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Mbricht 83 Olb richt
st I.iV8ias 1783,
^.nt. 1.06^6, 80.) x. 22l.^ — 6. Paul Oko
l i cäny i , ein ungarischer Rechtsgelehrter des
vorigen Jahrhunderts. Horany i nennt ihn:
et lN2.xinm3 astatiL 8ug,s ^nliLoonsu^trl
Er hinterließ in Handschrift das Werk.- „Ds
nioclo in iuris aäiuiniöti'atioils Iroosäsuäi
H^ti^uiwg odservato", welches semer Gründ«
lichkeit und seines Scharfsinns wegen von
Kennern, die es zu Gesichte bekommen hat-
ten, hochgepriesen ward. sÄorck^/i 5^eni«s^,
Usuioi-jH HuuFarorum et I'i'oviQoia.Iwlli
sori^tis säitiä uotoiiiin (Visunas 1776, ^..
I.ob'lvo, 80.) Ion. I I , x. 693.)
Olbricht, Franz (Landwirth und
Archäolog, geb. zu Brecheltschaft
in Preußisch-Schlesien im Jahre 1788).
Schon seine Eltern übersiedelten nach
Böhmen und Franz besuchte die Schu<
len zuerst in Sagan, später in Prag und
trat im Jahre 1804 zu Liboch im Leit-
meritzer Kreise in Privatdienste. Im
Jahre 1808 erhielt er einen selbstständi-
gen Posten zu Dub im Prager Kreise,
trat aber bald darauf als Officier in
das Präger Freiwilligencorps, nach des»
sen Auflösung er sich dem land wirtschaft,
lichen Fache zuwendete. Im Jahre 1810
unternahm er eine Reise nach Deutsch»
land und Dänemark, auf welcher er die
bedeutendsten landwirthschaftlichen Insti»
tute besuchte, nach seiner Rückkehr über»
nahm er im Jahre 1811 die landwirth»
schaftliche Verwaltung einer dem reichen
Gutsherrn A. Veith gehörige Herr«
schuft, trat aber schon im Jahre 18l3
in Dienste des Grafen Deym, auf des-
sen Gütern er die Flachseultur ganz nach
der in Flandern bestehenden Methode
einführte. Im Jahre 1818 kehrte er
nach Liboch zurück und verbesserte dort
durch treffliche Einrichtungen und Ein»
führung zweckmäßiger Culturen im hohen
Grade die landwirthschaftlichen Verhält«
nifse. Insbesondere richtete er auf die Rübezucker»Fabrikation seine Aufmerk»
samkeit und erreichte äußerst glückliche
Erfolge. Im Jahre 1817 kaufte er sich
bei Lobositz im Leitmeritzer Kreise an,
spater aber erwarb er das Gut Mil^an
bei Kaaden. Nicht lange behielt er diese
Besitzungen und zog fich, nachdem er
Alles veräußert, nach Teplitz zurück, wo
er seine Gattin, eine Schwester des als
Alterthumsforscher und Vandwirth be-
kannten Mathias Kal i na Ritter von
Iäthenstein sM.X)S.391) durch den
Tod verlor. Nun verlegte er sich auf die
Archäologie und Kal i na wurde sein
Lehrer und Führer auf diesem Gebiete,
zu dessen Bearbeitung und Studium die
Gegend, in welcherO. lebte, reichlich genug
Gelegenheit darbot. Auch betheiligte er
fich nach 1848 an mehreren, durch die
veränderten Verhältnisse hervorgerufenen
gemeinnützigen Einrichtungen. Auf den
Gebieten, welche O. ursprünglich und
auch später pflegte, auf jenem der 3and-
wirthschaft und Alterthumskunde, war
er auch frühzeitig schriftstellerisch thatig-,
war in den Jahren 1818—1822 fleißi-
ger Mitarbeiter der von Karl Chri<
stian Andrö begründeten und heraus»
gegebenen Zeitschrift „Hesperus", ebenso
der „Oekonomischen Neuigkeiten" Eben«
desselben. Als Mitglied der patriotisch,
ökonomischen Gesellschaft im König,
reiche Böhmen wirkte er seit 1848 als
Mitarbeiter des„WochenblatteS der Land»,
Forst« und Hauswirthschaft für Bürger
und Landmann", in welchem er unter
anderem vornehmlich über die Versuchs«
arbeiten der landwirthschaftlichen Schule
zu Liebwerda Bericht erstattete; später,
als er sich mit archäologischen Arbeiten
beschäftigte, schickte er mehrere derselben
n die archäologische Abtheilung des
böhmischen Museums in Prag. Selbst«
ständig sind von ihm erschienen: „Vüh>
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
O'Donnel-Perényi, Band 21
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- O'Donnel-Perényi
- Band
- 21
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1870
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 542
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon