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C>ffen!>«ch Offenbach
solches im Jahre 1835 in den
L) das er ganz bezeichnend
nannte. ^I^ss äsux
i6g"war die erste Operette, die er daselbst
zur Aufführung brachte und mit welcher
er entschiedenen Erfolg hatte. Die Bahn
war gebrochen, der Zulauf zu diesem
neuen Opernhäuschen ein so großer, daß
er schon im nächsten Winter um ein
größeres Locale sich umsehen mußte, das
er auch in der kasLüFk Okoissui im
äalls 0omt6 fand. Nun begann er.eine
erstaunliche Fertigkeit in Komposition
von Singspielen und Operetten zu ent-
wickeln, deren Charakter den leichtlebi»
gen Franzosen und einem den materiel»
len Interessen vorherrschend sich zunei.
genden, jedes sittlichen Halts sich immer
mehr entäußernden, und zur Fahne der
Frivolität schwörenden Publicum voll«
kommen zusagte. Von seinen in dieser
Periode geschaffenen Compositionen sind
außer der schon genannten Operette
noch anzuführen:
— „Da
m. a. Bald kamen mehrere dieser Ope-
retten und Singspiele auch auf deutsche
Bühnen und seine Operette: „I^o kla.-
riaF6 aux 1ünt6rn68") im November
4837 zuerst in Paris gegeben, kam schon
im Juni 1838 in Berlin im Kroll'schen Locale mit Offenbach's Pariser Truppe
zur Aufführung. Der Erfolg war ein
so vollständiger, daß auch das Wiener
Carl-Theater sich beeilte, diese Novität
seinem Publicum vorzuführen, und zwar
kam die Operette, unter dem Titel: „Nie
Hochzeit beim Aaternenschein" für das Carl"
Theater eingerichtet und instrumentirt
von dem Kapellmeister Karl Binder am
48. October 1889 zur ersten Aufführung.
Mit diesem Werke, welches ungemew
gefiel und viele sich rasch folgende Auf.
führungen erlebte, hatte Offenbach in
Wien festen Fuß gefaßt. Es folgten nun
zunächst: „NaZ Mädchen nun Glisllnzll"; —
„Herr uon Anckerl, Mter nnd Sohn", im
Jahre 4864; — „Zlrr Ghemann uor der
Ghiir", im nämlichen Jahre; — „GrphenK
in der Unterwelt" ; — „Nrr «Schwätzer von
Sclragll3Sll", am 7. Jänner 4863; —
„6^07-6 FaFotto«, am 22. März d.I. ' ,
— „Nie schöne Helena", am 17. März,
d. I., unter des Komponisten persönlicher
Leitung; — „Ner Oünran mr Gericht", am
23. Juni d. I . ; — „Nie Schäfer", am
47. Februar 4866; — „Nie Aan^ergeige"
u. m. A. Auch versuchte es O. mit einem
größeren Werke, in welchem er einen
ernsteren Ton anschlug,-nämlich mit der
dreiactigen romantischen Oper: „Nie
Aliein-Niien". in welcher er sein bisheri»
geS leichtfertiges Genre in bewunderungs"
würdiger Weise verleugnete, wag jedoch
den Musikkritiker der „Neuen freien
Presse" zu der, treffenden Bemerkung
veranlaßte, „daß der Kunst mehr genützt
sei mit einer Natur, die sich bekennt, als
die sich verleugnet". Zur Aufführung
seiner Operetten und Singspiele. um
dieselben einzustudiren, die ersten Dar«
stellungm -der größeren auch persönlich
zu dirigiren, erschien und erscheint noch
Offenbach alljährlich in Wien. nahm
und nimmt dann daselbst einen längeren
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
O'Donnel-Perényi, Band 21
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- O'Donnel-Perényi
- Band
- 21
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1870
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 542
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon