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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - O'Donnel-Perényi, Band 21
Seite - 31 -
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Vettinger Vettinger ganzen Königreiche verbannt. Er unter nahm nun eine Reise, auf welcher er Frankreich, Belgien, Holland besuchte und am 4. September 1830 nach Berlin zurückkehrte, wo er einige Wochen später wieder den „Eulenspiegel" erscheinen ließ. Nach jahrlangem Erscheinen wurde das Blatt ohne Angabe eineS Grundes verbo- ten und das Verbot, nachdem sich O. an den König selbst gewendet, mit k. Cabi< netsordre als „völlig begründet" besta- tigt. Krause, der Verleger deS „Eulen- spiegel", kam nun um die Concession eines neuen Journals ein, erhielt sie und am 16. December 4831 erschien unter Oettinger's Redaction — der sich jedoch als Redacteur niemals nennen durfte — die erste Nummer deS Berliner „Figaro", den O. bis 16. October 1833 redigirte oder vielmehr selbst ganz schrieb. Nun konnte O. in Person wieder als Redacteur auftreten, woran er bisher durch ein Bundestagsgesetz verhindert war: denn ein Redacteur, dessen Blatt verboten worden, konnte erst nach Ab« lauf von fünf Jahren ein neueS Blatt unter seinem Namen herausgeben. Als er aber in Berlin um die Erlaubniß zur Herausgabe eineS Blattes einschritt, er- hielt er wider Erwarten einen abschlägt« gen Bescheid. Erbittert über solche Will- kür, verließ O. Berlin und begab sich nach Hamburg, wo er den „Argus" in's Leben rlef, mit welchem Blatte aber er sich auch nicht zu viele Freunde erwarb, hingegen durch die schonungslose Scharfe seiner Artikel, Pasquille. Caricaturen gegen sich selbst veranlaßte. Auch wurde er, wie schon früher in Berlin, in Ham» bürg auf die Bühne gebracht. Immerhin blieben alle Versuche, ihn auS der freien Hansestadt wegzubringen, vergeblich. Und wieder war eS Wien. das entschei« dend in O.'s Geschick eingriff. Bäuer le und Saphi r — Letzterer war in der Zwischenzeit von München nach Wien übersiedelt und arbeitete bei Bäuerle's „Theater-Zeitung" — hatten sich gründlich überworfen. es war dieß ein Ereigniß, welches damals nicht nur Wien, sondern die ganze deutsche Journalistik in gelinde Aufregung versetzt hatte. Bauerle brauchte Ersatz für Saphi r und Oet» tinger erschien ihm als der rechte Wann. Mit glänzenden Versprechungen lockte er ihn-nach Wien. Oett inger verkaufte nun den „Argus" an seinen Drucker und begab sich im Sommer 1838 nach Wien. Aber nicht lange sollte es ihm gegönnt sein, daselbst, wo er seine journalistische Thätigkeit begonnen, dieselbe fürder auszuüben. Nach einem mehrmonatlichen Aufenthalte erhielt er plötzlich von der Polizeibehörde Befehl, Wien und die österreichischen Staaten binnen acht Tagen zu verlassen. Alle Gegenvorstel» lungen halfen nichts, zu einer Audienz bei Sr. Majestät dem Kaiser wurde er gar nicht vorgelassen; nun war er, aus einer sicheren Stellung in Hamburg her< ausgerifsen, geradezu heimatlos. Als er nach München kam, in der Absicht, dort zu bleiben, erhielt er Befehl, die Stadt binnen 24 Stunden und Bayern inner» halb drei Tagen zu meiden. Nur eine Zufluchtsstätte blieb ihm noch. die Schweiz. Dort die ersten Monate in der größten Zurückgezogenheit lebend, legte er den Grund zu jenen werth, vollen bibliographischen Arbeiten, mit denen er später die bibliographische Literatur nutzbringend bereicherte. AuS der Schweiz begab er sich zunächst nach Stuttgart, dort trug ihm Cotta an, als Correspondent seiner Zeitung nach EgYPten zu gehen. Aber mit Frau und Kind — O. war seit 1833 verheirathet — mochte er sich doch nicht den Be«
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich O'Donnel-Perényi, Band 21
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
O'Donnel-Perényi
Band
21
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1870
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
542
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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