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Dffenbach 39 Gffenbach
Alterthümer Betreffendes, sowie auch
alte Urkunden und sonstige Geschichts
documente, veröffentlichte er im Klausen-
burger „Hirlax". I n den letzten Jahren
legte er alle anderen durch das Vertrauen
der Bevölkerung ihm übertragenen Wür<
den nieder und lebte ausschließlich als
praktischer Arzt. Als ihn die k. ungarische
Akademie der Wissenschaften zu ihrem
Mitgliede erwählte, hielt er in seiner
akademischen Antrittsrede einen Vortrag
über das „Fürstenthum der Katharina
von Brandenburg".
d. i. Ungarische Schriftsteller. Sammlung
von Lebensbeschreibungen. Von Jacob Fe<
renczy und Joseph Danie l ik (Pesth 1856,
Gustav Emich. 8".) I. Theil. S. 248. — Pest.
Ofner Zeitung 186l, Nr. 233.
Offenbach,Jacques (Co mpositeur,
geb. zu Cöln am Rhein 8. Juli 1822).
Ein volles Deeennium ist es, daß Offen»
bach und seine Musik in Wien an der Ta-
gesordnung sind und einen nicht unwesent-
lichen Umschwung in der Volksbelustigung
der Residenz jvergl. S. 4i die Qu.^ > her-
vorgebracht haben; auch bringt er jährlich
seit mehreren Jahren längere Zeit in Wien
zu, um seine Compositionen einzustudiren
und öfter die ersten Vorstellungen der>
selben zu dirigiren; dieß rechtfertigt die
Aufnahme seines Namens in dieses Werk.
in welchem er jedoch nur in gedrängter
Kürze und zunächst im Hinblicke seiner
Wien vor allem betreffenden Wirksamkeit
geschildert werden soll. Offenbach ist
israelitischer Abkunft und sein Vater war
Synagogencantor zu Cöln am Rhein.
Schon als Knabe, 4833, kam Offen-
bach nach Paris in's Konservatorium,
und wurde, erst 12 Jahre alt, Violon»
cellist an der Oxora. aounyue. Es zeigte
wohl eine ungewöhnliche musikalische Be>
gabung, wenn ein Knabe in diesen Jahren ein so schwieriges Instrument mit solcher
Geschicklichkeit zu behandeln verstand,
um im Orchester einer Oper den Platz
einzunehmen. Drei Jahre blieb O. in
diesem Orchester und machte sich nun
durch kleine Compositionen in weiteren
Kreisen bekannt, auch veranstaltete er
jahrlich Concerte, in welchen er öffentlich
auftrat und auch einige Compositionen
vortrug. Größere Aufmerksamkeit erreg,
ten zuerst seine Compositionen einiger
Fabeln Lafontaine's, in denen sich
bereits jene Gewandtheit und prickelnde
Compositionsrichtung kundgibt, die spä-
ter in seinen Opern und Operetten zu
solchem Erfolge gelangten. Es war das
im 1.1848. in welchem er auch in Folge
der politischen Zeitverhaltnifse Paris ver»
ließ und nach Deutschland zurückkehrte,
wo er bis 1880 blieb, worauf er neuer»
dings PariS zum Schauplatze seiner
Thätigkeit erwählte. Hier wurde er nun
Musikdirector am Orchester des IKkHtro
nykiL) an welchem er an Stelle der
bisherigen trivialen eine gute Zwischen»
acts-Musik einführte und überhaupt für
eine bessere musikalische Geschmacksrich.
tung verdienstlich wirkte. Mittlerweile
hatte er durch kleine, meist scherzhafte
musikalische Compositionen und Bouffon«
nerien, die er in Freundeskreisen manch«
mal zum Besten gab, Aufmerksamkeit
erregt und es fehlte nicht von verschiede,
nen Seiten an Aufforderungen, sich in
dieser Richtung an eine größere Arbeit
zu machen. An Texten, die ihm von-
allen Seiten angetragen wurden, hatte
er eine genug große Auswahl, und als
er einige ausgewählt, war auch die
Musik dazu bald fertig, aber es fehlte
an einer Bühne, die dieses neue Genre
pflegen wollte. Und als sich keine fand,
chritt O. selbst um die Concession zu
einem Theater ein und eröffnete em
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
O'Donnel-Perényi, Band 21
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- O'Donnel-Perényi
- Band
- 21
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1870
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 542
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon