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l'Mivier 86 l'Dlivier
man angegeben. Balthasar selbst ist
im Alter von 33 Jahren gestorben.
Hirtenfeld ( I . O?.), Der MilitärMaria The»
resien»Orden und seine Mitglieder (Wien i837,
Staatsdmckerei. kl. 4".) S. <0l8 u. l747. —
Zwei andere aus dieser Familie, Ludwig
und Titus Olgyay, waren, ersterer für
den Wahlbezirk Somerein. letzterer für den
Wahldezirk Galantha. beide im Preßburner
Comitate, Deputirte des denkwürdigen isslger
Landtages. Ti tus war schon im Jahre 1844
Deputirter des ungarischen Landtages und in
den „Neuen Eroquis aus Ungarn" (2eip»
zig i84i, Hirschfeld. kl. 8°.) Bo. I I , S. l65.
heißt es von ihm: „Ein kräftiger Mann mit
Talent und Ueberzeugung. Seine Apostrophe
auf die Jugend ^er^Gallerien beweist die
UnabMngigkt'it'seiner Denkungsweise.".
l'Olivier de la Trebia, Ludwig Frei.
Herr (k. k. Major und Ritter des Maria
Theresien-Ordens, geb. zu Ath im Hen»
negau im Jahre 173l, gest. zu Sanok
in Galizien 21. Juni i802). Entstammt
einer alten niederländischen Patrizier,
familie und trat im Mai 1768, damals
47 Jahre alt, als Fähnrich in das
Infanterie-Regiment d'Arberg Nr. 9.
Durch die politischen Ereignisse in seiner
Heimat büßte er sein ganzes Vermögen
ein. Im Regitnente rückte er stufenweise
vor und war im Jahre 1790 Haupte
mann. Am 19. Juni 1799 commandirte
er in Abwesenheit des Oberstlieutenants
Wouwermans das aus den Divi«
sionen des 9., 30. und 38. Infanterie-
Regiments bestehende Grenadier-Batail»
lon. Das Bataillon stand bei der Armee
in Italien. Am genannten Tage begann
her Feind gegen Mittag die Trebia an
der Stelle, wo sie in den Po mündet,
zu überschreiten, wodurch unser Flügel
von einer Umgehung bedroht war.
Schon war der Feind mit 2000 Mann
Cavallerie und einer starken Infanterie-
colonne über die Trebia, als das Gre.
dier« Bataillon Wouwermans Befehl erhielt, gegen den Feind vorzurücken und
defsm weiteres Vordringen zu vereiteln
oder doch ihn aufzuhalten; Hauptmann
l 'Ol iv ier , der das Bataillon com»
mandirte, rückte mit ganzer Front und
klingendem Spiele gegen Feind vor, der
eben im Begriffe stand, zwei von den
zurückgedrängten kais. Vorposten ver»
lafsene Zwölfpfünder auf unser heran»
rückendes Grenadier>Bataillon zu richten.
Aber l 'Ol ivier 'S Grenadiere ließen
dem Feinde keine Zeit, fielen über ihn
her und zwangen ihn, die erbeuteten
Geschütze zurückzulassen. Aber noch ließ
l 'O l iv ier den nach allen Seiten f!iev
henden Gegner nicht aus dem Auge. Er
ließ das Bataillon den Trebiafluß durch»
waten und nachdem stch das Bataillon
am jenseitigen Ufer geordnet hatte, setzte
er die Verfolgung des Feindes mit Nach-
druck fort. Als der letztere hinter einem
natürlichen Erdwall Zuflucht fand und
nun das stürmende Bataillon mit einem
verheerenden Musketen- und Kartätschen«
feuer aus sechs Geschützen empfing, setzte
dasselbe nichtsdestoweniger seine Ver»
folgung fort. Durch diese heftige Ver-
folgung deS einen Flügels der Feinde
hatte der andere Zeit gefunden, stch zu
sammeln und wollte nun den Rückweg
durch unsere Truppen sich erzwingen,
aber sofort stellte sich die Grenadier«
Division des 30. Infanterieregiments
Prinz De Ligne, nachmals Nugent, den
Franzosen mit Todesverachtung entgegen
und leistete so lange Widerstand, bis die
herbeigeeilten Huszaren unter den feind«
lichen Truppen aufzuräumen begannen
und dieselben theils zerstreuten, theils
gefangen nahmen. Da gewahrte l 'Oli»
vier, wie eine feindliche Kavallerie«
colonne heranrückte, um den Angriff zu
erneuern. Da aber Terrainhindernifse
das rasche Vorrücken der Kavallerie sehr
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
O'Donnel-Perényi, Band 21
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- O'Donnel-Perényi
- Band
- 21
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1870
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 542
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon