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C»ttenfels-G schwind 130 Dttenfels-Gschunnd
Reform, ein überwundener Standpunct
und gehört nur mehr als Moment der
Geschichte des Verkehrs an, aber zu
jeuer Zeit war es eine wichtige und
allgemein anerkannte That. Bis zum
Jahre 1849, in welchem die oberste
Hof'Postverwalung aufgelöst und als
integrirender- Bestandtheil dem k. k.
Handelsministerium einverleibt wurde,
blieb O. in Activität. Nun trat er nach
47sähriger Dienstzeit in den Ruhestand
und sollte in demselben noch den ganzen
gewaltigen Umschwung des Verkehr-
Wesens durch den Eisenbahn» und Tele»
graphendienst erleben. Noch ein Jahr-
zehend genoß O. der Ruhe; er lebte auf
seiner eigenen Besitzung in Hietzing bei
Wien und starb dort im hohen Alter von
81 Jahren. Ueber die Familie, welche
eigentlich Otto von Ottenfeld heißt
und ein älteres, aus Sachsen nach
Böhmen e'mgewandertes Adelsgeschlecht
ist, gibt der ä iovnik nanönF Md.V,
S. 1171) eben unter Otto von O tten«
feld einige Nachrichten.
Oesterreichischer Zuschauer, herausg.
von I . S. Ebersberg (Wien, 8<>.) Bd. IV,
S. 1488. im „Rückblick in die Vergangenheit".
— OesterreichischeNational»Ency*klo»
pädie von Gräffer und Czikann (Wien
1833, 8° ) Bd. IV, S. i30, Bd. VI, Suppl.
S. o?o. und im Artikel Postwesen, Bd. IV,
S. 239 Daselbst heißt er Mar im i l i an
Otto Ritter von Ottenfeld und erscheint
der Familienname Otto als zweiter Tauf«
name, was unrichtig ist, da nur Marimi«
l ian sein Taufname, Otto von Ortenfeld
aber sein Familienname und Prädicat ist^ j. —
Wiener Theater.Zeitung, herausg, von
Ad. Bäuerle (gr. 4°.) 82. Jahrg. (1838).
Nr. 36. — Wiener Eourier. 4. Jahrg.
(1838), Nr. 42. — Prager Zeitung 1858,
Nr. 42.
Ottellfels'Gschlmud, Franz Xaver
Freiherr (Staatsmann, geb. zu Kla-
genfurt 12. Juni. nach Gräffer am
12. Jänner 1778, gest., 17. März 1881). Entstammt einer alten Adels,
familie Kärnthens f^iehe Näheres in den
Quellens. Seine Ausbildung erhielt O.
in der orientalischen Akademie zu Wien.
Nach beendeten Studien kam O. als
sogenannter Sprachknabe zur kais. Ge»
sandtschaft nach Constantinopel. Daselbst
machte er interessante Ausflüge nach
Kleinasien und den benachbarten Inseln,
und setzte seine Studien über orientalische
Philosophie und Alterthumskunde fort,
die er auch dann noch immer betrieb,
als er im Jahre 1813 nach Wien zurück»
kehrte. Als nach Ausbruch des Griechen«
aufstandes gegen die Pforte der dama-
malige Internuntius Rudolph Graf
Lützow M . XVI , S. 148^ von
Constantinopel abberufen wurde, erhielt
O. diesen Posten und bekleidete ihn
mehrere Jahre hindurch inmitten einer
an politischen Verwicklungen, an welchen
eben die Türkei zunächst betheiligt war,
ungemein reichen Periode. Als im 1.1832
Ibrahim Pascha gegen Constantino»
pel vordrang und die Russen als Hilfs«
völker vor dieser Hauptstadt erschienen,
kehrte O., der vorher an der Küste von
Neapel Schiffbruch gelitten, nach Wien
zurück und seine Stelle als k. k.
österreichischer Gesandter nahm dann
Bartholomäus Freiherr von Stürmer
ein. O. aber wurde mit Allerh. Ent«
schließung vom 1l). August 1833 zum
Staats« und Conferenzrath mit Dienst«
leiftung bei der geheimen Haus«, Hof«
und Staatskanzlei ernannt. Diesen Posten
versah Freiherr O. bis zu seinem 1831
im Alter von 73 Jahren erfolgten Tode.
Mosel in semer „Geschichte der k. k.
Hof-Bibliothek zu Wien" berichtet, daß
die Erwerbung vieler kostbarer orienta«
lischer Werke in der Zeit von 1823 bis
1833 besonders der ausgezeichneten Ver-
Wendung des k. k. Internuntius bei der
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
O'Donnel-Perényi, Band 21
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- O'Donnel-Perényi
- Band
- 21
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1870
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 542
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon