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Osumbor 423 Dsumbor
ausgezeichnete Verkäuferinen im Betrage von
je Eintausend Gulden, dann fällt daS Capital
seiner oderwähnten Bestimmung anheim.
sPresse 1867. Local'Anzeiger Nr. »i.^
Osumbor, Johann Nepomuk (Land.
Wirth, geb, zu Kwasitz in Mähren
2. Mai 1790, gest. im Juli 1863). Sein
wahrer Name ist Ochsenbauer, um
das Jahr 1830 hat er denselben mit
Osumbor vertauscht. Sein Vater war
Oberamtmann in Kwasitz und starb, als
der Sohn erst fünf Jahre alt war. Da
die Mutter nur eine kleine Pension genoß,
so mußte sich O.. als er die Studien an«
trat, allein forthelfen und größtentheils
durch Unterrichtertheilen selbst erhalten.
Das Gymnasium beendete er in Znaim,
die Logik hörte er in Olmütz und sehte
dann, weil er eine Srzieherstelle in Prag
erhielt, die philosophischen und juridischen
Studien daselbst fort. Nachdem er die
appellatorischen und politischen Prüfun«
gen abgelegt, trat er bei dem Gerichts»
amte zu Raudnitz in die Praxis ein,
bis er am 12. Mai 1816 zum Justiz.
Verwalter der Herrschaften Smeöna und
Schlan. ein Jahr hierauf mit Beibehal»
tung der Justizverwaltung zum Ober-
amtmann daselbst ernannt wurde, wobei
er spater auch die Oberleitung der Oeko«
nomie in seiner Hand vereinigte. I n
diesem ausgedehnten Wirkungskreise war
Osumbor eifrig bemüht, die ihm
anvertrauten Besitzungen zu heben. Die
Meiereien der Herrschaft Smeöna waren
mit Ausnahme einer einzigen verpachtet,
jene der Herrschaft Schlan emphiteutisirt,
die Gebäude unzulänglich und höchst
vernachlässigt. Osumbor zog nun alle
Meiereien der Herrschaft Smeöna wieder
in die Selbstregie. ließ die Gebäude
größtentheils neu aufbauen, kaufte zwei
Meiereien zu, errichtete eine neue aus
einer einschichtigen Waldparcelle und brachte so die Zahl der Meiereien bei
Smeöna auf zwölf. Auf der Herrschaft
Schlan kaufte er vier emphiteusirte große
Meiereien wieder zurück und ließ auch da
die Gebäude neu herstellen. Er benutzte
jede Gelegenheit zur Arrondirung des
herrschaftlichen Besitzes und legte Obst-
baumpfianzungen an, welche gegenwar»
tig 78.000 tragbare Bäume zählen. Er
beeilte sich. auf den beiden Domänen die
Fruchtwechfelwirthschaft einzuführen und
gab bereits im Jahre 1818 den ersten
Impuls zur RapScultur im damaligen
Rakonitzer Kreise. Die Viehzucht war
nicht minder ein Gegenstand seiner Für-
sorge, indem er eine der berühmtesten
Schafherden begründete und eine Horn-
Viehzucht durch Kreuzung der Ggerer,
Berner und Hollander Race erzielte, deren
Zuchtthierä in alle Gegenden Böhmens
abgesetzt wurden. Am 1. Jänner 1821
gründete er die erste böhmische, noch
heute bestehende Sparcafsa, welche, ur«
sprünglich für die Domänen Smeöna
und Schlan bestimmt, bald ihre wohl«
thatige Wirksamkeit auf die ganze Umge»
bung ausdehnte. Außerdem errichtete er
einen Fond zur Unterstützung der HauS-
armen, zur Beschäftigung Arbeitsloser,
eine Kleinkinder-Bewahranstalt und eine
Mädchenschule für die Domane Smeöna.
Im Jahre 4837 berief ihn Se. Durchl.
Fürst Johann Adolph Schwarzen«
berg als WirthschaftSrath in seine
Dienste und übertrug ihm die Leitung
der ausgedehnten Besitzungen Postelberg.
Leneschitz, Wrschowitz, Neuschloß, Zito-
lieb, Lobosih, Ginonitz, in welcher Stel«
lung er bis zu seinem Lebensende thatig
blieb. I n Prag besteht fast kein Verein,
dem er nicht als Mitglied angehört
hätte. Die hauptsächlichste Vereinswirk»
samkeit entfaltete er als Central-Aus«
schußmitglied bei der k. k. patriotisch-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
O'Donnel-Perényi, Band 21
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- O'Donnel-Perényi
- Band
- 21
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1870
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 542
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon