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Vriani 96 Driani
1L60, Nr. 42. — Deutsche allgemeine
Zeitung (Leipzia. 4°.) 1864. Nr. 207. -
Magazin für Literatur des Auslandes, her«
ausgegeben von Lehmann. 1864. Nr 3?,
S. 330. — Wappen. Quadrirter Schild, 1 u.
4: in Blau ein bluttriefender Pelikan im
Neste mit drei Jungen, einwärts gekehrt;
2 u. 2: in Gold ein rocher, silbern bespitzter
Pfeil, schräglinks aufliegend, Auf dem Schilde
ruhen zwei gekrönte Turnierhelme. Die Krone
des rechten Helms trägt den in l und 4 er»
sichtlichen Pelikan sammt den Jungen, ein.
wäctsgekehrt; jcne des linken einen geschlosse»
nen rothen Adlerflug. der von einem golde-
nen, mit einem rothen silbern bespitzten Pfeile
belegten Balken schräglinks durchzogen ist.
Die Helmdecken sind die des rechten Helms
blau mit Silber, jene des linken roth mit
Gold belegt.
ONllUl, Barnadas (Astronom,
geb. zu Garegnano bei Mailand
17. Juli 1732, gest. 42. November
1832). Der Sohn mittelloser Eltern,
die ihn bald nach Mailand in die
Barnabitenschule bei San Alessandro
brachten, wo er die lateinischen Classen
und philosophischen Studien, dann auch
jene der Theologie beendete und die
Priesterweihe empfing. Frühzeitig trieb
er mit großem Eifer Physik und Mathe«
matik, vornehmlich Astronomie, in welch
letzterer er so Tüchtiges leistete, daß er,
kaum 34 Jahre alt, an der wenige
Jahre zuvor errichteten Sternwarte der
Brera angestellt wurde. Daselbst be-
freundete er sich auch bald auf das
Innigste mit dem Astronomen Angelo
de Cesari s M . I I , S. 326^, mit dem
in Gemeinschaft Or iani an der Hebung
der Mailänder Sternwarte arbeitete.
Seine in den „NMiQLriäi äi Nil3.no«
nach und nach erscheinenden astronomi«
schen Abhandlungen lenkten alsbald die
Aufmerksamkeit der Fachmänner auf den
jungen Mann. insbesondere der im Jahre
1783 erschienene Aufsatz: „OdLsrvatio
6t tadulao novi ^wustas" , der die Berechnungen des von Maskelyne
für einen Kometen gehaltenen neuen
Planeten Uranus enthielt, wie es denn
überhaupt Oriani ist, der auch spater
die Bahn dieses Planeten auf das Sorg.
fältigste beobachtete und durch Berech,
nung feststellte. Oriani 's Ruf verbrei»
tete sich nicht nur in Italien, sondern
auch außerhalb den Grenzen seiner
Heimat, der König von Neapel berief
ihn im Jahre 1786 als Professor der
Astronomie nach Neapel, 1796 wünschte
ihn die Universttat Leyden als Director
des dortigen Observatoriums, aber O.
lehnte alle Anträge ab und zog es vor.
an der Mailänder Sternwarte, welche
von der damaligen österreichischen Regie«
rung mit allen Mitteln gefördert wurde,
seine Wirksamkeit fortzusetzen; auch ging
sein Wunsch, eine wissenschaftliche Reise
zu unternehmen, um die Sternwar-
ten fremder Länder zu besuchen und
mit den Koryphäen seiner Wissenschaft
in unmittelbaren Verkehr zu treten,
sobald er ihn zu erkennen gegeben, in
Erfüllung, denn Kaiser Joseph I I .
ordnete an, sobald er von O.'s Ver«
langen Kenntniß erhielt, daß er auf
Staatskosten eine wissenschaftliche Reise
antrete und ihm auf derselben durch
Empfehlungen an einflußreiche Personen
und in jedweder Art möglichst Vorschub
geleistet werde. Am 12. Mai 1786 trat
O. seine wissenschaftliche Reise an, de«
suchte vorerst die Schweiz, dann Deutsch»
land, Belgien, Holland und England,
wo er mit Maskelyne, Na ms den,
D o l l o n d und Herschel bekannt
wurde. Die Rückreise machte er über
Frankreich und lernte da unter Anderen
Laplace,3alande,Mechain Person«
lich kennen, und reich an Kenntnissen
und wissenschaftlichen Verbindungen,
kehrte er in den letzten Tagen des Octo»
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
O'Donnel-Perényi, Band 21
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- O'Donnel-Perényi
- Band
- 21
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1870
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 542
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon