und ihm im Februar 1782
das Doctordiplom ertheilt. Mittlerweile
war er bereits als Spitalsarzt zu Alt«
ofen thätig gewesen. Nun folgte er einem
Rufe als Comitatsarzt nach Sala.Eger-
Szeg im Szalader Comitate, und da er
der oberwähnten Abhandlung über die
Ofner Heilquellen auch einige Mitthei«
lungen über den Füreder Gesundbrun»
nen beigefügt hatte, wurde O. mit k.
Entschließung vom 12. September 1733
zum Brunnenphysikus in Füred ernannt.
O. siedelte nun ganz nach Füred über
und das Aufblühen dieses Bades, das
immer bekannter und besuchter wurde,
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
O'Donnel-Perényi, Band 21
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- O'Donnel-Perényi
- Band
- 21
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1870
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 542
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon